Kategorie: Raub

  • Der Raubmord am Ehepaar Grünwiedl in Hebrontshausen

    In der Nähe von Hebrontshausen bewirtschafteten die Gütereheleute Sebastian und Anna Grünwiedl das Einödanwesen „Strasshäusl“. Beide waren Jahre lang als Knecht und Magd in bäuerlichen Diensten und hatten mit dem ohnehin kärglichen Lohn ein kleines „Sachl“ erworben. Die Familie vergrößerte sich durch reichen Kindersegen und einer kleinen Erbschaft. Die Gründwiedls arbeiteten Tag und Nacht, um ihr kleines Anwesen in die Höhe zu bringen. Eines Tages regnete es wie aus Kübeln und die Hofhunde schlugen an. Plötzlich krachte ein Schuss durch das Stubenfenster, Sebastian stieß einen Schrei aus. Eine Kugel hatte ihm das Handgelenk durchschlagen, war durch den Backenknochen hindurch in die linke Kopfseite eingedrungen und wieder ausgetreten. Ein zweiter Schuss traf Anna in den Bauch. Sie schleppte sich noch bis zur Tür der Schlafkammer, wo sie stürzte und die Besinnung verlor.
    Ein Unbekannter drang mit vorgehaltener Waffe in das Haus ein, verlangte von dem schwer verletzten Sebastian die Preisgabe des Geldverstecks. Mit etwa tausend Mark Beute zog der Räuber ab und schoss Sebastian noch eine Kugel in den Oberschenkel. Danach lief er zum Stadel und zündete in an, im Nu standen Stadel und Heuschuppen in Flammen. Das Feuer breitete sich schnell aus und griff auf den Stall und das Haus über. Die Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren schleppten ihre tote Mutter aus dem Haus und den bewusstlosen Vater weg vom brennenden Gebäude. Sebastian lebte noch, er starb trotz intensiver ärztlicher Versorgung am 19. März 1921.
     

    Die Ermittlungen gestalteten sich schwierig, weil der Täter keine verwertbaren Spuren hinterlassen hatte und die Recherchen erstreckten sich gegen Landstreicher und Kleinganoven. Eine hohe Belohnung sorgte dafür, dass sich ziemlich viele als Privat-Detektive outeten. Die Staatsanwaltschaft Landshut erkannte, dass die Ermittlungen überörtlich ausgedehnt und bei der Polizei zentral geführt werden mussten. Dafür kamen nur Experten der damaligen Polizeidirektion München infrage. Auf staatsanwaltschaftliche Anforderung übernahmen zwei Kriminalbeamte dieser Dienststelle die Aufklärung des Falles und ihnen gelang tatsächlich den Täter dingfest zu machen. Die erste Spur führte zu einem Tagelöhner, Dieb und Zechpreller aus Mainburg. Er gab gegenüber den Beamten beim Verhör an, dass sein Zellengenosse im Traum von der Tat in „Strasshäusl“ redete. Als dieser Zellengenosse verhört wurde, gestand er, dass er aus permanenter Geldmisere die Leute getötet hat. Der Täter ging noch in der Tatnacht nach Landshut und übernachtete dort im Münsterbräu. Am nächsten Tag fuhr er mit der Bahn zuerst nach Rosenheim und dann weiter nach Reichenhall und Berchtesgaden, wo er das geraubte Geld durchbrachte. Wieder ohne Barschaft bettelte er sich nach Bad Tölz durch und versuchte bei seinem Vater unterzukommen. Nachdem er eine Postanweisung über 100 Mark annahm und seinem Vater eine nicht unbeträchtliche Geldsumme entwendet hatte, zeigte dieser ihn an. 

    Er wurde im September 1921 in Traunstein festgenommen und zur Verbüßung einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und vier Monaten in die Strafanstalt Laufen überführt. Das Urteil gegen den Mörder von „Strasshäusl“ erlangte am 26. Januar 1922 Rechtskraft und der Ministerrat des Freistaates gewährte keine Gnade.
    Ein Erschießungskommando der bayerischen Landespolizei vollstreckte das Todesurteil am 08. Februar 1922 im Hof des Landgerichtsgefängnisses in Landshut.
     

    Die Kinder von Sebastian und Anna Grünwiedl wurden zur Adoption freigegeben. Das Grab von S. und A. Grünwiedl mit obigem Grabstein wurde mittlerweile aufgelöst.

