Michael Schweiger war am 21.04.1890 in Altomünster und hatte dort den Pferdemarkt besucht. Er hatte aber nichts ersteigert und der Geldbeutel war noch prall gefüllt. Er kehrte, weil in der Durst plagte, beim Lamplwirt in Pipinsried ein und ließ sich ein paar halbe Bier schmecken. Beim Wirt kam es zu einem Streit mit einem Schuster, dessen Schwester bei Schweiger in Diensten stand. Gegen 22:00 Uhr brach Schweiger vom Lamplwirt auf, ein Freund bot ihm an, ihn bis zur Haustüre zu bringen, weil er kein gutes Gefühl hatte. Schweiger war kräftig und lachte nur, ich nehme es mit jedem auf und so trennte man sich. Kurz vor Ottelsburg wurde Schweiger von hinten überfallen, was eigentlich schon niederträchtig ist und nach heftiger Gegenwehr die Kehle durchschnitten. Bald war klar, dass der Schuster der Täter war, aber er entwischte und stellte sich drei Tage später freiwillig. Der Schuster wurde verurteilt und hingerichtet.
Josef Gabriel, geboren am 22.03.1891 und gestorben am 11.02.1969 war der Schwager der ermordeten Viktoria Gabriel von Hinterkaifeck. Er war auch der Käufer des Hofes Hinterkaifeck. Trotz seines Engagements für den elterlichen Hof verließ er Laag und verdingte sich in Rettenbach, das zu 83539 Pfaffing gehört, als Gastwirt und Metzger. Dort ist er auch begraben, zusammen mit seiner Frau und mutmaßlich seinen Kindern.
Grabstein Familie Gabriel in RettenbachKirche von RettenbachZum Neuwirt in RettenbachJosef Gabriel
Auch sein Sohn Josef Gabriel jun. hat weiter die Wirtschaft betrieben:
Am 07.04.1922 stand im Ingolstädter Anzeiger zu lesen.
(Belohnung für Ermittlung von Mädchenhändlern) Der „Deutsche Not Bund gegen die schwarze Schmach“ hat in seiner letzten Vorstandssitzung beschlossen, eine Prämie von 1.000 Mark auszusetzen für den, dem es gelingt, Mädchenhändler zur Verhaftung zu bringen, die Mädchen ins besetzte Gebiet verschleppen oder zu verschleppen versuchen. Die Auszahlung erfolgt nach der Verurteilung der Beschuldigten.
Ein Umschlagplatz für Heiratsvermittler, Zuhälter und Mädchenhändler soll das Wirtshaus Grüner Baum in der Donaustraße in Ingolstadt gewesen sein. Dort verkehrte auch der Tagelöhner Anton Bichler aus Waidhofen der sich mit Schleichhandel befasste und Eier, Butter etc. wöchentlich beim grünen Baumwirt ablieferte. Auch ein Peter Weber aus Waidhofen trieb neben seiner Arbeit Handel mit Frauenkleidern. Was auch etwas komisch anmutet, dass im März 1922 die Postagenten Tochter Fanny Mehl spurlos aus Waidhofen verschwunden ist.
Über ihren älteren Bruder konnte man lesen, dass er 1921 heimlich das Elternhaus verließ und später aus einem Mittelmeerhafen geschrieben hat. Er soll in die Fremdenlegion eingetreten sein, soll aber später wieder in Waidhofen gelebt haben.
Hans Mehl ist im Zweiten Weltkrieg am 07.05.1945 im Lazarett in Lission in Folge eines Bauchschusses verstorben. Laut Informationen soll Fanny (Franziska) Mehl 1931 einen Josef Wenger geheiratet haben.
Es gab einen Fall in Sandizell wo der Gütlerssohn Michael Obeser nach dreieinhalb Jahren Abwesenheit 1924 zurückgekehrt ist. Obeser war 1919 in der Roten Armee (Bayern) und trat nach deren Auflösung von Mainz aus in die französische Fremdenlegion ein. Erst war er in Algier und zuletzt in Syrien, wo er wegen Malaria von den Franzosen nach Mannheim verbracht wurde.
