Kategorie: Bluttat

Eine Straftat, bei der normalerweise Blut fließt, wie Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung oder auch Körperverletzung.

  • Der Raubmord an der Familie Wegscheider und Ebster

    Vielleicht schreibe ich diese Geschichte, weil mir gerade der Bäcker-Bärtl einfällt. Zugetragen hat sich diese Geschichte im Sommer 1890 in dem damals noch nicht vom Fremdenverkehr erschlossenen Ort Arnbach bei Stumm im Zillertal.

    In der Anklageschrift von Landgerichtsrat Josef v. Moor heißt es:

    Josef Schalk (Schreiner und Maurer) und Martin Mutz (Bäckergehilfe) haben in verabredeter Verbindung und in gegenseitigem Einverständnisse in tückischer Weise und in Absicht zu töten, die 70 Jahre alte Therese Ebster (Witwe), die 30 Jahre alte Julie Wegscheider (Witwe), samt den beiden Kindern der letzteren, Katharina, kaum 8 Jahre alt, und Johann, 6 Monate alt, in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober vorigen Jahres im sogenannten Pinzgerwirt, oberhalb Mitterarnbach bei Stumm im Zillertal, durch Schläge mit einem stumpfen Werkzeug auf den Kopf getötet, um sich ihrer beweglichen Sachen zu bemächtigen; bei Angeklagten haben in der Nacht und im genannten Hause, um die Spuren ihrer Tat zu verwischen, in der Küche einen Holzstoß mit Petroleum begossen, die Leichen der 3 Frauens Personen hineingeworfen und in Brand gesteckt, somit eine Handlung unternommen, aus welcher nach ihrem Anschlage eine Feuersbrunst hätte entstehen können.

    Warum fallen mir hier immer wieder die aufgeschichteten und abgedeckten Leichen der Familie Gruber/Gabriel im Stadel in Hinterkaifeck ein, als wenn man die Leichen anzünden wollte.

    Am 13. Oktober 1890 kam kurz nach 7:00 Uhr das 3 3/4 Jahre alte Mädchen Adelheid Wegscheider nur mit einem Röckchen bekleidet, zitternd und weinend zum Seglerhause in Mitterarnbach und erzählte der Bäuerin Maria Bischofer folgendes: „Die Mutter liegt im Feuer und die Patin auch, und die Katl haben zwei Buben erschlagen. Der Bruder Hans hat geweint und dann haben sie es diesem auch getan. Weiter sagte Adelheid, dass die Täter dann Schnaps getrunken haben und die Kästen aufgemacht haben. Adelheid hatte nur deshalb überlebt, weil sie sich unter einem Leintuch versteckt und ruhig verhalten hatte. Danach muss Adelheid eingeschlafen sein, der Rauch dürfte das Kind aufgeweckt haben, das Kind ging dann den Hausgang hinab und öffnete die Küchentür. Dort muss sie die brennenden Leichen gesehen haben und die Tür wieder verschlossen haben.

    Über ein Gaststubenfenster muss Adelheid dann das Gebäude verlassen haben.

    Johann Wegscheider wurde später im Bett mit eingeschlagenem Schädel gefunden. Bei der Obduktion stellte man fest, dass alle 3 Frauenspersonen durch Schläge auf den Kopf zuerst getötet und dann ins Feuer gebracht worden sind. Bei Julie Wegscheider wurde auch konstatiert, dass sie Würgespuren am Hals trug, und bei der Leiche der Therese Ebster, die überhaupt grässlich zugerichtet war, so waren fast alle Schädelknochen abgängig, das Brustbein war zertrümmert, beide Schlüsselbeine und fast sämtliche Rippen der rechten Seite waren gebrochen, es wurden auch Verletzungen in der Bauchhöhle vorgefunden, die offenbar von einem Messer herrührten. Auch die Leber war an der linken Seite durchschnitten.

    Durch die kleine Adelheid und ihre Täterbeschreibung kam man ziemlich schnell auf zwei vagabundierende Handwerksburschen, die es auf Diebstähle auf Einzelgehöfte abgesehen hatten.

