• Ludwig II. und das Preußentum

    Des Märchenkönigs Hinrichtung wegen Hochverrats

    „Wie sehr ekelt mich dieses deutsche Reich, wie es sich dank dem Ideallosen Preußentum, mit seinem Militarismus und jenen märkischen Junker gestaltet hat, in höchstem Grade an. Und wie gefährlich ist es für den Völkerfrieden in Europa….“, schreibt schon 1871 Ludwig II. an seinen Bruder Otto.

    Ludwig II. hat den Kaiserbrief an Wilhelm von Preußen bereut, ob ihm der Brief durch finanzielle Mittel versüßt wurde, möglich. Er musste aber gewusst haben, dass die Rechte der bayerischen Krone, die Selbständigkeit des bayerischen Volkes durch das Erbkaisertum Preußen zugrunde gerichtet wurden. Die zugesicherten Reservatrechte wurden restlos ausgehöhlt. Dazu trug der deutsch gesinnte bayerische Minister Fürst von Bülow bei, der die preußischen Gesandten an den Fürstenhöfen als kaiserlich deutsche Beamte und Aufpasser verstanden wissen wollte und nicht als Salondiplomaten, was sie im Grunde waren. Der Gesandtschaftssekretär Philipp Fürst zu Eulenburg, der ein hochkarätiger Mitarbeiter der Deutschen Abwehr gewesen ist, hat die Lösung der bayerischen Königsfrage überwacht und durchgeführt. Er war nicht zufällig in der Todesnacht in Starnberg anwesend.

    Was war der Grund für die Ermordung von König Ludwig II.?

    Der König wurde nämlich, wie Hohenlohe-Schillingfürst im zweiten Band seiner Denkwürdigkeiten schreibt: „…wegen seiner Verhandlungen mit dem Prinzen von Orléans der Felonie bezichtigt…, des Hochverrats.“

    Auch Professor Gudden hätte aussagen müssen. Und er stand, seit er den König nun persönlich gesprochen hatte, nicht mehr zu seinem Gutachten. Und außerdem sollte der Tod des konspirierenden Königs dem Erzherzogthronfolger Rudolf, wie aus einem gesandten Schreiben hervorgeht, eine Warnung sein.

    Rudolf von Österreich-Ungarn beging mit einer Baroness Selbstmord, aber der Verlauf der schicksalhaften Nacht ist bis heute ungeklärt. Nachdem die Zeugen, darunter Rudolfs Kammerdiener Johann Loschek ihr Leben lang schwiegen oder widersprüchliche Aussagen machten. Viele Dokumente wurden vernichtet. Die angebliche Tatwaffe gelangte später in den Besitz Ottos von Habsburg, der sie zeitlebens (1912–2011) nicht herausgab. (Auszug Wikipedia)

    (Georg Lohmeier; 2000; G’schichten aus der Geschichte; Langen-Müller)

    Der letzte Augenzeuge vom Tod König Ludwig II gestorben

    Als Einsiedler im brasilianischen Urwaldgebiet Matto Grasso ist jetzt Fritz Hengler gestorben.

    Er war der letzte noch lebende Zeuge des Todes von König Ludwig II. Er war es, der mit Dr. Müller die Suchaktion nach dem verschwundenen König und Dr. Gudden leitete, deren Leichen man dann in der folgenden Nacht im See fand. Seine Beobachtungen und Erinnerungen sind von Adolf Rheinboldt in einer Veröffentlichung „Das Rätsel von Berg“ verarbeitet worden. Hengler ging bald nach der Tragödie nach Südamerika. Er erwarb sich als Entomologe einen guten Ruf, sammelte im Urwald seltene Schmetterlinge und Käfer, die er an Museen und wissenschaftliche Gesellschaften lieferte. Die Eingeborenen nannten ihn den „verrückten Doktor“ begegneten ihm aber in tiefer Ehrfurcht und unterstützten seine Sammeltätigkeit.

    (WA: 14. Februar 1950)

  • Eine virtuelle Ausstellung über König Ludwig II.

    Bavarikon ist das Internetportal des Freistaats Bayern

    Derzeit ist eine virtuelle Ausstellung über verschiedene Aspekte des Lebens von König Ludwig II. von Bayern auf Bavarikon zu sehen. Bavarikon ist das Internetportal des Freistaats Bayern zur Präsentation von Kunst-, Kultur- und Wissensschätzen aus Einrichtungen in Bayern.

