• Menschen lesen

    Körpersprache entschlüsseln

    Bisher bin ich nur oberflächlich zum lesen des Buches „Menschen lesen“ von Joe Navarro gekommen. Das Buch hat mich erschreckt, kann es wirklich so einfach sein? Kann man durch eine Reihe hypothetischer Fragen herausfinden ob der Tatverdächtige gegenüber bei der erwähnten Mordwaffe unbewusst die Augenlider senkt und sie solange geschlossen lässt, bis die nächste Waffe erwähnt wird. Was ist nonverbale Kommunikation? Gibt es verräterische Körpersignale? Heutzutage sind Wissenschaftler durch Gehirn-Scanning und Neuroimaging in der Lage Verhaltensweisen zu bestätigen. Ob man Zeit und Energie investiert Joes Lehren in den Alltagsprozessen umzusetzen bleibt jedem selber überlassen. Ob man seine Freundin, Lebenspartnerin oder Frau dadurch besser versteht bezweifle ich, aber wenn es so ist, müsste die Scheidungsrate signifikant sinken. Ich wünsche ihnen viel Spaß und eine Briese Humor beim lesen.

    Wie man Menschen liest wie ein offenes Buch – Ein solches Buch über Körpersprache hat es noch nie gegeben: geschrieben von einem FBI-Agenten, dessen Aufgabe es 25 Jahre lang war, Spione, Mörder und Verbrecher anhand ihrer Körpersprache zu entlarven. Denn nur 20 Prozent unserer Kommunikation laufen über das gesprochene Wort. Wir kommunizieren also zu 80 Prozent nonverbal und unbewusst. Der international anerkannte Experte Joe Navarro erklärt exakt, wie man sein Gegenüber durchschaut, wie man Gefühle und Verhaltensweisen präzise entschlüsselt, Fallstricken ausweicht und souverän Körperhaltung und Mimik entlarvt, die in die Irre führen sollen. Von Kopf bis Fuß werden Gesten, Haltung und Mimik unter die Lupe genommen und nach dem neuesten Stand der Forschung analysiert.

  • Neunfacher Raubmord

    Ein Raubmord aus Ungarn

    Am 22.Oktober 1881 wurde in Varpalota im Komitat Veszprém von unbekannten Tätern die siebenköpfige Familie Gold und zwei Dienstboten ein Raubmord verübt. Als man Tags darauf die Wohnung öffnete fand man in der Küche die 16 jährige Magd Marie Nemes und die Amme Barbara Holonics in ihrem Blute liegen; ihre Hände waren auf den Rücken gebunden und beide Opfer röchelten noch leise. In einem anderen Zimmer fand man drei Leichname. Der 56 jährige Vater Kaspar Gold, lag mit dem Gesicht zur Erde, die Hände gleichfalls auf den Rücken gebunden. Der Kopf war gespalten und auch das Gesicht wurde durch Messerstiche verstümmelt. Neben ihn lag seine 46 jährige Frau, auch ihr Kopf wies schwere Verletzungen auf, die Frau lebte noch und gab noch Lebenszeichen von sich. Auf einem Bett liegend fand man die vierzehnjährige Tochter Julie mit vollkommen zerschmetterten Kopf. Neben dem Fenster fand man die Wiege des Eineinhalbjährigen Sohnes Franz. Das Kind wurde ich muss es leider schreiben, kannibalisch ermordet, die Gliedmaßen waren vom Körper getrennt und der Kopf von einer Axt zerschmettert. Im Zimmer lagen Wertsachen zerstreut und die Kästen waren erbrochen. Die Räuber hatten alles Bargeld mitgenommen, jedoch die Wertpapiere und Preziosen auf dem Tisch zusammengelegt und zurückgelassen. In einem anderen Zimmer fand man einen 86 jährigen Mann der erdrosselt und dessen Hirnschale zertrümmert wurde. Auch dessen neunjährige Enkel der im gleichen Zimmer schlief war unvorstellbar zugerichtet worden, auch er gab noch schwache Lebenszeichen von sich. Die Amme war derart verstümmelt gewann aber kurz das Bewusstsein wieder und konnte nur so viel sagen, dass zwei Männer mit Pistolen und Äxten bewaffnet ins Haus eingedrungen seien. Sie konnte aber keine Beschreibung der Täter mehr abgeben. Im selben Haus wohnten auch noch ein Bäckermeister samt seiner Gehilfen und vor Beginn der Nachtarbeit schliefen und nichts mitbekamen.

