Unsere Hinterkaifeck Facebook-Gruppe

Monat: Juli 2023

  • Was passierte mit dem Buben Kothmaier?

    Ein Kind ist verschwunden

    Kothmaier
    Kothmaier Sohn in Waidhofen verschwunden.

    In Waidhofen wird seit Mai 1921 der Gütlerssohn Kothmaier vermisst. Er war laut Zeitungsartikel beim verschwinden 12 Jahre alt, normalerweise müsste ein Aufschrei durch die Gemeinde Waidhofen gegangen sein. Stattdessen wieder einmal Halbwahrheiten und gegenseitige Schuldzuweisungen. Der Schwaiger Andreas von Gröbern (Junior) hat im Film etwas vom Kleider verbrennen berichtet, da hat er etwas verwechselt. Beim Eisenhofer in Waidhofen ist ein Bub mit ca. 9 Jahren verschwunden. Der Schwaiger Andreas von Gröbern und sein Bruder Josef Schwaiger Gabisbauer v. Waidhofen. Beide sind einmal spät von der Wirtschaft heimgegangen und haben gesehen, dass der Eisenhofer ein großes Feuer im Backofen hatte und fürchterlich stank. Bei einen späterem Streit der beiden Nachbarn Josef Schwaiger und Eisenhofer, hat Josef Schwaiger den Eisenhofer angezeigt, er soll den Buben im Backofen verbrannt haben. Eisenhofer konnte aber nichts nachgewiesen werden. Der Andreas Schwaiger Junior hat dies mit Hinterkaifeck verwechselt. Und im Film von Kurt Hieber wurde dies nach Hinterkaifeck verlegt. Ich habe an das Fernsehen ZDF geschrieben und klargestellt, dass das Verbrennen eine Verwechslung vom Andreas Schwaiger Junior ist.

    Quelle: A. Schlittenbauer bei einem Gespräch in Hohenwart

    Brand
    Brand beim Gabis-Bauern in Waidhofen

    Waidhofen. Beim Brand, der den Stadel des Gabisbauern (Schwaiger) einäscherte, wurde auch das Wohnhaus geräumt, weil es von dem Feuer stark bedroht war. Dabei wurden 30.000 Mark gestohlen, die der Bauer zur Bezahlung von Kunstdünger bereit gelegt hatte.

    02.09.1922

  • Diebe im Hausflur

    Auf einem Einödhof herrschte Ausnahmezustand

    Eine durch ihre Biederkeit bekannte und geachtete Familie auf einem Einödhofe in der Pfarrei Eb(d)enstetten hat jüngst durch ein tragisch komisches Ereignis den größten Teil ihrer wohlverdienten Nachtruhe eingebüßt. Etwa um 23:00 Uhr schlug der Haushund heftig an; die Bewohner, welche mussten, dass auf ihren Wächter sicherer verlas sei, erhoben sich denn auch sofort von ihrem Lager. Die erwachsenen Söhne eilten aus ihrer Kammer auf den „Schrott“ hinaus und hörten, wie jemand mit schweren Schritten unter ihnen das Haus entlang geht. „Schau dass d’weiter kommst“, ruft der eine energisch und der andere setzt noch energischer hinzu, „sonst brennen wir dir eins ’nauf, dass d’glangst“. Der Unbekannte setzt jedoch unbekümmert um diese Zurufe seinen Weg gemächlich fort, was die tapferen Haussöhne nicht wenig ärgerte. Mittlerweile gesellte sich der Vater hinzu und auf seine Anfrage zeigt man ihm etwas „Weißes“ in der Nähe des Hausgartens. An dem nun folgenden Kriegsrate beteiligt sich auch die schießkundige Mutter. Der Revolver wird geladen, Äxte werden bei geschleppt und wohl bewaffnet setzt sich der Zug in Bewegung. Die streitlustige Hausfrau schiebt den Riegel zurück – und kampfesmutig entströmten die Helden dem Hausflur; doch auch der Feind regt sich. Mit schweren Schritten stampft er einher, ein lautes Mm–uh enteilt dem dampfenden Maule und der Taurus Domesticus steht vor der verblüfften Schar.

    (Donaubote)