    Plakat der virtuellen König Ludwig II.-Ausstellung von der Bayerischen Staatsbibliothek
    Plakat der virtuellen König Ludwig II.-Ausstellung von der Bayerischen Staatsbibliothek

    Thematisch wurden mehrere Themenblöcke erstellt und so kann man sich nicht nur über das Leben des Königs sondern auch über die damaligen politischen und sozialen Umstände informieren, erhält viel Information über die Königsschlösser und die anderen Bauten des Königs und auch Information zur Mythosbildung werden geboten.

    Wer also mal ein bisschen Zeit hat und bequem von zu Hause aus interessante Einblicke zum Thema König Ludwig II. haben möchte, ist hier genau richtig.

  • Wie es wirklich war – Teil 5

    Andreas Gruber stand vom Tisch auf, damit war das Essen beendet. Umgehend stoppten auch die anderen die Nahrungsaufnahme und begannen zusammen zu räumen. Andreas Gruber begab sich in den Stall, um dort seine Notdurft zu verrichten, bevor er sich zu Bett begeben würde. Da er der einzige Mann im Haus war, genoss er nach wie vor das Privileg, als erster in den Federn verschwinden zu dürfen, während der Rest der Bewohner noch die Küche aufräumen musste. Dann musste auch noch geprüft werden, ob alle Türen und Fenster verschlossen wären und schließlich musste sich jeder selber auch noch für die Nacht fertig machen.

    Und heute Abend sollte die Magd auch noch über die beiden anonymen Mitbewohner auf dem Heuboden aufgeklärt werden, nicht, dass sie auch glaubt, es würden spuken, wie es schon mal eine Magd tat, der man nichts von heimlichen Übernachtungsgästen verraten hatte. Schließlich wollte insbesondere Viktoria Gabriel auf keinen Fall auf die Dienste der Magd verzichten müssen. Es war genug Arbeit auf dem Hof und ihre Eltern wurden älter, das merkte man inzwischen auch bei so manch körperlich anstrengender Arbeit. Zunächst aber kümmerte sich Viktoria um ihre Kinder und brachte sie ins Bett. Währenddessen räumten die alte Frau Gruber und die Magd die Küche auf. Gerade als die Magd den Holztisch abwischte, kam Viktoria wieder in die Küche, von den Kindern war nichts zu hören. Sie sagte zur Magd: „Komm mal mit.“ und ging voraus in den Flur. Dort zogen sie die Hausschlappen aus und die hölzernen Stall Pantinen an, die Magd tat es ihr gleich, und jede nahm eine Laterne in die Hand.

    Dann durchquerten sie den Stall, die Schritte der Magd mit unregelmäßigem Geräusch, denn eines ihrer Beine war kürzer. Viktoria ging voran und stieß am Ende des Stallganges die Tür zum Futterflöz auf. Es führten drei Stufen hinab auf den festgestampften Lehmboden des Futterflözes. Viktoria ging noch ein Stück hinein in den Futterflöz, rechts von sich die Strohschneidemaschine lassend, auf der gegenüberliegenden Seite sah man im schwachen Schein der mitgebrachten Laternen die Leiter, die auf den Heuboden führte. In diese Richtung rief nun Viktoria: „Kommt runter, ich will euch der neuen Magd zeigen.“ Oder rief sie: „….ich will euch die neue Magd zeigen“? Maria Baumgartner jedenfalls war sich nicht sicher, aber das war ihr auch egal. Sie würde noch weitere Menschen kennenlernen. Das machte ihr auf der einen Seite Angst, sie hatte nicht immer gute Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht, aber andererseits mochte sie das auch, weil sie gerne jemanden hatte, der ihr zuhörte. Sie war, so würde man heute sagen, schlichten Gemütes. Früher nannte man sie einfach schwachsinnig. Das riefen ihr schon die Kinder in der Schule hinterher. Dazu kam, dass sie hinkte.

    Ein Bürgermeister, in dessen Gemeinde sie eine Anstellung gefunden hatte, hat sie des Ortes verwiesen, weil er in „seinem“ Ort keinen Krüppel haben wollte. Äußerlich ließ sich Maria nichts anmerken, aber natürlich schmerzten sie diese Erfahrungen. Um so mehr freute sie sich, wenn sie Menschen in ihrer Nähe fand, die ihr wohlgesonnen waren.

