Nach zehn Jahren holte ihn die Gerechtigkeit ein.
Das Schwurgericht Landshut verurteilte den 32 Jahre alten Hilfsarbeiter Willy Allaut aus Lüchow-Dannenberg wegen Mordes zu lebenslänglichen Zuchthaus. Allaut hatte vor zehn Jahren am 13. November 1945 in Niederlindhart im Landkreis Rottenburg (Ndb) die 66 Jahre alte Bäuerin Maria Rogl mit einem Knüppel erschlagen. Die alte Bäuerin war ihm im Wege, als er den Bauernhof ausrauben wollte. Die Polizei hatte zwar damals eine genaue Personenbeschreibung von Allaut, aber nur eine vage Angabe über seinen Familiennamen. Erst im Mai 1955 stieß die Kriminalpolizei Landshut, die den Fall jahrelang verfolgt hatte, auf einen Namen, der zutreffen konnte. Diesmal war die Vermutung richtig, wenn auch der im Fahndungsbuch gefundene Alfred Allaut, ein Bruder des Mörders war. Von Alfred zu Willy war aber kein weiter Weg mehr. Allaut wurde festgenommen, nachdem er gerade einen schweren Raub verübt hatte, für den er in Hannover eineinhalb Jahre Zuchthaus erhielt. Allaut hatte seit 1946 insgesamt zwölf Vorstrafen zusammengebracht. Während des Prozesses versuchte er sich der Anklagte darauf hinauszureden, dass er Frau Rogl nur betäuben wollte. Er fand damit jedoch bei den Geschworenen keinen Glauben. Der Vorsitzende hielt ihm die Stärke der Mordwaffe vor, mit der Allaut Frau Rogl die ganze Schädeldecke zertrümmert hatte.
09.12.1955
Auch hier, wie auch im Fall Hinterkaifeck wurde dem Opfern die Schädeldecke zertrümmert.