    Es kam zu einer Verfolgungsjagd und die beiden Burschen konnten in Kaltenbach im Zillertal geschnappt werden. Natürlich hatten beide ein Vorstrafenregister, dass die Ermittler in Staunen versetzte. Bei der Gerichtsverhandlung ging eine allgemeine Bewegung durch den Gerichtssaal als die 3 3/4 Jahre alte Adelheid Wegscheider aus dem Waisenhaus Innsbruck ihre Aussage machte. Ziemlich kurz und präzise sagte das Kind, dass die Lödter (Männer) ihre Mutter verbrennt haben und diese geschrien habe. Helft mir.

    Den Mördern blieb aufgrund ihres jugendlichen Alters die Todesstrafe erspart.

    Quelle; WBA Wasserburg 1890

  • Ein Kind verschwindet oder doch nur alles Einbildung?

    Kothmaier
    Kothmaier Sohn in Waidhofen verschwunden.

    In Waidhofen wird seit Mai 1921 der Gütlerssohn Kothmaier vermisst. Er war laut Zeitungsartikel beim verschwinden 12 Jahre alt, normalerweise müsste ein Aufschrei durch die Gemeinde Waidhofen gegangen sein. Stattdessen wieder einmal Halbwahrheiten und gegenseitige Schuldzuweisungen. Der Schwaiger Andreas von Gröbern (Junior) hat im Film etwas vom Kleider verbrennen berichtet, da hat er etwas verwechselt. Beim Eisenhofer in Waidhofen ist ein Bub mit ca. 9 Jahren verschwunden. Der Schwaiger Andreas von Gröbern und sein Bruder Josef Schwaiger Gabisbauer v. Waidhofen. Beide sind einmal spät von der Wirtschaft heimgegangen und haben gesehen, dass der Eisenhofer ein großes Feuer im Backofen hatte und fürchterlich stank. Bei einen späterem Streit der beiden Nachbarn Josef Schwaiger und Eisenhofer, hat Josef Schwaiger den Eisenhofer angezeigt, er soll den Buben im Backofen verbrannt haben. Eisenhofer konnte aber nichts nachgewiesen werden. Der Andreas Schwaiger Junior hat dies mit Hinterkaifeck verwechselt. Und im Film von Kurt Hieber wurde dies nach Hinterkaifeck verlegt. Ich habe an das Fernsehen ZDF geschrieben und klargestellt, dass das Verbrennen eine Verwechslung vom Andreas Schwaiger Junior ist.

    Quelle: A. Schlittenbauer bei einem Gespräch in Hohenwart

    Brand
    Brand beim Gabis-Bauern in Waidhofen

    Waidhofen. Beim Brand, der den Stadel des Gabisbauern (Schwaiger) einäscherte, wurde auch das Wohnhaus geräumt, weil es von dem Feuer stark bedroht war. Dabei wurden 30.000 Mark gestohlen, die der Bauer zur Bezahlung von Kunstdünger bereit gelegt hatte.

    02.09.1922

  • Ein Raubmord in Kiefersfelden

    In Wasserburg bin ich aufgewachsen, eine schöne Kindheit hatte ich nicht, es fehlte an allem. In meiner Jugendzeit wurde ich straffällig und verbrachte mehr Zeit hinter Gittern als in Freiheit, natürlich lernte ich im Zuchthaus, die richtigen Freunde kennen. Mit der Zeit entwickelte ich eine gewisse Routine, aber ich wurde oft von den Hehlern über den Tisch gezogen und das Zwang mich bei meinen Einbrüchen, mehr und mehr zu Unvorsichtigkeit. Eines Tages erwischten sie mich, obwohl ich um Ausreden nie verlegen war. Es war ein kalter Februartag in St. Johann in Tirol im Jahre 1913, ich saß dort in der Bahnhofswirtschaft und trank gerade einen Schnaps. Als ich wieder zu einem Schluck ansetzen wollte, ging die Türe auf und zwei Gendarmen kamen herein und kontrollierten die Ausweispapiere. Als sie bei mir waren, zeigte ich ihnen den Militärpass von einem Kloo vor, den ich kurze Zeit zuvor ins Jenseits geschickt hatte. Sie waren mit dem Militärpass nicht zufrieden und wollten mich auf das Revier mitnehmen. Diese zwei Kieberer machten nun Bekanntschaft mit meinen zwei Pistolen. Den einen habe ich durch einen Pistolenschuss verletzt, aber der zweite war schneller und ich wurde niedergerungen. Auf dem Weg zu den Gleisen bin ich ihnen wieder entsprungen, aber leider nicht lange.