    Nachdem Viktoria gerufen hatte, konnte man scharrende und knarzende Geräusche auf dem Heuboden vernehmen, die sich Richtung Treppe bewegten. Nach kurzer Zeit war eine Person in dem schon von der Dunkelheit nahezu verschlungenem Licht der beiden Laternen zu sehen, die zu den Frauen hinabstieg. Anhand der Statur und den Bewegungen konnte man aber erkennen, dass es sich um einen Mann handelte. Langsam kam er näher und wurde für die beiden Frauen immer besser sichtbar, je näher er sich der Lichtquelle ihrer Laternen näherte. Nach ihm kam noch eine Person die Leiter hinunter, kleiner als der erste Mensch und irgendwie ungewöhnlich, so kam es zumindest der Magd vor. Beide waren in warme, aber schmutzige und schon oft geflickte Kleidung gehüllt. Auch die Gesichter waren nicht frisch gewaschen. Beide Personen standen nun recht nah bei Viktoria und der Magd und da sah Maria, was sie an der zweiten Person stutzen ließ: Es war eine Frau. Diese Frau war zwar in Männerkleidung gekleidet, aber es war eindeutig eine Frau.

    Viktoria wandt sich an die beiden Personen und übernahm das Wort: „Dies hier ist unsere neue Magd Maria.“ Und während die beiden Maria zunicken und „Griaß di“ sagten, sagte Viktoria zu Maria gewandt: „Die beiden übernachten ein paar Tage oben im Heuboden. Nicht, dass du dich wegen der Geräusche erschreckst.“ Maria schaute zuerst den Mann und dann die Frau an und erwiderte „Grüß Gott“. Dann wanderte ihr Blick zurück zum Mann, erst sah sie ihn recht nachdenklich an, dann erhellte sich plötzlich ihr Gesicht und sie sagte völlig unvermittelt: „Jetzt weiß ich, woher ich dich kenne. Du hast das gleiche Gesicht wie der kleine Josef hier. Du bist bestimmt sein Vater.“

    Ab diesem Moment überschlugen sich die Ereignisse. Es brach wie ein Vulkanausbruch aus der fremden Frau, die sich wie eine Hyäne auf Viktoria stürzte, ihre Hände um ihren Hals legte, fest zudrückte und wie von Sinnen schrie: „Du verdammte Hure, du.“ Der Mann versuchte, die Frau von Viktoria abzubringen und griff nach ihren Händen. Beide Frauen strauchelten und fielen zu Boden, der Mann stolperte über sie hinweg. Die Magd – sehr erschrocken über die völlig unerwartete Reaktion – lief so schnell sie nur konnte zurück in den Stall und durch den Flur, ohne die Holzpantinen zu wechseln, in die Küche, dort zur alten Frau Gruber etwas unverständliches rufend, und in ihre Kammer und schmiss die Zimmertür hinter sich zu. Angstvoll verkroch sie sich unter ihrem Bett.

    Wie es wirklich war – Epilog

    Wie die Geschichte weiter geht, ist mehr oder weniger gesichert, jedenfalls das Endergebnis steht fest, es kamen nämlich alle Bewohner des Hauses um und der oder die Mörder wurden nie gefasst.

    Wer die beiden Unbekannten gewesen sein könnten, ist auch der Fantasie jedes einzelnen Lesers überlassen. Es müssten auf jeden Fall Menschen gewesen sein, die durch das Bekanntwerden ihres Aufenthaltsortes viel zu verlieren gehabt hätten, denn nur das erklärt, warum bei einem eskalierenden Streit alle getötet werden mussten. Damals hatte man aber beispielsweise als gesuchter Mörder auch wirklich viel zu verlieren, die Todesstrafe war noch an der Tagesordnung.

    Wie sich sicher alle schon gedacht haben, beruht diese Geschichte natürlich nicht auf irgendwelchen überlieferten wahren Sachverhalten, das war ein plumper erster-April-Scherz. Aber die grundsätzliche Überlegung, ob diese Theorie wahr sein könnte, ist natürlich sehr willkommen.