    Die Bluttat verbreitete Entsetzen und Schrecken in der Umgebung.

  • Drei Morde an einem Nachmittag

    Am 11. Mai 1946 machte sich die Gastwirtstochter Irmgard Helmberger, 22 Jahre alt, mit dem Fahrrad auf den Weg von Kammer nach Traunstein, um ihren Verlobten vom dortigen Bahnhof abzuholen. Sie wurde auf ihrem Weg von einem bis heute Unbekannten überfallen, mehrfach vergewaltigt, beraubt und mit einem Kopfschuss ermordet. Der Täter erschoss im Anschluss auf gleiche Weise den Jungbauern Josef Huber, welcher offensichtlich Zeuge der Tat geworden war. Des Weiteren schoss der Täter kurze Zeit später – mit einer Waffe vermutlich tschechischen Ursprungs – auf den Litauer Romualdas Libus, der als Displaced Person im Lager in Traunstein untergebracht und mit dem Rad zu einem Freund nach Kammer unterwegs war, und verletzte diesen. Jedoch gab es noch ein Opfer an diesem Blutvormittag, nämlich Anna Renz, auch sie mit dem Fahrrad unterwegs. Der Mörder, der anschließend mit ihrem Radl floh, hatte auch diese junge Frau mit einem Kopfschuss aus kurzer Entfernung umgebracht. Neben der Traunsteiner Polizei schaltete sich auch die amerikanische Militärpolizei in die Ermittlungen ein, da man zunächst einen der Displaced Persons als Täter vermutete. Bald kamen auch andere in den Fokus der Ermittler, selbst ein Polizist wurde verdächtigt. Jedoch wurde der dreifache Mord bis heute nicht aufgeklärt, er wird wohl ein Cold Case bleiben.

    Der Schrecken nahm kein Ende

    Polizist als Mörder?

    Der Mordfall Helmberger bleibt Mysteriös.

  • Gemetzel in Weinzirl

    Das Hinterkaifeck von Oberösterreich

    Ein vierzehnjähriger Oberösterreicher erschlug im März 1935 bei Leonfelden mit einer Axt drei Menschen, raubte Geld und steckte den Vierkanthof in Brand, auf dem er gearbeitet hatte. Am Faschingssonntag, dem 3. März 1935, um ca. 23 Uhr, bemerkten Nachbarn, dass der Vierkanthof des Bauern Josef Preining, vulgo Enzenhofer, in Weinzierl Nr. 4 bei Leonfelden (seit 1961 Bad Leonfelden) im Mühlviertel in Oberösterreich brannte. Die Nachbarn liefen zum Hof, um den Brand zu löschen und verständigten die Feuerwehr. Feuerwehrleute fanden im Stall den 64-jährigen Bauern, seine 54-jährige Frau Katharina und die 21-jährige Tochter Maria, genannt Marie, leblos und blutüberströmt vor. Die Leiche des Bauern befand sich in kniender Stellung, den Oberkörper gegen eine Bank gelehnt. Die Schädel der drei Toten waren zertrümmert, Teile der Gehirne klebten am Boden. Die Feuerwehrleute befürchteten, dass auch der Halterbub des Bauernhofs getötet worden sein könnte. Sie wollten im Getreidekasten nachsehen, der vom Feuer verschont geblieben war. Die Tür war versperrt und der Schlüssel war in der Küche nicht auffindbar. Als die Feuerwehrleute die Türe zum Getreidekasten aufbrechen wollten, hörten sie eine Stimme. Sie brachen ein Fenster auf und zogen den 14-jährigen Johann Uebermasser ins Freie. Der Bub behauptete, um Hilfe geschrien zu haben, aber niemand habe ihn gehört. Johann Uebermasser stammte aus einer kinderreichen Familie, die auf dem Binderbauerngut in Haid bei Leonfelden als „Inwohner“ lebte. Er galt als überdurchschnittlich intelligent und als guter Schüler, aber auch als aufsässig, frech und gewalttätig. In einem Schulbericht wurde vermerkt, er sei mürrisch und bösartig und habe verbrecherische Anlagen. Einige Verwandte seiner Mutter waren Trinker und Epileptiker. Als Dreizehnjähriger kam Uebermasser im Februar 1934 auf den Bauernhof der Familie Preining, wo er als Hüterbub und Kleinknecht arbeitete – für Kost und 100 Schilling Jahreslohn, das entspricht heute einem Wert von 430 Euro. Nebenbei besuchte er den verkürzten Schulunterricht. Mit der Magd verstand er sich gut. Vom Bauern fühlte er sich gut behandelt; Josef Preining gab ihm einmal für besonderen Fleiß zehn Schilling Extrageld.

