Verbrechen aus Bayern

Mord, Raub und andere Fälle

Kategorie: Bluttat

Eine Straftat, bei der normalerweise Blut fließt, wie Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung oder auch Körperverletzung.

  • Ein neunfacher Raubmord aus Varpalota in Ungarn

    Am 22.Oktober 1881 wurde in Varpalota im Komitat Veszprém von unbekannten Tätern die siebenköpfige Familie Gold und zwei Dienstboten ein Raubmord verübt. Als man Tags darauf die Wohnung öffnete fand man in der Küche die 16 jährige Magd Marie Nemes und die Amme Barbara Holonics in ihrem Blute liegen; ihre Hände waren auf den Rücken gebunden und beide Opfer röchelten noch leise. In einem anderen Zimmer fand man drei Leichname. Der 56 jährige Vater Kaspar Gold, lag mit dem Gesicht zur Erde, die Hände gleichfalls auf den Rücken gebunden. Der Kopf war gespalten und auch das Gesicht wurde durch Messerstiche verstümmelt. Neben ihn lag seine 46 jährige Frau, auch ihr Kopf wies schwere Verletzungen auf, die Frau lebte noch und gab noch Lebenszeichen von sich. Auf einem Bett liegend fand man die vierzehnjährige Tochter Julie mit vollkommen zerschmetterten Kopf. Neben dem Fenster fand man die Wiege des Eineinhalbjährigen Sohnes Franz. Das Kind wurde ich muss es leider schreiben, kannibalisch ermordet, die Gliedmaßen waren vom Körper getrennt und der Kopf von einer Axt zerschmettert. Im Zimmer lagen Wertsachen zerstreut und die Kästen waren erbrochen. Die Räuber hatten alles Bargeld mitgenommen, jedoch die Wertpapiere und Preziosen auf dem Tisch zusammengelegt und zurückgelassen. In einem anderen Zimmer fand man einen 86 jährigen Mann der erdrosselt und dessen Hirnschale zertrümmert wurde. Auch dessen neunjährige Enkel der im gleichen Zimmer schlief war unvorstellbar zugerichtet worden, auch er gab noch schwache Lebenszeichen von sich. Die Amme war derart verstümmelt gewann aber kurz das Bewusstsein wieder und konnte nur so viel sagen, dass zwei Männer mit Pistolen und Äxten bewaffnet ins Haus eingedrungen seien. Sie konnte aber keine Beschreibung der Täter mehr abgeben. Im selben Haus wohnten auch noch ein Bäckermeister samt seiner Gehilfen und vor Beginn der Nachtarbeit schliefen und nichts mitbekamen.

    Die Bluttat verbreitete Entsetzen und Schrecken in der Umgebung.

  • Gemetzel in Weinzirl – Das Hinterkaifeck von Oberösterreich

    Wie kommt ein vierzehnjähriger Oberösterreicher dazu im März 1935 bei Leonfelden mit einer Axt drei Menschen zu erschlagen? Er raubte das Geld und steckte den Vierkanthof in Brand, auf dem er gearbeitet hatte. Am Faschingssonntag, dem 3. März 1935, um ca. 23 Uhr, bemerkten Nachbarn, dass der Vierkanthof des Bauern Josef Preining, vulgo Enzenhofer, in Weinzierl Nr. 4 bei Leonfelden (seit 1961 Bad Leonfelden) im Mühlviertel in Oberösterreich brannte. Die Nachbarn liefen zum Hof, um den Brand zu löschen was danach geschah ist wirklich ein merkwürdiger Fall in der Kriminalgeschichte.