    Quelle; Rosenheimer Tagblatt, 28. Februar 1913

    Kufstein am grünen Inn

    Ja, in Kufstein, der Perle Tirols landete ich im Gefängnis. Meine Verhaftung hat sich schnell herumgesprochen und es hatte sich das Gerücht verbreitet, ich solle per Bahn nach Rosenheim ins Gefängnis transportiert werden. Heimlich genoss ich diese mir entgegen gebrachte Aufmerksamkeit. Na ja, jetzt kamen sie noch mit Einbrüchen in Großhelfendorf, Hausham, Fischbachau und Gmund daher. Sie bewachten mich Tag und Nacht, in meiner Zelle brannte immer Licht und bei den Verhören musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich fing an den Simulanten zu spielen, einen irrsinnigen, denn es war leichter aus der Irrenanstalt zu entfliehen als wie aus einem Zuchthaus. Ich bekam Tobsuchtsanfälle, nur mit dem Schaum vor dem Mund klappte es nicht so recht.

    Dann kamen sie mir darauf, dass ich im Dezember 1912 in Kufstein schon mal einen Einbruch bei der Uhren- und Goldwarenhandlung U. am oberen Stadtplatz begangen hatte, so ein Mist. Damals war ich sofort über Thiersee nach Bayern entkommen. Jetzt brachten sie mich mit einer Droschke zum Bahnhof Kufstein, von wo es nach Innsbruck ging und dort landete ich vor dem Schwurgericht. Es wurde gegen mich wegen Totschlag und nicht wegen Mord ermittelt, was mir den Hals rettete.

    Danke Gott, Danke, ich spende dir auch eine gestohlene Kerze.

    Wer mehr über mich lesen will.

  • Der Mord an dem Landwirt Michael Schweiger

    Eine schaurige Mordtat

    Michael Schweiger war am 21.04.1890 in Altomünster und hatte dort den Pferdemarkt besucht. Er hatte aber nichts ersteigert und der Geldbeutel war noch prall gefüllt. Er kehrte, weil in der Durst plagte, beim Lamplwirt in Pipinsried ein und ließ sich ein paar halbe Bier schmecken. Beim Wirt kam es zu einem Streit mit einem Schuster, dessen Schwester bei Schweiger in Diensten stand. Gegen 22:00 Uhr brach Schweiger vom Lamplwirt auf, ein Freund bot ihm an, ihn bis zur Haustüre zu bringen, weil er kein gutes Gefühl hatte. Schweiger war kräftig und lachte nur, ich nehme es mit jedem auf und so trennte man sich. Kurz vor Ottelsburg wurde Schweiger von hinten überfallen, was eigentlich schon niederträchtig ist und nach heftiger Gegenwehr die Kehle durchschnitten. Bald war klar, dass der Schuster der Täter war, aber er entwischte und stellte sich drei Tage später freiwillig. Der Schuster wurde verurteilt und hingerichtet.

    Der ruchlose Mord von Ottelsburg

    von Werner Dreher

  • Ein sechsfacher Mord in der Region Nouvelle-Aquitaine

    Der Mord an der Familie Delafet

    Der Ingolstädter Anzeiger schrieb 1932, in der Ortschaft Moirax bei Agen wurde eine Bauernfamilie, die aus vier Erwachsenen von über 50 Jahren und zwei Kindern von acht Jahren bzw. vier Monaten bestand, im Schlafzimmer ermordet aufgefunden.