    Zwei unbekannte Männer

    Hansl Uebermasser erzählte den Gendarmen, dass zwei unbekannte Männer um halb neun Uhr abends an der Haustür geklopft hätten. Als er die Tür geöffnet habe, sei er überfallen und gefesselt worden. Dann hätten ihm die Räuber ein Tuch in den Mund gestopft und ihn mit dem Umbringen bedroht, sollte er schreien. Die Unbekannten hätten dann den Bauern, seine Frau und die Tochter erschlagen, Feuer gelegt und ihn nach einer Stunde in den Getreidekasten gesperrt. Uebermasser lieferte auch eine Beschreibung der Täter.

    Überraschende Wende

    Bei der näheren Befragung verstrickte sich Hansl Uebermasser in Widersprüche. Bei ihm wurden 663 Schilling (heutiger Wert ca. 2.800 Euro) gefunden, die Josef Preining bei einem Ochsenverkauf eingenommen hatte. Nach stundenlangem Verhör legte der Bursche ein Geständnis ab. Er habe einen Zorn auf die Bäuerin gehabt, weil sie ihn wegen Bettnässens beschimpft und verspottet habe. Er sei sehr gekränkt gewesen und habe sie deshalb erschlagen wollen, aber auf eine passende Gelegenheit gewartet. Die Bäuerin habe sich aber nie allein auf dem Hof befunden, deshalb habe er beschlossen, auch den Bauern und die Tochter zu ermorden. Er habe gehofft, die Bluttat dadurch glaubwürdiger auf unbekannte Raubmörder lenken zu können.

    Vor den Morden in die Messe

    Enzenhofergut in Weinzirl bei Leonfelden: Schauplatz eines Dreifachmordes
    Enzenhofergut in Weinzirl bei Leonfelden: Schauplatz eines Dreifachmordes
    © Archiv