  • Mord an drei Personen

    Diese Schreckenskunde durcheilte am Samstagnachmittags die Stadt Deggendorf und erzeugte allenthalben entsetzliche Aufregung. In dem eine halbe Stunde von dort entfernten Weiler Hirzau hatte sich im Juli dieses Jahres, der Gütler Joseph Schober von Metten ein einzeln stehendes Haus gekauft, welches er mit seiner Frau und Schwester bewohnte. Sie führten ein ziemlich abgeschlossenes Leben und verkehrten nur wenig mit ihren Nachbarn. So fiel es auch nicht besonders auf, dass dieselben in den letzten Tagen nicht gesehen wurden. Am Samstagnachmittag wollte der Gemeindediener von Schaching, der schon mehrmals die Woche am Hause vorgesprochen hatte, wiederholt hinein, fand aber dasselbe versperrt und erblickte zu seinem Entsetzen durch ein Kammerfenster das Weib Schobers entseelt am Boden liegen. Nachdem mithilfe herbeigerufener Nachbarn der Eingang ins Haus erzwungen war, bot sich ein entsetzlicher Anblick dar. In einer Kammer zur ebenen Erde lag die Ehefrau Schober mit durchstochenem Halse tot am Boden; in der Dachkammer fand man die Schwester Schobers in gleicher Weise ermordet, während der Ehemann Schober in einem daneben befindlichen Verschlage mit zehn Stich- und Schnittwunden in Hals, Kopf und Brust, welche alle absolut tödlich waren, tot in seinem Bette lag. Die Körper der Ermordeten, namentlich der des Ehemanns, waren schon sehr in Verwesung übergegangen, da das Verbrechen nach allen Anzeichen bereits in der Nacht vom Montag verübt worden sein muss. Sämtliche Kästen waren zerbrochen, selbst die Betten durchwühlt; denn die Raubmörder hatten es auf das Geld der Ermordeten abgesehen, welche als vermöglich galten und in der Tat, in der Woche vor ihrer Ermordung einen größeren Geldbetrag für ihr in Metten verkauftes Haus eingenommen hatten. Noch Abends begab sich eine Gerichtskommission an den Tatort und Tags darauf wurde die gerichtliche Obduktion der unglücklichen Opfer vorgenommen. Von dem oder den Tätern hat man keine Spur, eben sowenig ist bis jetzt festgestellt, ob die Verbrecher eine größere Summe erbeuteten; an barem Gelde wurde im Unglücks-hause nur der Betrag von 36 Mark vorgefunden, welche die Schwester Schober’s in ihrem Bette versteckt hatte und der den Räubern entgangen war. Möge die Entdeckung der ruchlosen Täter gelingen!

    WBA 23.12.1891

    Es ist bereits gelungen, den Mörder der Schober’ischen Familie von Hirzau bei Deggendorf zu entdecken. Derselbe, ein armer Verwandter der Ermordeten, auf welchen sofort der Verdacht fiel, wechselte in Straubing mehrere Obligationen um, wodurch sich der Verdacht bestätigte, worauf seine Festnahme erfolgte; er soll auch die Tat bereits eingestanden haben. In Deggendorf, wohin der Täter am vorigen Montagmittags durch zwei Gendarmen verbracht wurde, war bei seiner Ankunft alles auf den Beinen und musste die Feuerwehr alarmiert werden, um den Verbrecher vor der Wut des Volkes zu schützen. Begleitet von den Verwünschungen der Menge schritt der dreifache Mörder erhobenen Hauptes kalt lächelnd dahin und gelang es nur mit Mühe, denselben unverletzt in das Gefängnis zu verbringen.

    WBA 02.01.1892

  • Die Macht der Kränkung

    Auch Hinterkaifeck hat viele Aspekte eines Amoklaufs

    »Was kränkt, macht krank, was kränkt, löst Krisen aus, Kränkungen führen zu Kriminalität und Krieg« – so lautet die Hauptthese des Buches „Die Macht der Kränkung“ (Amazon-Affiliate-Link). Der Autor Reinhard Haller (Link zu Wikipedia) ist Kriminalpsychiater und Gerichtsgutachter.

    Inspiriert von diesem Buch gibt es in der ZDF-Mediathek die Serie „Am Anschlag – die Macht der Kränkung“ zu sehen.

    Auch Hinterkaifeck hat viele Aspekte eines Amoklaufs. Wer könnte so gekränkt worden sein, dass er zu dieser Tat fähig war?

  • Sonderausstellung „Mythos Hinterkaifeck“

    Beschreibung der Schaukästen

    Zunächst möchte ich die weiteren Exponate genauer beschreiben.

