Sonderausstellung „Mythos Hinterkaifeck“

HK vorne Beitragsbild
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Beschreibung der Schaukästen

Zunächst möchte ich die weiteren Exponate genauer beschreiben.

In einem Glasschaukasten war der Nachbau der Reuthaue zu sehen, der im zweiten Film von Kurt Hieber 2009 verwendet wurde. Im gleichen Schaukasten war ein Obduktionsbesteck um 1900 vom Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt zu sehen. Das befindet sich in einem Holzkoffer mit exakt passenden Ausbuchtungen für die einzelnen Instrumente. Unten im Koffer sind die größeren Teile aufbewahrt und darauf befindet sich eine kleine Holzsteige mit den kleineren Instrumenten, auch jedes in einem eigenen frommäßig genau passendem Teil. So ähnlich sind heutzutage exakt passende Werkzeugplastikkoffer aufgebaut. Auf diesem Schaukasten war noch eine Arzttasche aus Leder drappiert, wie wie früher üblich waren.

Eine weitere Ecke war passend zu Besuch der Hellseherinnen gestaltet. Ein „Schauordner“, sozusagen eine Art Stehpult, auf dem laminierte Seiten wie in einem Ordner waren, lieferte die Hintergrundinformation dazu. Daneben war ein kleines rundes Tischchen mit einer Häkeltischdecke bedeckt und darauf lag ein in Packpapier eingeschlagener künstlicher Schädel, es standen zwei silberne Kerzenleuchter darauf und eine kleine Silberschale, gefüllt mit rotem Samtstoff stand daneben. Die Silberschale hatte früher wohl mal einen Deckel, ich würde sie als Zuckerdose identifizieren.

In einem weiteren Schaukasten war unter anderem der Originalbrief der Therese Tscherney von 1971 ausgestellt, der erneut Ermittlungen gegen die Gebrüder Schreier auslöste. Tscherneys Mutter (so steht es in der Schautafel – auf dem Hinterkaifeck-Wiki wird sie als Schwägerin bezeichnet) Kreszenz Schilling hatte diese ursprünglich mit einem handgeschriebenen Brief belastet, der von den Ermittlern als Schreibmaschinenabschrift in den Akten landete. Diese beiden Briefe sind aus dem Bestand des Bayerischen Armeemuseums.

Es ist auch noch exemplarisch ein anonymer Brief von 1925 ausgestellt, in diesem Brief wurden die Gebrüder Thaler beschuldigt und auch dieser befindet sich im Besitz des Bayerischen Armeemuseums.

Weiter gab es eine Seite der Ermittlungsakte gegen Wilhelm Dressel von 1922 zu sehen, der zusammen mit Adolf Gump verdächtigt wurde. Auch hier ist als Besitzer das Bayerische Armeemuseum angegeben.

Von der Polizeiwache Wertachvorstadt (also Augsburg) ist eine handschriftlich in Kurrent verfasste Seite einer Ermittlungsakte ausgestellt, die von 1922 stammt.

Zu sehen war auch das Hofbild, das in Hohenwart aufgetaucht ist. Das habe ich selber bereits am 3. Juli 2012 direkt vor Ort im Rathaus des Marktes Hohenwart fotografiert:

Hofbild aus Fotoalbum, aufgetaucht in Hohenwart
Hofbild aus Fotoalbum, aufgetaucht in Hohenwart

Weiter gab es noch mehrere Dokumente zu sehen, die auf die Zeit nach 1944 datiert sind und die dokumentieren, dass 1948 Akten von Augsburg nach München zum Polizeipräsidium verbracht wurden.

Es sind auch Akten bezüglich der Ermittlungen gegenüber der Gebrüder Gabriel ausgestellt gewesen, die auf der Aussage des Waidhofener Lehrers Georg Sellwanger beruhten und wegen derer der Hohenwarter Friseur Schröffer befragt wurde. Auch weitere Unterlagen dazu waren ausgestellt, u. a. die Abschrift der Aussage der ehemaligen Magd Maria Mißel von 1937, die später wegen falscher Anschuldigenen in einer anderen Sache verurteilt worden war, das wiederum wurde in Sachen Hinterkaifeck 1953 dokumentiert.

Zu sehen war auch eine Plakette der Königlichen kriminal Schutzmannschaft 101 München.

Auch ein Foto des Tatverdächtigen Anton Gump, der in den 50er Jahren verdächtigt wurde sowie das Schriftstück, das die Einsstellung des Verfahrens bestätigt, waren zu sehen.

So, nun habe ich meines Wissens nach alle Exponate, die in Schaukästen ausgestellt waren, beschrieben. Nach meiner Erinnerung gab es noch irgendwo eine nachgestellte Polizeischreibstube, da finde ich nur gerade kein Foto davon, kann es also nicht mit Sicherheit sagen.

Ich hoffe, ihr freut euch auf weitere Beschreibungen.

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