    Uebermasser besuchte am 3. März, dem Faschingssonntag, die heilige Messe und war mit seinen Eltern in Reichenthal. Am Abend kehrte er zum Enzenhofer-Gut zurück. Als am Abend der Knecht eines benachbarten Hofes die Söhne der Bauernfamilie Preining zu einer Faschingsfeier im nahen Wirtshaus abholte, entschloss sich Uebermasser, seinen Mordplan umzusetzen. Er löste gegen 20:30 Uhr im Stall einen Ochsen von der Kette und berichtete dem Bauern, dass im Stall ein Ochse frei herum laufe. Als Josef Preining den Stall betrat, schlug Uebermasser mit einer Axt von hinten so lange auf den Kopf des Bauern ein, bis sein Opfer tödlich verletzt zusammenbrach. Dann lockte der Bursche die 21-jährige Marie zum Stalltor, wo er mit der Hacke auf sie einschlug. Die junge Frau stürzte bewusstlos zu Boden. Als Uebermasser nun sein drittes Opfer in den Stall holen wollte, hörte er, dass Marie noch röchelte. Er ging zu ihr zurück und zertrümmerte ihr den Schädel, bis sie sich nicht mehr rührte. Dann zerrte er die Tote an den Füßen in den Stall. Uebermasser rief nun nach der Bäuerin, die sich im ersten Stock des Hauses bereits zum Schlafen hingelegt hatte. Er sagte ihr, eine Kuh beginne im Stall zu kalben. Als Katharina Preining zum Stall kam, erschlug er auch sie mit Axthieben. Der Mörder durchsuchte nun den Wohnbereich nach dem Geld aus dem Ochsenverkauf, fand es aber nicht. Er ging wieder in den Stall, durchsuchte die Kleider der Leiche des Bauern, fand das Geld und nähte es in der Küche in seine Weste ein. Um Spuren zu verwischen, zündete Uebermasser den Hof an, indem er eine brennende Kerze in das Stroh steckte. Die Axt warf er ins Feuer, um seine Fingerabdrücke zu vernichten. Dann wälzte er sich im Schnee, um ein Handgemenge vorzutäuschen. Er sperrte sich im Getreidekasten ein und warf den Schlüssel beim Fenster hinaus. Der Vierkanthof brannte bis auf die Grundmauern ab. Landwirtschaftliche Geräte wurden vernichtet, auch das Vieh kam in den Flammen um. Über 2.000 Menschen nahmen am Begräbnis der drei Mordopfer am 7. März 1935 teil, darunter der Landesbauernführer Landesrat Josef Mayrhofer und Bezirkshauptmann Ernst Fraydenegg-Monzello.

    Jugendstrafe

    Die Mordopfer Josef, Katharina und Maria Preining
    Die Mordopfer Josef, Katharina und Maria Preining
    © Archiv

    Bestrafung

    Hansl Uebermasser wurde zu zehn Jahren strengen Arrests verurteilt, mit einem Fasttag an jedem 3. März, dem Jahrestag der Morde. Es war die höchst zulässige Strafe im Jugendgerichtsgesetz für einen Jugendlichen. Der Verurteilte zeigte keine Reue und nahm das Urteil an. Da sein Vater als gesetzlicher Vertreter mit der Verurteilung einverstanden war, wurde das Urteil sofort rechtskräftig. Über das weitere Schicksal des Verurteilten ist nichts bekannt. Franz Steinmaßl erwähnt in seinem Buch „Arsen im Mohnknödel“, dass Johann Uebermasser während des Zweiten Weltkriegs in einem Strafbataillon gefallen sei. Nach einer anderen Version habe Uebermasser nach dem Krieg in einer Landeshauptstadt als Kaufmann gearbeitet.

    Werner Sabitzer

    Quellen/Literatur:
    Steinmaßl, Franz: Der rätselhafte Hüterbub. In: Arsen im Mohnknödel. Kriminalität im Mühlviertel von der Jahrhundertwende bis 1938. Edition Geschichte der Heimat, Grünbach 1992, S. 300-310
    Vierzehnjähriger Knabe verübt eine dreifache Mordtat. In: Erlafthal-Bote, 10. März 1935, S. 7
    Drei Raubmorde eines Vierzehnjährigen. In: Illustrierte Kronen Zeitung, 7. Juli 1935, S. 4-5
    Der dreifache Mörder von Weinzirl vor Gericht. In: Mühlviertler Nachrichten, 12. Juli 1935, S. 6-8