    Ein paar Tage später schreibt der Ingolstädter Anzeiger, dass der sechsfache Mord rasch seine Aufklärung gefunden hat. Der Täter sei Pierre Delafet ein Mitglied der ermordeten Familie. Er hat die Tat bereits eingestanden und erklärt, er habe aus Hass auf seine Familienangehörigen gehandelt. Der Mörder bediente sich bei der Tat mit verschiedenen Waffen. Seine Mutter tötete er mit einer Axt, seine Großmutter und seinen Onkel stach er zuerst mit einem Küchenmesser nieder und erschlug sie dann mit einem Gewehrkolben. Seine Frau und seine beiden Kinder erschoss er. Bei der Verhaftung zeigte er keine Spur von Reue. Was ging in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 1932 im Kopf des 32-jährigen Bauern Pierre-Michel Delafet in Moirax vor? Am Vorabend des Faschingsdienstag hatte Delafet sein Fahrrad genommen und war zu Freunden gefahren, die in Clairac wohnten und in der Bäckerei tätig waren. Dort hatte er gegessen und war für die Nacht untergebracht worden. Bevor er zu Bett ging, hatte er sein Fahrrad unter das Fenster seines Schlafzimmers gestellt. So konnte er sich davonschleichen, ohne den Haushalt zu wecken. Er kehrte nach Moirax zurück, wo das schreckliche Massaker begann. Delafet gelangte zunächst über einen Schuppen in das Zimmer seiner Frau. Er schlug Louise Delafet mit einer Axt, mit der er sich bewaffnet hatte, auf den Kopf. In der Wiege neben dem Bett schläft das jüngste Kind des Paares. Der Säugling Jean-Michel erleidet das gleiche Schicksal. Er wird tödlich getroffen. Der Mörder verlässt daraufhin das Zimmer und weckt seine Großmutter Julie Fabre, die er um eine Tasse Lindenblütentee bittet, weil er angeblich Magenschmerzen hat. Kaum ist die alte Dame aufgestanden, tötet er auch sie, diesmal mit einem Küchenmesser, mit dem er sich in seinem Wahn an der Hand verletzt. Der Lärm hat den Onkel geweckt. Er ist aufgestanden und schaut nach, was passiert. Er erlag den Schlägen, die ihm Delafet mit dem Kolben versetzte, der die Waffe spannte, bevor er sie auf seine Mutter Eva und seine eigene 12-jährige Tochter Lucienne richtete. Er verließ das blutige Haus und fuhr mit dem Fahrrad zu seinen Freunden in Clairac, wo er sich wieder hinlegte, als wäre nichts geschehen. Dort fanden ihn die Gendarmen am nächsten Tag mit seinen Gastgebern, die von der Tragödie nichts ahnten.

    Der Mörder wurde lange vernommen. Den Ermittlern sagte er, dass die Tat einem Eindringling zuzuschreiben sei, der während seiner Abwesenheit in das Haus der Familie eingedrungen sei. Als er an den Tatort gebracht wurde, vergoss er nicht einmal eine Träne, als er den unerträglichen Anblick der sechs grausam zugerichteten Leichen sah. „Ich weine nie“, antwortete er den Gendarmen, der einige Stunden später von den Soldaten in Laplume verhört wurde, als sie ihn nach der Ursache seiner Handverletzung fragten. Schließlich legt er ein Geständnis ab. Am 7. März 1933 wird er vom Schwurgericht des Departements Lot-et-Garonne zum Tode verurteilt.

    Es ist ein Verbrechen, das die Geschichte der Region geprägt hat. Aus mehreren Gründen. Zuerst durch seine Brutalität, sechs Opfer, alle aus derselben Familie, ermordet, mit Äxten, Gewehren und Messern. Dann, weil der Verantwortliche für diesen Mord, Pierre Delafet, als letzter auf dem öffentlichen Platz in Bordeaux vor 200 Menschen guillotiniert wurde.

    Affäre Delafet
  • Der Film – Hinterkaifeck – Auf den Spuren eines Mörders

    Für mich die beste Doku über den Mordfall Hinterkaifeck, der Film hat eine Laufzeit von etwas über 50 Minuten. Die Doku ist einfach gehalten, was wirklich gut ist. Es kommen die Nachkommen der Nachbarn aus Gröbern zu Wort. Auf der DVD – Rückseite heißt es.

    Regisseur und Autor Kurt Hieber geht mit seiner Dokumentation Hinterkaifeck – Auf den Spuren eines Mörders – den Widersprüchen und Legendenbildungen, die den Mordfall Hinterkaifeck seit Jahrzehnten begleiten

    Rückseite DVD Hinterkaifeck – Auf den Spuren eines Mörders

    Er gewährt Einblicke in die Welt der Geheimnisse, Ungereimtheiten, Gerüchte, Verdächtigungen und Verleumdungen. In dem Film sind Fotos, Amateurfilmaufnahmen und Interviews mit Zeitzeugen zu sehen, die wahrscheinlich heute nicht mehr möglich wären.

    Regisseur Kurt Hieber (r.) drehte direkt am Marterl mit seinem Kameramann Thomas Schwan 1991 eine Einstellung für seine Dokumentation Hinterkaifeck – Auf den Spuren eines Mörders.