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Monat: Oktober 2024

  • Raubmord – Zaisering

    Der Mord an dem Landwirt Josef Hochstetter

    An einem Dienstag traf in der Stadt Rosenheim die Nachricht ein, dass ein schreckliches Verbrechen in Zaisering passiert sein musste. Man wusste durch Mund zu Mund Propaganda, noch nichts genaueres, aber es soll ein Landwirt einem Raubmord zum Opfer gefallen sein. Seit Sonntag wurde der 67 jährige Josef Hochstetter vermisst, man fand die Leiche des vermissten Mannes am Dienstagabend im Inn-Altwasser mit fünf Messerstichen in der Brust und im Rücken, vier waren tödlich. Man fand auch kein Bargeld, so bestand die Möglichkeit eines Raubmordes. Scheinbar wurde der Mann Sonntag Vormittag auf dem Weg zur Kirche nach Rosenheim Opfer eines Raubmordes. Danach wurde er vom Tatort geschleift und ins Altwasser geworfen. Mord am helllichten Tage, die eingeschaltete Gendarmerie konnte so etwas nicht auf sich sitzen lassen. Bei den Erhebungen und Zeugenhinweisen kristallisierte sich ein in der Hofleiten wohnhafter 17 jähriger als dringend Tatverdächtig heraus. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand man blutbefleckte Kleidung und dem ermordeten geraubten Zwicker.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kneifer

    Es stellte sich heraus, dass es noch einen Mittäter gab, beide waren flüchtig. Ein Zeuge gab an P. und B. am Tatort gesehen zu haben. Die Täter haben mit dem erbeutetem Geld in Raubling ausgiebig gezecht, danach verliert sich ihre Spur. Es stellte sich nach ausgiebigen Recherchen heraus, dass es die Täter bis nach Nürnberg geschafft hatten um bei Verwandten zu übernachten. Sie wurden noch aus dem Bett heraus verhaftet. Die Gendarmerie vermutete, dass noch mehrere ungeklärte Einbrüche und Diebstähle auf das Konto des Duos gehen. Das ganze passierte um den 1. August 1914, dem Tag als das Deutsche Reich dem russischem Zarenreich den Krieg erklärte.

  • Wilderei

    Der schnellere, war oft der G’sündere

    Ich möchte weder etwas glorifizieren, noch möchte ich den Stab über gewisse Vorfälle brechen. Bayern stand dem Wilden Westen in nichts nach, auf beiden Seiten gab es unzählige Tote. Allein zwischen Wildsteig und Walchensee fanden 40 Menschen den Tod. Auch um Hinterkaifeck wo in der Nacht vom 31. März auf den 1.April 1922 sechs Menschen auf bestialische Weise den Tod fanden, ranken sich Legenden um Schwarzgeher aus der Nachbarschaft. Kein Wunder, sie hatten mit dem Gewehr Mauser Modell 98 das Schießen im ersten Weltkrieg gelernt, dass darunter ausgezeichnete Scharfschützen waren, dürfte niemanden verwundern. So sah sich das Bezirksamt Schrobenhausen am 4.Dezember 1919 zu folgender Meldung genötigt. Das Wilderer Unwesen hat leider in den letzten Monaten immer mehr zugenommen und droht in manchen Gegenden zu einer Landplage zu werden, ganz abgesehen davon, dass der Wildbestand vielfach der vollständigen Vernichtung entgegengeht. Es muss daher nachdrücklich bekämpft werden, und dies wird in erster Linie durch entsprechende Verstärkung des Jagdschutzpersonals erfolgen können. Hieran haben alle Jagdberechtigten das größte Interesse da selbstverständlich der Jagd –Ertrag außerordentlich zurückgehen wird, wenn die Ausübung der Jagd nur im Kampf mit Wilderern möglich ist und der Wildstand durch das Wilderer Unwesen vollständig ausgetilgt wird.

    Wilderer Unwesen (1922)

    Ein Gefecht zwischen Jagdpächtern und Wilderern hat im Jagdbezirk Berg im Gau Edelshausen stattgefunden. Die Wilderer, von denen anscheinend einer verletzt wurde, sind unerkannt entkommen.

    Ungesühnte Mordtaten

    Die Jagdleidenschaft trieb die einen durch den Forst, blanke Not die anderen. Darüber wird oft vergessen, dass das Handwerk des Wilderers auch mit Mord und Totschlag verbunden war. Nicht nur an Förstern und Waldaufsehern wie in dem unaufgeklärten Stuhler Mord, sondern auch oft durch Raubüberfälle und andere Verbrechen.

    Das in Bayern das Brauchtum auch auf die eine oder andere Art gepflegt wird, beweist die Gams am Todestag auf dem Grab von Josef Hacker.

    Schleching: Vor 100 Jahren wurde der Wilderer Josef Hacker erschossen

    Das Grab des wohl bekannteste Wildschützen Bayerns