Über das Donaumoos ist in Umbrüche Leben in Neuburg und Umgebung zu lesen, dass das Donaumoos nach dem Ende des Ersten Weltkriegs besetzt war von Vertriebenen aus den französisch besetzten Gebieten. Weiter heißt es:
Das Donaumoos galt im weiten Umkreis als verrufenes Notstandsgebiet mit unglaublichen sozialen Verhältnissen.
Leben in Neuburg und Umgebung 1914/48
Für den Frauenhandel bürgerte sich der Begriff „White Slavery“ um die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Im deutschsprachigen Raum hat sich der Begriff „Mädchenhandel“ für den Tatbestand herausgebildet. Entsprechend für die Unzufriedenheit der potenziellen Opfer wurden von den Händlern oder Werbern Arbeitsplätze (zumeist im Haushalt) versprochen; es wurde ein intimes Verhältnis zwischen Opfer und Täter eingefädelt oder die Ehe oder eine Ehevermittlung zugesagt sowie Arbeit in Musikkapellen,Tanzkompanien oder Artistengruppen angeboten.
In der Regel fand eine erste Vermittlung auf Arbeitsstellen statt. Jedoch verloren die Opfer dann sehr schnell ihre Arbeit oder wurden nicht bezahlt und gerieten in wirtschaftliche Not. Dies war der Punkt, an dem die Opfer mit mentaler oder körperlicher Gewalt oder Gewaltandrohung in die Prostitution gedrängt wurden.
Quelle: Jürgen Nautz, Frauenhandel in Österreich 1918 – 1938
Oft wurde bei der Beantragung des Reisepasses nicht das Endziel angegeben; man schaltete dann an der vorgeblichen Destination lediglich eine längere Unterbrechung ein, um nicht die Aufmerksamkeit von Auswanderungsbehörden zu wecken. Eines der häufigsten Ziele war Buenos Aires in Argentinien.
Eine häufige Route führte dabei über Montevideo nach Salto, wo dank der Bestechung von Grenzbeamten über die Rio- Uruguay Brücke bei Concordia argentinisches Territorium erreicht wurde. Laut Bäckermeister Josef Obster (Abschrift 693 v. 20.05.1925) soll Josef Bärtl nach Brasilien oder Argentinien ausgewandert sein. Bei Josef Obster dürfte es sich um einen nahen Verwandten der Mutter von Josef Bärtl handeln. Die Schwester von Josef Bärtl – Anna Stephan geb. Bärtl (Jahrgang 1900) soll im Juni 1924 nach Uruguay ausgewandert sein und in der Deutschen Botschaft für einen Konsulatsbeamten in Montevideo gearbeitet haben. Am 22.04.1922 schreibt das Schrobenhausner Wochenblatt:
Bärtl ist als notorischer Mörder und Verbrecher in der Umgebung von Ingolstadt bekannt, schwindelte als falscher Gendarm den Leuten Papiergeld zum Abstempeln heraus und hatte sich in Ingolstadt auch als Darlehensschwindler und Heiratsvermittler niedergelassen.
Auszug Schrobenhausner Wochenblatt
Ob das ganze ein Zufall war oder mehr dahinter steckte, wir werden es sicher nicht mehr klären können. Laut dem Heimatforscher Ludwig Sommerer ist Josef Bärtl nicht Teil einer Erbengemeinschaft und taucht nicht im Kataster von 1927 auf. Das heißt, entweder hat er nicht mehr gelebt, ist verschollen oder hat sich unter falschem Namen eine neue Existenz im Ausland aufgebaut. Das würde auch erklären warum er von IOS in Wien ausgeschrieben wurde.
Josef Bärtl
Zwischen dem 01.Oktober 1919 bis 01.Mai 1920 sind in Deutschland offiziell 3.700 Mädchen und Frauen verschwunden.