    Podcast: https://www.youtube.com/watch?v=0RheEeqMfss

  • Dragonerhans, Tagelöhner, Räuber, Verbrecher und der Luft-Geist

    Ein 35 jährige Taglöhner beging Verbrechen wider der Sittlichkeit und stammte aus Böhmen, er ist das Haupt einer förmlichen Räuberbande gewesen, die hauptsächlich in der Wasserburger Gegend ihr Unwesen getrieben hatte. Er hat schon oft mit dem Gefängnissen Bekanntschaft gemacht; seine letzte Strafe, 3,1/2 Jahre Zuchthaus, verbüßte er in Kaisheim und kehrte im Sommer vorigen Jahres, obwohl wegen Landesverweises nach Böhmen verschubt, wieder nach Bayern zurück; die Liebe hatte es ihm angetan. Gegenstand dieser Liebe war eine 53 jährige Hadernsammlerin Anna Hutterer von Feichten, eine würdige Genossin, welche damals hier wohnte, und die er sofort wieder aufsuchte. Ständig konnte er nicht bei seiner alternden Dulzinea wohnen, weil ihm die Gendarmerie auf den Fersen war; er hielt sich des Öfteren bei der Häuslers Witwe Maria Brandmeier auf, die ihm bereitwillig Unterschlupf gab und mit ihren Töchtern Julie und Marie die gestohlenen Sachen verwertete und verschleppte. Kaum war Bauer wieder in der Haager Gegend, als die Bevölkerung durch eine Reihe verwegener Einbruchdiebstähle beunruhigt wurde, welche in der Art der Ausführung immer auf eine gemeinsam operierende Bande unter einheitlicher Leitung schließen lies. Fast immer war in den Häusern, welche in finsteren und stürmischen Nächten heimgesucht wurden, ein Fenster des unteren Stockwerkes kunstgerecht aus dem Rahmen geschnitten, waren die Eisenstangen vor dem Fenster mit einem eigens zu diesem Zwecke konstruierten Schraubstücke aus-gebogen und weggebrochen worden. So wurde am 28. Oktober vorigen Jahres bei dem Bauern Mittermaier in Schönbrunn einzubrechen versucht, die Diebe wurden jedoch durch das zufällige Dazwischenkommen einer dritten Person verscheucht. In der nächsten Nacht versuchte man bei dem Bauern und Kirchenpfleger Räbinger in Lehnererhof einzubrechen; durch ein Geräusch verriet sich der Dieb, der es offenbar auf sie Kirchenkasse abgesehen hatte, und wurde von dem Bauern verjagt. Nicht mehr Glück hatte der Einbrecher bei dem bald darauf erfolgten Versuche, den Pfarrhof zu Kirchdorf bei Haag zu bestehlen. Pfarrer Abraham erwachte, schlug Lärm, und Beute los musste der Einbrecher abziehen. Am 5. November, in einer finsteren Nacht, wurde bei dem Krämer Voggenauer in Gänsbach eingebrochen, und sind verschiedene Waren im Werte von 250 Mark gestohlen worden. Am 30.November wurde der Hühnerstall des Bauern Andreas Weber in Kitzberg besucht und 10 Stück Hühner beraubt. Am 11. November stahl die Bande dem Bauern Diwald in Kirchdorf 15 große Ballen Leinwand im Werte von 360 Mark. Am 29. November wurde bei dem Bauern Wimmer in Kirchdorf eingebrochen und dort das bäuerliche, seit Urgroßvaters Zeiten aufgesparte Schmuckzeug im Werte von über 500 Mark gestohlen. Von den Dieben hatte man nirgends eine Spur, erst durch den Verkauf der gestohlenen Pretiosen (Kostbarkeiten, Geschmeide) verrieten sie sich. „Dragonerhans“ wurde in der Wohnung der Hutterer nach verzweifelter Gegenwehr verhaftet. Die Hutterer sucht hierbei einen gefüllten Sack zu verstecken, der Sergeant Walbrunn verhinderte dies und fand in dem Sack eine Anzahl aus verschiedenen Einbrüchen herrührender Gegenstände und sogar das Schraubstück, mit welchem die Eisenstangen der Fenster ausgebogen worden waren.