    https://www.youtube.com/watch?v=0RheEeqMfss

  • Raubmord – Zimmermann – Ein ungeklärter Raubmord im Dachauer-Land

    Hören wir dazu den Amper-Boten Mitte März 1922.Ein Raubüberfall wurde in der Freitagnacht, auf dem Wege dem Bahndamm entlang, zwischen Etzenhausen und Prittlbach verübt. Der verheiratete Gütler und Fabrikarbeiter Georg Zimmermann (zum Seppenmarx) in Arzbach ist am Freitag abends zwischen 22:00 Uhr und 23:00 Uhr das Opfer eines gemeinen Raubmörders geworden. Zimmermann, welcher Vater von 10 Kindern ist, trieb am Freitag abends 18:00 Uhr von seiner Behausung in Arzbach weg einen Ochsen zum Zwecke eines Tauschgeschäftes zu dem Viehhändler Mannhardt (Mannert) nach Dachau. Er ist dort etwa abends um 20:00 Uhr angekommen. Bis gegen 22:00 Uhr blieb er dort, um das Geschäft abzuschließen, sich auszuruhen und sich mit der Familie Mannhardt (Mannert) zu unterhalten, um dann seinen Rückweg anzutreten. Zimmermann sollte aber sein Behausung nicht mehr erreichen. Er wurde auf dem Heimwege von einem Straßenräuber überfallen und niedergeschlagen. Am Samstag früh 4:00 Uhr fand ihn sein Stiefsohn, der ihn suchen gegangen war, halbwegs zwischen Etzenhausen und Prittlbach an der sogenannten Leiten bei der Weg Abzweigung nach Prittlbach, bewusstlos auf der Straße liegend auf, Zimmermann hatte schwere Verletzungen am Hinterkopf und lagen Teile des Gehirns am Boden. Der so schwerverletzte Vater wurde von dem Sohne mittels Fuhrwerk in das Bezirkskrankenhaus Dachau gebracht, wo stündlich sein ableben erwartet wird. Das Bewusstsein hat Zimmermann weder am Samstag noch am Sonntag wieder erlangt. Dem gemeinen und niederträchtigen Straßenräuber fielen im ganzen fünf Mark in die Hände, da der Überfallene sonstige Wertgegenstände nicht bei sich hatte. Ohne Zweifel wurde Zimmermann bei seinem Viehtrieb von dem Täter beobachtet, der sich wohl erhoffte, dass Zimmermann auf dem Rückwege eine größere Geldsumme bei sich haben werde. Der Verbrecher hat sich zu seiner Tat eines Naturprügels bedient, der blutbefleckt unweit des Tatortes gefunden wurde. Der Prügel war mittels eines Messers frisch vom Stamme abgeschnitten und als Mordwerkzeug zugerichtet worden. Die Polizei ist eifrigst mit Nachforschungen beschäftigt, doch fehlt bis jetzt noch jede Spur von dem Täter. Es wäre sehr zu wünschen, dass die Bevölkerung der Gendarmerie bei der Suche nach dem gemeinen Verbrecher beisteht und alle Beobachtungen und Wahrnehmungen, die auf die Spur des Verbrechers führen könnten, unverzüglich der Gendarmerie-Hauptstation Dachau mitteilen würde. Es braucht wohl nicht eigens erwähnt zu werden, dass die Bevölkerung offen und in nicht zu verstehender Weise ihren Abscheu über das begangene Verbrechen zum Ausdruck bringt, das wieder so recht zeigt, dass ein Menschenleben so manchen dunklen Elementen eben nichts mehr gilt.

    Georg Zimmermann dürfte ein schlachtreifes Tier nach Dachau getrieben haben, sein Gewinn bestand zwischen dem Gewichtsunterschied eines Jungtieres und eines schlachtreifen Tieres, ähnlich dürfte auch der Hinterkaifecker Landwirt Andreas Gruber auf dem Viehmarkt in Schrobenhausen gehandelt haben.

  • Raubmord – Zaisering – Der Mord an dem Landwirt Josef Hochstetter

    An einem Dienstag traf in der Stadt Rosenheim die Nachricht ein, dass ein schreckliches Verbrechen in Zaisering passiert sein musste. Man wusste durch Mund zu Mund Propaganda, noch nichts genaueres, aber es soll ein Landwirt einem Raubmord zum Opfer gefallen sein. Seit Sonntag wurde der 67 jährige Josef Hochstetter vermisst, man fand die Leiche des vermissten Mannes am Dienstagabend im Inn-Altwasser mit fünf Messerstichen in der Brust und im Rücken, vier waren tödlich. Man fand auch kein Bargeld, so bestand die Möglichkeit eines Raubmordes. Scheinbar wurde der Mann Sonntag Vormittag auf dem Weg zur Kirche nach Rosenheim Opfer eines Raubmordes. Danach wurde er vom Tatort geschleift und ins Altwasser geworfen. Mord am helllichten Tage, die eingeschaltete Gendarmerie konnte so etwas nicht auf sich sitzen lassen. Bei den Erhebungen und Zeugenhinweisen kristallisierte sich ein in der Hofleiten wohnhafter 17 jähriger als dringend Tatverdächtig heraus. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand man blutbefleckte Kleidung und dem ermordeten geraubten Zwicker.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kneifer