    In einem Glasschaukasten war der Nachbau der Reuthaue zu sehen, der im zweiten Film von Kurt Hieber 2009 verwendet wurde. Im gleichen Schaukasten war ein Obduktionsbesteck um 1900 vom Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt zu sehen. Das befindet sich in einem Holzkoffer mit exakt passenden Ausbuchtungen für die einzelnen Instrumente. Unten im Koffer sind die größeren Teile aufbewahrt und darauf befindet sich eine kleine Holzsteige mit den kleineren Instrumenten, auch jedes in einem eigenen frommäßig genau passendem Teil. So ähnlich sind heutzutage exakt passende Werkzeugplastikkoffer aufgebaut. Auf diesem Schaukasten war noch eine Arzttasche aus Leder drappiert, wie wie früher üblich waren.

    Eine weitere Ecke war passend zu Besuch der Hellseherinnen gestaltet. Ein „Schauordner“, sozusagen eine Art Stehpult, auf dem laminierte Seiten wie in einem Ordner waren, lieferte die Hintergrundinformation dazu. Daneben war ein kleines rundes Tischchen mit einer Häkeltischdecke bedeckt und darauf lag ein in Packpapier eingeschlagener künstlicher Schädel, es standen zwei silberne Kerzenleuchter darauf und eine kleine Silberschale, gefüllt mit rotem Samtstoff stand daneben. Die Silberschale hatte früher wohl mal einen Deckel, ich würde sie als Zuckerdose identifizieren.

    In einem weiteren Schaukasten war unter anderem der Originalbrief der Therese Tscherney von 1971 ausgestellt, der erneut Ermittlungen gegen die Gebrüder Schreier auslöste. Tscherneys Mutter (so steht es in der Schautafel – auf dem Hinterkaifeck-Wiki wird sie als Schwägerin bezeichnet) Kreszenz Schilling hatte diese ursprünglich mit einem handgeschriebenen Brief belastet, der von den Ermittlern als Schreibmaschinenabschrift in den Akten landete. Diese beiden Briefe sind aus dem Bestand des Bayerischen Armeemuseums.

    Es ist auch noch exemplarisch ein anonymer Brief von 1925 ausgestellt, in diesem Brief wurden die Gebrüder Thaler beschuldigt und auch dieser befindet sich im Besitz des Bayerischen Armeemuseums.

    Weiter gab es eine Seite der Ermittlungsakte gegen Wilhelm Dressel von 1922 zu sehen, der zusammen mit Adolf Gump verdächtigt wurde. Auch hier ist als Besitzer das Bayerische Armeemuseum angegeben.

    Von der Polizeiwache Wertachvorstadt (also Augsburg) ist eine handschriftlich in Kurrent verfasste Seite einer Ermittlungsakte ausgestellt, die von 1922 stammt.

    Zu sehen war auch das Hofbild, das in Hohenwart aufgetaucht ist. Das habe ich selber bereits am 3. Juli 2012 direkt vor Ort im Rathaus des Marktes Hohenwart fotografiert:

    Hofbild aus Fotoalbum, aufgetaucht in Hohenwart
    Hof Bild aus Fotoalbum, aufgetaucht in Hohenwart

    Weiter gab es noch mehrere Dokumente zu sehen, die auf die Zeit nach 1944 datiert sind und die dokumentieren, dass 1948 Akten von Augsburg nach München zum Polizeipräsidium verbracht wurden.

    Es sind auch Akten bezüglich der Ermittlungen gegenüber der Gebrüder Gabriel ausgestellt gewesen, die auf der Aussage des Waidhofener Lehrers Georg Sellwanger beruhten und wegen derer der Hohenwarter Friseur Schröffer befragt wurde. Auch weitere Unterlagen dazu waren ausgestellt, u. a. die Abschrift der Aussage der ehemaligen Magd Maria Mißel von 1937, die später wegen falscher Anschuldigenen in einer anderen Sache verurteilt worden war, das wiederum wurde in Sachen Hinterkaifeck 1953 dokumentiert.

    Zu sehen war auch eine Plakette der Königlichen kriminal Schutzmannschaft 101 München.

    Auch ein Foto des Tatverdächtigen Anton Gump, der in den 50er Jahren verdächtigt wurde sowie das Schriftstück, das die Einsstellung des Verfahrens bestätigt, waren zu sehen.

    So, nun habe ich meines Wissens nach alle Exponate, die in Schaukästen ausgestellt waren, beschrieben. Nach meiner Erinnerung gab es noch irgendwo eine nachgestellte Polizeischreibstube, da finde ich nur gerade kein Foto davon, kann es also nicht mit Sicherheit sagen.

    Ich hoffe, ihr freut euch auf weitere Beschreibungen.