Die Wallfahrtskirche Maria Hilf im Oberpfälzer Stiftland https://www.ferienregion-stiftland.de/startseite/ ist seit über 325 Jahren Wallfahrtskirche. Weil Sturmschäden immer wieder Schäden an den zwei Kirchtürmen angerichtet haben, trug man die Zwiebelhauben ab. Wetterkapriolen sind keine Erfindung von heutigem Geoengineering. Bekannt wurde Fuchsmühl nicht durch den Wallfahrtsort, sondern durch die Fuchsmühler Holzschlacht. 1894 sorgte die „Fuchsmühler Holzschlacht“ für Schlagzeilen. Der damalige Lehensherr verweigerte den Dorfbewohnern ihr altes Holzrecht. Und als sich nach einem jahrelangen Rechtsstreit fast 200 Männer, Frauen und Kinder im kalten Winter mit Brennstoff versorgen wollten, rückte das Infanterieregiment aus Amberg mit aufgepflanzten Bajonetten an. Viele wehrlose Dorfbewohner wurden verletzt, zwei alte Männer starben.Georg Stock und Leonhard Bauer, beide 69 Jahre alt, wurden durch Bajonettstiche getötet, mehrere andere Männer auf der Flucht schwer verletzt. Trotzdem wurde nicht der Lehensherr verurteilt, sondern die „Fuchs Mühler“ und erst nach einem deutschlandweiten Sturm der Entrüstung von Prinzregent Luitpold begnadigt. Dieses Ereignis erhielt als Fuchsmühler Holzschlacht im gesamten Deutschen Reich publizistische Aufmerksamkeit. Die kritische Presse sprach davon, dass dieser Vorfall die hässliche Fratze des Obrigkeitsstaates entlarven würde. Der Zentrums-Politiker Georg Heim (genannt der Bauerndoktor) setzt sich für die Belange der Fuchsmühler im Landtag ein. Im Rathaussaal von Weiden fand zwischen dem 23. und 27. April 1895 die Verhandlung gegen die 146 Angeklagten statt. Bis auf zwei wurden alle beteiligten Rechtler wegen Landfriedensbruchs, Forstfrevel und anderer Delikte zu Gefängnis- und Geldstrafen verurteilt. Bürgermeister Josef Stock erhielt mit viereinhalb Monaten die höchste Gefängnisstrafe. Die Verteidigung hatte kostenlos der Staranwalt Max Bernstein übernommen. Am 17. Januar 1896 wurden alle Strafen und die Gerichtskosten auf dem Gnadenwege durch Prinzregent Luitpold erlassen.
Der Ingolstädter Anzeiger schrieb 1932, in der Ortschaft Moirax bei Agen wurde eine Bauernfamilie, die aus vier Erwachsenen von über 50 Jahren und zwei Kindern von acht Jahren bzw. vier Monaten bestand, im Schlafzimmer ermordet aufgefunden.