    Es stellte sich heraus, dass es noch einen Mittäter gab, beide waren flüchtig. Ein Zeuge gab an P. und B. am Tatort gesehen zu haben. Die Täter haben mit dem erbeutetem Geld in Raubling ausgiebig gezecht, danach verliert sich ihre Spur. Es stellte sich nach ausgiebigen Recherchen heraus, dass es die Täter bis nach Nürnberg geschafft hatten um bei Verwandten zu übernachten. Sie wurden noch aus dem Bett heraus verhaftet. Die Gendarmerie vermutete, dass noch mehrere ungeklärte Einbrüche und Diebstähle auf das Konto des Duos gehen. Das ganze passierte um den 1. August 1914, dem Tag als das Deutsche Reich dem russischem Zarenreich den Krieg erklärte.

  • Wilderei – Der schnellere, war oft der G’sündere

    Ich möchte weder etwas glorifizieren, noch möchte ich den Stab über gewisse Vorfälle brechen. Bayern stand dem Wilden Westen in nichts nach, auf beiden Seiten gab es unzählige Tote. Allein zwischen Wildsteig und Walchensee fanden 40 Menschen den Tod. Auch um Hinterkaifeck wo in der Nacht vom 31. März auf den 1.April 1922 sechs Menschen auf bestialische Weise den Tod fanden, ranken sich Legenden um Schwarzgeher aus der Nachbarschaft. Kein Wunder, sie hatten mit dem Gewehr Mauser Modell 98 das Schießen im ersten Weltkrieg gelernt, dass darunter ausgezeichnete Scharfschützen waren, dürfte niemanden verwundern. So sah sich das Bezirksamt Schrobenhausen am 4.Dezember 1919 zu folgender Meldung genötigt. Das Wilderer Unwesen hat leider in den letzten Monaten immer mehr zugenommen und droht in manchen Gegenden zu einer Landplage zu werden, ganz abgesehen davon, dass der Wildbestand vielfach der vollständigen Vernichtung entgegengeht. Es muss daher nachdrücklich bekämpft werden, und dies wird in erster Linie durch entsprechende Verstärkung des Jagdschutzpersonals erfolgen können. Hieran haben alle Jagdberechtigten das größte Interesse da selbstverständlich der Jagd –Ertrag außerordentlich zurückgehen wird, wenn die Ausübung der Jagd nur im Kampf mit Wilderern möglich ist und der Wildstand durch das Wilderer Unwesen vollständig ausgetilgt wird.

    Wilderer Unwesen (1922)

    Ein Gefecht zwischen Jagdpächtern und Wilderern hat im Jagdbezirk Berg im Gau Edelshausen stattgefunden. Die Wilderer, von denen anscheinend einer verletzt wurde, sind unerkannt entkommen.

    Ungesühnte Mordtaten

    Die Jagdleidenschaft trieb die einen durch den Forst, blanke Not die anderen. Darüber wird oft vergessen, dass das Handwerk des Wilderers auch mit Mord und Totschlag verbunden war. Nicht nur an Förstern und Waldaufsehern wie in dem unaufgeklärten Stuhler Mord, sondern auch oft durch Raubüberfälle und andere Verbrechen.

    Das in Bayern das Brauchtum auch auf die eine oder andere Art gepflegt wird, beweist die Gams am Todestag auf dem Grab von Josef Hacker.