    Die Kuhglocke auf dem Nachttisch

    Die Münchner Mordkommission klärte jetzt nach sieben Jahren einen Mordanschlag auf. Im Dezember 1947 drangen unbekannte, mit Pistolen bewaffnete Einbrecher in Haag bei Freising in die Villa eines betagten Arztehepaars ein. Jetzt wurden als Täter der 28 Jahre alte Schriftsetzer Alto Donderer, der 32 jährige Angestellte Walter Bühler und der 25 Jahre alte Angestellte Karl Lintner festgenommen, die bereits ein umfangreiches Geständnis abgelegt haben. Damals hatten es die Diebe auf einen Geldschrank abgesehen, in dem sie Schmuck und Bargeld im Gesamtwert von rund einer Million Mark vermuteten. Sie verstanden es aber nicht, den Schrank, der im Zimmer des Dienstmädchens stand, aufzusperren, obwohl sie etwa eine Stunde ihr Glück versuchten. Das Dienstmädchen war zwar wach geworden, wurde aber von den Räubern mit der Pistole in Schach gehalten. Der Einbrecher wollten den alten Arzt wecken und ihn zwingen, den Geldschrank selbst aufzuschließen. Mit den Pistolen im Anschlag und aufgesetzten Gesichtsmasken drangen zwei der Täter in das Schlafzimmer des Ehepaares ein und einer der Räuber feuerte aus kürzester Entfernung auf die Arztfrau sofort einen Schuss ab, um sie entsprechend einzuschüchtern. Obwohl das Geschoss etwa zehn Zentimeter über den Kopf der Frau in die Bettstelle einschlug, zeigte sie keine Furcht, sondern läutete mit einer auf dem Nachttisch abgestellten Kuhglocke Alarm. Daraufhin ergriffen die Eindringlinge ohne größere Beute die Flucht. Vor dem Haus gaben sie nochmals zwei Schüsse ab, damit die Hausbewohner sie nicht verfolgen konnten und entkamen unerkannt in der Dunkelheit. Erst Anfang dieses Jahres ergaben sich für die Kriminalpolizei Spuren, die zur Festnahme der Bande führten. Donderer gilt als der Anführer, der auch seinen Komplizen den Tipp für den geplanten „Coup“ lieferte.

  • Wer ist der Erzeuger von Viktoria Gabriel?

    Ist Viktoria die leibliche Tochter von Andreas Gruber?

    Viktoria Gabriel soll einmal gesagt haben: „Du würdest dich wundern, wer mein leiblicher Vater ist“. Normalerweise gebe ich auf solches Gerede nichts, weil es fehlen die Beweise und dass nachträglich an irgendwelchen Kirchenbüchern manipuliert wurde, kann ich mir auch nicht vorstellen. Im Jahre 1914 wurde eine Magd auf Hinterkaifeck entlassen, sie berichtet von Zärtlichkeiten und Liebe zwischen Viktoria und dem alten Gruber. Es kam zu einem Verhör durch einen Gendarmen. Es gab eine Gerichtsverhandlung und Zeugen waren geladen, die Verurteilung erfolgte am 28. Mai 1915.

    Im Archiv des Bistums Augsburg war ich dann doch, erstaunt, wie viele illegitime Kinder, die braven und gottesfürchtigen Menschen im Landkreis Neuburg/Schrobenhausen im 19. Jahrhundert gezeugt haben. In einer Zeitung bin ich auf einen Beitrag aus Australien gestoßen, es geht um das Verhältnis Vater zu seiner Tochter.

    Tochter klagt gegen Stiefvater als Vater ihrer Kinder

    Eine 29-jährige Frau hat vor einem australischen Gericht beantragt, ihr das alleinige Sorgerecht für ihre beiden Kinder zuzuerkennen, und zur Begründung ihres Antrages eine Lebensgeschichte zu Protokoll gegeben, die der Richter als einmalig in der Rechtsgeschichte bezeichnete. Die 29-jährige Margaret Glandfield berichtete nämlich, der Vater ihrer Kinder sei ihr Vater, der sie jahrelang bei Wasser und Brot mit gefesselten Händen eingesperrt gehalten und sie laufend geschlagen habe. Vater Glandfield gab zu Protokoll, er sei zwar der Vater der beiden sechs und vier Jahre alten Kinder Margarets, sie selber aber sei nicht seine leibliche Tochter. Margaret bestätigte später die Aussage Glandfields, dass er nicht ihr leiblicher Vater sei. Sie habe dies seit vielen Jahren gewusst. Sie berichtete dem Gericht weiter, sie sei zusammen mit ihrem Zwillingsbruder eingesperrt gehalten worden, nachdem ihre Mutter den Vater verlassen hatte. Morgens gab der Vater den Kindern Wasser und Brot und abends Kakao und Kekse. Als sie 16 Jahre alt war, erzählte Margret weiter, sei ihr Bruder an Asthmaleiden gestorben. Der Vater habe sich geweigert, einen Arzt zu holen. Danach näherte sich ihr der Stiefvater und sie gebar Zwillinge, die kurz darauf starben. Nachdem ihre beiden jetzt noch lebenden Kinder geboren waren, berichtete sie dem Gericht, wurde sie in einem alten Bankschalterraum eingesperrt. Der Vater habe die Fenster vernagelt und die Türen verbarrikadiert und sie immer wieder geschlagen. Glandfield habe sie weiterhin beschuldigt, eine Hexe zu sein und ihren kleinen Sohn durch bloßes Anschauen krank gemacht zu haben. Er habe sie ferner gezwungen, einen Brief zu schreiben, in dem sie auf ihre beiden Kinder, den sechs Jahre alten Jesus und die vier Jahre alte Margaret, verzichtete. Sie habe auch niemals die Absicht gehabt, ihren Stiefvater zu heiraten, und habe einmal ein Hochzeitskleid genäht, um ihn zu beruhigen. Glandfield hatte ausgesagt, dass er Margaret, die Tochter seiner ersten Frau, die diese mit in die Ehe gebracht habe, immer wieder heiraten wollte. Die Geistlichen hätten jedoch die Zustimmung verweigert, sobald sie feststellten, dass Margaret in den Papieren als seine Tochter geführt wurde.