Ein paar Tage später schreibt der Ingolstädter Anzeiger, dass der sechsfache Mord rasch seine Aufklärung gefunden hat. Der Täter sei Pierre Delafet ein Mitglied der ermordeten Familie. Er hat die Tat bereits eingestanden und erklärt, er habe aus Hass auf seine Familienangehörigen gehandelt. Der Mörder bediente sich bei der Tat mit verschiedenen Waffen. Seine Mutter tötete er mit einer Axt, seine Großmutter und seinen Onkel stach er zuerst mit einem Küchenmesser nieder und erschlug sie dann mit einem Gewehrkolben. Seine Frau und seine beiden Kinder erschoss er. Bei der Verhaftung zeigte er keine Spur von Reue. Was ging in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 1932 im Kopf des 32-jährigen Bauern Pierre-Michel Delafet in Moirax vor? Am Vorabend des Faschingsdienstag hatte Delafet sein Fahrrad genommen und war zu Freunden gefahren, die in Clairac wohnten und in der Bäckerei tätig waren. Dort hatte er gegessen und war für die Nacht untergebracht worden. Bevor er zu Bett ging, hatte er sein Fahrrad unter das Fenster seines Schlafzimmers gestellt. So konnte er sich davonschleichen, ohne den Haushalt zu wecken. Er kehrte nach Moirax zurück, wo das schreckliche Massaker begann. Delafet gelangte zunächst über einen Schuppen in das Zimmer seiner Frau. Er schlug Louise Delafet mit einer Axt, mit der er sich bewaffnet hatte, auf den Kopf. In der Wiege neben dem Bett schläft das jüngste Kind des Paares. Der Säugling Jean-Michel erleidet das gleiche Schicksal. Er wird tödlich getroffen. Der Mörder verlässt daraufhin das Zimmer und weckt seine Großmutter Julie Fabre, die er um eine Tasse Lindenblütentee bittet, weil er angeblich Magenschmerzen hat. Kaum ist die alte Dame aufgestanden, tötet er auch sie, diesmal mit einem Küchenmesser, mit dem er sich in seinem Wahn an der Hand verletzt. Der Lärm hat den Onkel geweckt. Er ist aufgestanden und schaut nach, was passiert. Er erlag den Schlägen, die ihm Delafet mit dem Kolben versetzte, der die Waffe spannte, bevor er sie auf seine Mutter Eva und seine eigene 12-jährige Tochter Lucienne richtete. Er verließ das blutige Haus und fuhr mit dem Fahrrad zu seinen Freunden in Clairac, wo er sich wieder hinlegte, als wäre nichts geschehen. Dort fanden ihn die Gendarmen am nächsten Tag mit seinen Gastgebern, die von der Tragödie nichts ahnten.
Der Mörder wurde lange vernommen. Den Ermittlern sagte er, dass die Tat einem Eindringling zuzuschreiben sei, der während seiner Abwesenheit in das Haus der Familie eingedrungen sei. Als er an den Tatort gebracht wurde, vergoss er nicht einmal eine Träne, als er den unerträglichen Anblick der sechs grausam zugerichteten Leichen sah. „Ich weine nie“, antwortete er den Gendarmen, der einige Stunden später von den Soldaten in Laplume verhört wurde, als sie ihn nach der Ursache seiner Handverletzung fragten. Schließlich legt er ein Geständnis ab. Am 7. März 1933 wird er vom Schwurgericht des Departements Lot-et-Garonne zum Tode verurteilt.
Es ist ein Verbrechen, das die Geschichte der Region geprägt hat. Aus mehreren Gründen. Zuerst durch seine Brutalität, sechs Opfer, alle aus derselben Familie, ermordet, mit Äxten, Gewehren und Messern. Dann, weil der Verantwortliche für diesen Mord, Pierre Delafet, als letzter auf dem öffentlichen Platz in Bordeaux vor 200 Menschen guillotiniert wurde.
Für mich die beste Doku über den Mordfall Hinterkaifeck, der Film hat eine Laufzeit von etwas über 50 Minuten. Die Doku ist einfach gehalten, was wirklich gut ist. Es kommen die Nachkommen der Nachbarn aus Gröbern zu Wort. Auf der DVD – Rückseite heißt es.
Regisseur und Autor Kurt Hieber geht mit seiner Dokumentation Hinterkaifeck – Auf den Spuren eines Mörders – den Widersprüchen und Legendenbildungen, die den Mordfall Hinterkaifeck seit Jahrzehnten begleiten
Rückseite DVD Hinterkaifeck – Auf den Spuren eines Mörders
Er gewährt Einblicke in die Welt der Geheimnisse, Ungereimtheiten, Gerüchte, Verdächtigungen und Verleumdungen. In dem Film sind Fotos, Amateurfilmaufnahmen und Interviews mit Zeitzeugen zu sehen, die wahrscheinlich heute nicht mehr möglich wären.
Regisseur Kurt Hieber (r.) drehte direkt am Marterl mit seinem Kameramann Thomas Schwan 1991 eine Einstellung für seine Dokumentation Hinterkaifeck – Auf den Spuren eines Mörders.
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