Wer ist der Erzeuger von Viktoria Gabriel?

Ist Viktoria die leibliche Tochter von Andreas Gruber?

Viktoria Gabriel soll einmal gesagt haben: „Du würdest dich wundern, wer mein leiblicher Vater ist“. Normalerweise gebe ich auf solches Gerede nichts, weil es fehlen die Beweise und dass nachträglich an irgendwelchen Kirchenbüchern manipuliert wurde, kann ich mir auch nicht vorstellen. Im Jahre 1914 wurde eine Magd auf Hinterkaifeck entlassen, sie berichtet von Zärtlichkeiten und Liebe zwischen Viktoria und dem alten Gruber. Es kam zu einem Verhör durch einen Gendarmen. Es gab eine Gerichtsverhandlung und Zeugen waren geladen, die Verurteilung erfolgte am 28. Mai 1915.

Im Archiv des Bistums Augsburg war ich dann doch, erstaunt, wie viele illegitime Kinder, die braven und gottesfürchtigen Menschen im Landkreis Neuburg/Schrobenhausen im 19. Jahrhundert gezeugt haben. In einer Zeitung bin ich auf einen Beitrag aus Australien gestoßen, es geht um das Verhältnis Vater zu seiner Tochter.

Tochter klagt gegen Stiefvater als Vater ihrer Kinder

Eine 29-jährige Frau hat vor einem australischen Gericht beantragt, ihr das alleinige Sorgerecht für ihre beiden Kinder zuzuerkennen, und zur Begründung ihres Antrages eine Lebensgeschichte zu Protokoll gegeben, die der Richter als einmalig in der Rechtsgeschichte bezeichnete.

Die 29-jährige Margaret Glandfield berichtete nämlich, der Vater ihrer Kinder sei ihr Vater, der sie jahrelang bei Wasser und Brot mit gefesselten Händen eingesperrt gehalten und sie laufend geschlagen habe. Vater Glandfield gab zu Protokoll, er sei zwar der Vater der beiden sechs und vier Jahre alten Kinder Margarets, sie selber aber sei nicht seine leibliche Tochter. Margaret bestätigte später die Aussage Glandfields, dass er nicht ihr leiblicher Vater sei. Sie habe dies seit vielen Jahren gewusst. Sie berichtete dem Gericht weiter, sie sei zusammen mit ihrem Zwillingsbruder eingesperrt gehalten worden, nachdem ihre Mutter den Vater verlassen hatte. Morgens gab der Vater den Kindern Wasser und Brot und abends Kakao und Kekse. Als sie 16 Jahre alt war, erzählte Margret weiter, sei ihr Bruder an Asthmaleiden gestorben. Der Vater habe sich geweigert, einen Arzt zu holen. Danach näherte sich ihr der Stiefvater und sie gebar Zwillinge, die kurz darauf starben.

Nachdem ihre beiden jetzt noch lebenden Kinder geboren waren, berichtete sie dem Gericht, wurde sie in einem alten Bankschalterraum eingesperrt. Der Vater habe die Fenster vernagelt und die Türen verbarrikadiert und sie immer wieder geschlagen.

Glandfield habe sie weiterhin beschuldigt, eine Hexe zu sein und ihren kleinen Sohn durch bloßes Anschauen krank gemacht zu haben. Er habe sie ferner gezwungen, einen Brief zu schreiben, in dem sie auf ihre beiden Kinder, den sechs Jahre alten Jesus und die vier Jahre alte Margaret, verzichtete. Sie habe auch niemals die Absicht gehabt, ihren Stiefvater zu heiraten, und habe einmal ein Hochzeitskleid genäht, um ihn zu beruhigen.

Glandfield hatte ausgesagt, dass er Margaret, die Tochter seiner ersten Frau, die diese mit in die Ehe gebracht habe, immer wieder heiraten wollte. Die Geistlichen hätten jedoch die Zustimmung verweigert, sobald sie feststellten, dass Margaret in den Papieren als seine Tochter geführt wurde.

Auszug der Aussage von Andreas Schwaiger vom 04.07.1980

KHK Kolb: „Der Schlittenbauer Lenz, das ist doch schon der Liebhaber von der jungen Frau gewesen?“

Andreas Schwaiger: „Ja.“

KHK Kolb: „Warum sind dann die beiden nicht zum Heiraten gekommen?“

Andreas Schwaiger: „Weil ihn der Alte nicht hineingelassen hat. Er meinte, wenn seine Alte sterben würde, dann wolle er die Junge heiraten.“

KHK Kolb: „Ja warum, er konnte doch nicht die Junge heiraten?“

Andreas Schwaiger: „Hat er gemocht. Ja, der hat sich schon immer gedacht, wenn sein altes Weib, das erste Weib, das älter gewesen ist, um 10 oder 12 Jahre, nur sterben würde. Und probiert muss er es mit dieser Stieftochter auch schon haben, weil es ihm gutgetan hat. Der hat sich gedacht, dass ihm keiner recht komme.“

KHK Kolb: „Ja, Sie sagen jetzt Stieftochter, war das nicht seine leibliche Tochter, die Viktoria?“

Andreas Schwaiger: Das weiß ich nicht gewiss und andere auch nicht, die ist adoptiert worden, wie sie dazu gegangen ist oder so etwas.“

KHK Kolb: „Dann konnte also sein, dass die Viktoria Gruber, also die Viktoria Gabriel gar nicht die richtige Tochter vom alten Gruber gewesen ist?“

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