    Schleching: Vor 100 Jahren wurde der Wilderer Josef Hacker erschossen

    Das Grab des wohl bekannteste Wildschützen Bayerns

  • Ein Knecht plant den Mord an seiner schwangeren Geliebten

    Wir schreiben den 07.Juni 1921, ich habe gerade in einem Schraubstock die Drahtschlinge mit den Holzgriffen verdrillt, jetzt noch ein kurzer Test, sie scheinen zu halten. Ich habe sie in der Größe so angepasst, dass man sie von hinten über den Kopf werfen und zudrehen kann, zwei Stück habe ich angefertigt. Nein nicht doppelt hält besser, eine brauche ich für mein Gspusi, die andere für meine Schwiegermutter in spe, die Schmiedliesl. Ich bin Vitus, über mein Alter sage ich immer Mittedreißig und alleinstehend. Meine Schwägerin schreit gerade, ich soll zum essen kommen. Ich hasse ihr Organ, diese krätzige Stimme, bei ihr müsste man das Maulwerk extra erschlagen. Ich bin ja bloß der Knecht auf dem Hof meines Bruders, und zum arbeiten gut genug. Kriegsuntauglich war ich auch, was ich mir in der Wirtschaft bei uns oft anhören konnte. Bei der Heuernte 1920 lernte ich die Tochter der Schmiedliesl kennen, die große Liebe war es nicht. Sie war ein spätes Mädchen, Mittedreißig und suchte einen Mann. Die Schmiedliesl und ihre Tochter hatten einen Bauernhof in Söllhuben, der den Flammen zum Opfer viel, scheinbar unterversichert kauften sie bei uns in Langenpfunzen ein Gütl und zogen vor acht Jahren hierher. Eines Tages beim Heumanderl aufstellen kamen wir uns näher, wegen des aufziehenden Gewitters waren wir allein. Bald erlag ich ihren Avancen und dass ganze blieb nicht ohne Folgen. Um meinen Fehltritt aus der Welt zu schaffen, die Unterhaltszahlungen hätten mich ruiniert, sollten Tochter und Mutter, dass irdische Paradies mit Hilfe einer Drahtschlinge verlassen. Gestern Nacht bin ich rübergegangen, in der Küche brannte noch Licht, ich sah durch das Fenster die Alte beim Nachtmahl. Da die Haustür nicht abgeschlossen war ersparte ich mir die Leiter. Ich öffneten die Tür, sie knarrte unmerklich, ich hatte sie wenige Tage vorher mit dem gestohlen Maschinenöl von meinem Bruder geschmiert. Ich zog im Hausgang die Schuhe aus und ging am rechten Rande die Treppe hinauf, weil dort die Treppe nicht so knarzt. An der Zimmertür meiner Esmeralda zückte ich die Drahtschlinge und hoffentlich hilft mir der Überraschungsmoment. Leise öffnete ich die Tür, und sah sie noch strickend auf dem Bett sitzend vor. Bevor sie noch Gig und Gag sagen konnte warf ich ihr die Drahtschlinge um den Hals, aber beim zuziehen brachte sie zwei Finger zwischen Schlinge und Hals. Plötzlich riss der Draht, sie biss mich in den Finger und schrie um Hilfe. Du verdammtes Luder, und plötzlich stand die Schmiedliesl im Zimmer und schlug auf mich ein. Während des Gefechts konnte die Tochter entkommen und lief zu den Nachbarn um Hilfe zu holen. Jetzt war mir alles egal, wenn schon nicht die Tochter, dann wenigstens die Mutter. Obwohl 74 Jahre alt, bot sie mir einen starken Kampf und ich musste mich wirklich anstrengen, dass zähe Luder mit der zweiten Schlinge ins Jenseits zu befördern. Nach getaner Arbeit brachte ich sie hinter die Schupfe und legte sie an der Holler Staude ab. Als die Tochter mit einigen Leuten am Gütl auftauchte, war die Mutter nicht auffindbar und ich legte mich ins Bett. Ich ging am nächsten Tag gegen neun auf den Acker meines Bruders wo ich wenig später verhaftet wurde. Obwohl ich leugnete waren trotz Zahnspuren, die Bisswunden unübersehbar, auch bei der Gegenüberstellung hatte ich nichts zu sagen. Dann kam aus Traunstein eine Gerichtskommission, bestehend aus Landgerichtsrat, Oberamtsrichter, einem Doktor für die Leichenschau und einem Gerichtsschreiber. Sie fragten mich Warum und Wieso?

    Keiner konnte mich verstehen, Warum und Wieso?