    Auszug der Aussage von Andreas Schwaiger vom 04.07.1980

    KHK Kolb: „Der Schlittenbauer Lenz, das ist doch schon der Liebhaber von der jungen Frau gewesen?“

    Andreas Schwaiger: „Ja.“

    KHK Kolb: „Warum sind dann die beiden nicht zum Heiraten gekommen?“

    Andreas Schwaiger: „Weil ihn der Alte nicht hineingelassen hat. Er meinte, wenn seine Alte sterben würde, dann wolle er die Junge heiraten.“

    KHK Kolb: „Ja warum, er konnte doch nicht die Junge heiraten?“

    Andreas Schwaiger: „Hat er gemocht. Ja, der hat sich schon immer gedacht, wenn sein altes Weib, das erste Weib, das älter gewesen ist, um 10 oder 12 Jahre, nur sterben würde. Und probiert muss er es mit dieser Stieftochter auch schon haben, weil es ihm gutgetan hat. Der hat sich gedacht, dass ihm keiner recht komme.“

    KHK Kolb: „Ja, Sie sagen jetzt Stieftochter, war das nicht seine leibliche Tochter, die Viktoria?“

    Andreas Schwaiger: Das weiß ich nicht gewiss und andere auch nicht, die ist adoptiert worden, wie sie dazu gegangen ist oder so etwas.“

    KHK Kolb: „Dann konnte also sein, dass die Viktoria Gruber, also die Viktoria Gabriel gar nicht die richtige Tochter vom alten Gruber gewesen ist?“

  • Bargeld lacht

    Der Raubmörder Michael Danzer

    In Wasserburg bin ich aufgewachsen, eine schöne Kindheit hatte ich nicht, es fehlte an allem. In meiner Jugendzeit wurde ich straffällig und verbrachte mehr Zeit hinter Gittern als in Freiheit, natürlich lernte ich im Zuchthaus, die richtigen Freunde kennen. Mit der Zeit entwickelte ich eine gewisse Routine, aber ich wurde oft von den Hehlern über den Tisch gezogen und das Zwang mich bei meinen Einbrüchen, mehr und mehr zu Unvorsichtigkeit. Eines Tages erwischten sie mich, obwohl ich um Ausreden nie verlegen war. Es war ein kalter Februartag in St. Johann in Tirol im Jahre 1913, ich saß dort in der Bahnhofswirtschaft und trank gerade einen Schnaps. Als ich wieder zu einem Schluck ansetzen wollte, ging die Türe auf und zwei Gendarmen kamen herein und kontrollierten die Ausweispapiere. Als sie bei mir waren, zeigte ich ihnen den Militärpass von einem Kloo vor, den ich kurze Zeit zuvor ins Jenseits geschickt hatte. Sie waren mit dem Militärpass nicht zufrieden und wollten mich auf das Revier mitnehmen. Diese zwei Kieberer machten nun Bekanntschaft mit meinen zwei Pistolen. Den einen habe ich durch einen Pistolenschuss verletzt, aber der zweite war schneller und ich wurde niedergerungen. Auf dem Weg zu den Gleisen bin ich ihnen wieder entsprungen, aber leider nicht lange.

    Quelle; Rosenheimer Tagblatt, 28. Februar 1913

    Kufstein am grünen Inn

    Ja, in Kufstein, der Perle Tirols landete ich im Gefängnis. Meine Verhaftung hat sich schnell herumgesprochen und es hatte sich das Gerücht verbreitet, ich solle per Bahn nach Rosenheim ins Gefängnis transportiert werden. Heimlich genoss ich diese mir entgegen gebrachte Aufmerksamkeit. Na ja, jetzt kamen sie noch mit Einbrüchen in Großhelfendorf, Hausham, Fischbachau und Gmund daher. Sie bewachten mich Tag und Nacht, in meiner Zelle brannte immer Licht und bei den Verhören musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich fing an den Simulanten zu spielen, einen irrsinnigen, denn es war leichter aus der Irrenanstalt zu entfliehen als wie aus einem Zuchthaus. Ich bekam Tobsuchtsanfälle, nur mit dem Schaum vor dem Mund klappte es nicht so recht.

    Dann kamen sie mir darauf, dass ich im Dezember 1912 in Kufstein schon mal einen Einbruch bei der Uhren- und Goldwarenhandlung U. am oberen Stadtplatz begangen hatte, so ein Mist. Damals war ich sofort über Thiersee nach Bayern entkommen. Jetzt brachten sie mich mit einer Droschke zum Bahnhof Kufstein, von wo es nach Innsbruck ging und dort landete ich vor dem Schwurgericht. Es wurde gegen mich wegen Totschlag und nicht wegen Mord ermittelt, was mir den Hals rettete.

    Danke Gott, Danke, ich spende dir auch eine gestohlene Kerze.

    Wer mehr über mich lesen will.