    Trotz dieser Überführungsgegenstände leugnet die ganze Bande; der „Dragonerhans“ behauptet, dass ihm alle die vorgefundenen Sachen der „Luft-Geist“, ein unter diesem Spitznamen bekannter Einbrecher geschenkt habe.

    Durch die Zeugenaussage überführt, wurde Bauer vom Landgericht München 2 zur Zuchthausstrafe von 12 Jahren, die Anna Hutterer zu einer solchen von 2,1/2 Jahren verurteilt und den üblichen Nebenstrafen. Die Hehlerinnen erhielten Gefängnisstrafen und zwar Maria Brandmaier 1,1/2 Jahre, Julie 6 Monate und Marie 3 Monate.

    Die Geschichte spielte im Jahre 1903.





  • Ghostbusters oder die Geister die ich rief

    Rosenheim eine einzigartige Kleinstadt

    Bayern und seine Menschen sind einzigartig, dass beweist mal wieder ein Vorfall wie aus Irgendwie und Sowieso. Rosenheim war in den 1960er Jahren eine Kleinstadt mit den besten Nachtclubs zwischen München und Salzburg und war für Nachtschwärmer ein Paradies.

    Über Jahrzehnte war das „Papagei“ in Rosenheim das bekannteste Tanzlokal zwischen München und Salzburg. Hier trat zum ersten Mal 1959 in Rosenheim eine Striptease-Tänzerin auf. Neben Cafe Papagei, gab es noch Arkadia, Schick, Cafe Sell. Was sich im Rosenheimer Nachtleben abgespielt hat, würde Bücher füllen, die Leser müssten aber das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben.

    Frei nach Walter Klankermeier in Hamburg verboten – in Rosenheim geboten.

    Klankermeier-Führung – Weiden i.d. Oberpfalz / Bayern

    mehr über Walter Klankermeier

    Spukt es in Rosenheim?

    Was ich euch erzähle, hat zwar mit dem Rosenheimer Nachtleben nichts zu tun, ist aber eine Spukgeschichte. In der Rosenheimer Anwaltskanzlei Adam gingen zunächst ständig die an der Decke in zweieinhalb Metern Höhe befestigten Leuchtstoffröhren aus. Handwerker stellten fest, dass sie um 90 Grad aus der Halterung gedreht waren, ohne dass eine äußere Einwirkung zu beobachten war. Eine Reihe von Zeugen hörte immer wieder laute Knallgeräusche, Sicherungsautomaten lösten ohne erkennbaren Grund aus, Flüssigkeit eines Fotokopiergerätes wurde im Raum verspritzt, und innerhalb kurzer Zeit wurde vom Telefonanschluss der Kanzlei aus bis zu 50 mal am Tag die damalige Zeitansage gewählt, ohne dass jemand die vier Büro-Telefonapparate bediente. Der Betrieb der Kanzlei wurde zeitweise unmöglich und so wurde das Technische Prüfamt der Rosenheimer Stadtwerke mit einer gründlichen Untersuchung beauftragt. Unter der Leitung des späteren Direktors der Stadtwerke, Paul Brunner, wurden permanent registrierende Spannungs- und Stromschreiber installiert. Die Vermutung von Stromstörungen schien sich zunächst zu bestätigen. Dann begannen sich Bilder an der Wand zu drehen, Beleuchtungskörper pendelten und und explodierten, Schubladen und ein Schrank bewegten sich.
    Insgesamt wurden rund 40 Personen Zeugen der seltsamen Erscheinungen, darunter Polizisten, Techniker, Physiker, Psychologen, Ärzte sowie Klienten und Angestellte der Kanzlei.

    Die Wissenschaftler

    Am 1. Dezember 1967 schaltete sich das Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene unter der Leitung von Hans Bender in die Untersuchungen ein. Nachdem umfangreiche technische und physikalische Untersuchungen keine Erklärung liefern konnten, war auffallend, dass alle Phänomene nur auftraten, wenn die neunzehnjährige Auszubildende der Kanzlei, Annemarie S., sich in der Nähe aufhielt.

    Bender untersuchte das Mädchen und stellte bei ihr Konflikte fest, die seiner Darstellung nach häufig im Umfeld von Spukfällen oder der sie auslösenden Personen („Fokuspersonen“) auftreten: aktuelle Probleme, psychische Labilität, hohe kurzfristige Erregbarkeit und geringe Frustrationstoleranz.

    Die Ereignisse verschwanden schlagartig, als das Mädchen im Januar 1968 das Arbeitsverhältnis in der Kanzlei aufgab, sollen aber laut Bender auch bei ihrem neuen Arbeitgeber kurzfristig wieder aufgetaucht sein. Bender sah sie als Beweis für „psychokinetische Bewirkung“. „Spontane Psychokinese“ sei damit „zum ersten Mal objektiv registriert worden“. Annemarie S. selbst bestritt, übernatürliche Fähigkeiten zu besitzen. Dieser metaphysische Erklärungsansatz und die Vorgehensweise Benders wurden als unwissenschaftlich kritisiert. Bender unterschlage beispielsweise, dass sich in einem Fall die Manipulation durch Annemarie S. nachweisen ließ. Der Wissenschaftsautor Kendrick Frazier kritisierte, dass nie ein ausführlicher Bericht der Parapsychologen veröffentlicht worden sei, weshalb unklar sei, ob und wie natürliche Ursachen ausgeschlossen worden seien. Zudem fand der Zauberkünstler Albin Neumann (Allan) zusammen mit Herbert Schiff und Gert Gunther Kramer in der Anwaltskanzlei mehrere Anhaltspunkte dafür, dass die Öffentlichkeit durch Tricks getäuscht worden sei. Allan, Schiff und Kramer hielten dies 1969 in ihrem Buch Falsche Geister –Echte Schwindler fest. Sie fanden Nylonfäden an verschiedenen Gegenständen, unter anderem an einer pendelnden Lampe, einem Gasrohr und einem Drahtgestell eines „springenden“ Wandtellers, welche die Gegenstände zum beobachteten geisterhaften Bewegen bringen konnten. Hinter einem Schrank fanden sie einen Gummiknüppel, mit dem man durch Gegen-die-Wand-Schlagen das vermeintliche Geisterklopfen erzeugen konnte, was die Hausgehilfin bestätigte. Auch vormals suspekte schwarze Wandspuren ließen sich mit dem Gummiknüppel auf diese Weise reproduzieren. Rechtsanwalt Adam erklärte dagegen, dass er den Knüppel zur Selbstverteidigung besitze. Die Elektrophänomene könnten durch ein im selben Haus befindliches damaliges Röntgengerät oder durch absichtlich herbeigeführte Kurzschlüsse entstanden sein. Heiße Glühbirnen könnte man durch Bespritzen mit bestimmten Flüssigkeiten zum lauten Platzen gebracht haben. Eine einstweilige Verfügung Adams gegen die Veröffentlichung des Buchs von Allan, Schiff und Kramer wurde abgelehnt. Am neuen Arbeitsplatz von Annemarie S. seien – entgegen den Behauptungen Benders – niemals Spukerscheinungen aufgetreten.


    Er ist wieder da

    Es gibt da noch eine Geschichte, im Oktober 1930 fand man bei einem Justizrat Adam ein Waffenlager. Justizrat Adam war der hiesige Hackenkreuzführer, bei einer Durchsuchung durch die Landespolizei fand man 6 Infanteriegewehre, 1 leichtes MG und eine Kiste Munition. Es gab auch hier keine Antworten warum der Vorstand eines bayerischen Notariats gegen den Staat ein Waffenlager unterhält. Wenn es sich wie bei den Spuk-Vorfällen um die gleichen Räumlichkeiten, wie beim Waffenlager handelt, dann waren wahrscheinlich braune Geister am Werk.