    Wer mehr Wissen möchte, dem empfehle ich die Seite von Franz, einem Outdoor Abenteurer. Der zu Fuß, auf Wander- oder Fahrradtouren oft außergewöhnliche Orte besucht und sie mit der Kamera einfängt.
  • Raubmord beim Stettnerbauern in Neuharting

    Am 2.Februar 1876,während des Gottesdienstes wurde in Neuharting, Pfarrei Pemmering, Landgericht Erding, beim Stettnerbauern ein schauderhafter Raubmord begangen. Der Mörder, welcher wahrscheinlich wusste, dass außer der Stallmagd, einer Schwester der Bäuerin, Niemand zu Hause sei, schlich sich in den Stall und ließ daselbst den Stier und eine Kuh ab, um so die Stalldirne in den Stall zu locken, welche auch durch den Lärm veranlasst sich dort hin begab, wo sie von dem Mörder erschlagen wurde. Der Täter sprengte nun in der Schlafkammer der Bauerseheleute 3 Kästen auf und und nahm eine Summe von 250 fl. zu sich, während er andere Wertsachen unberührt liegen lies. Die Erschlagene schleppte er in die Schlafkammer und legte den Kopf seines Opfers auf eine Burd Wied, welche er vor seinem Abgange anzündete, um das Anwesen in Brand zu stecken und so die ruchlose Tat zu verbergen; glücklicherweise löschte aber das Feuer aus. – Dem Täter soll man bereits auf der Spur sein.


    06.02.1876
  • Raubmord in Hainstetten

    Der Gütler Zwickl und sei Schwester san um’brocht won

    Hengersberg, 5.Jan. Soeben verbreitet sich in unserem Markte die erschütternde Nachricht, dass in dem benachbarten Hainstetten ein doppelter Raubmord an dem Gütler Zwickl und seiner Schwester gestern verübt worden ist. Diese traurige Tatsache ist wieder ein beleg hierfür, dass es noch langen nicht an der Zeit ist, die Todesstrafe abzuschaffen. (Donau – Zeitung)

    Hengersberg, 6.Jan. berichtet die Passauer Zeitung zu dem in Hainstetten verübten Raubmorde, dass der Austrägler Zwickl neun Stich- und Schnittwunden hatte, davon zwei absolut tödliche im Herzen. Dessen Haushälterin Pledl scheint zuerst mit dem Haustürriegel, der abgeschlagen sich vorfand, Tod oder mindestens bewusstlos geschlagen worden zu sein. Derselben war die Gurgel total durchschnitten; sie hatte außerdem noch zehn Schnitt- und Stichwunden. Die Pledl scheint im Wohnzimmer des Zwickl erschlagen oder erstochen worden und dann erst in ihre Nebenkammer geschleppt worden zu sein, wobei sie der Täter an den Füßen gezogen hat. Zwickl scheint in seinem Bette ermordet und dann auf den Zimmerboden heruntergerissen worden zu sein, weil Bettteile über ihm lagen. Alle Behältnisse waren geöffnet und durchstöbert. Wieviel Geld geraubt wurde, ist noch unbekannt. Nach den Fußspuren wird nur ein Täter vermutet.

    Landshuter Zeitung 1873

  • Hinterkaifeck, bekam Xaver Gabriel einen Brief?

    Das Geheimnis von Kaifeck gelüftet?

    Berliner Allgemeine
    Polizeipräsidium Berlin

    Im Januar 1935 schrieb die Berliner Allgemeine Zeitung über den Mordfall Hinterkaifeck. Die reißerische Überschrift lautet: Das Geheimnis von Kaifeck gelüftet? Der Korrespondent schreibt folgendes: „… Zuletzt richtete sich der Verdacht gegen den Mann der Frau Gabriel, der seit 1917 in Russland vermisst wurde. Seine Frau hatte dem im Feld stehenden Mann die Treue nicht gehalten und ihm nicht einmal auf seine Briefe geantwortet. Ihr jüngstes, ebenfalls ermordetes Kind, konnte nicht von ihm sein, und man nahm daher an, dass er nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft unerwartet zurückgekehrt sei und sich auf diese fürchterliche Weise für die Treulosigkeit seiner Frau gerächt habe, um sich nach der Tat heimlich wieder zu entfernen“. Ich habe in meinem schriftlichen Bericht an den Donaukurier auch erwähnt, Karl Gabriel habe nur zweimal nach Hause geschrieben. Woher ich dieses weiß, kann ich heute nicht mehr sagen. Wenn Gabriel 1914 schon in Frankreich gefallen ist, kann er später in Russland nicht mehr geschrieben haben. Ich habe weiter erwähnt, ein Bekannter des Gabriels habe diesem die häuslichen Verhältnisse in Hinterkaifeck nach Russland geschrieben. In dieser Sache kann ich nur angeben, dass der Landwirt Katzlmeier, mit dem Hausnamen zum Steierl in Wangen, etwa 55 Jahre alt, kurz nach dem letzten Kriege zu mir einmal gesagt hat, ein Hohenwarter habe den Karl Gabriel die Verhältnisse von daheim nach Russland geschrieben. Ich wollte damals schon von Katzlmeier den Namen des besagten Hohenwarters wissen. Er hat ihn mir aber nicht gesagt. Da nun aber Gabriel doch nachweislich 1914 gefallen ist, kann man ihm natürlich nichts nach Russland geschrieben haben. Ich habe nur das gehörte in dem Bericht für den Donaukurier verwertet.

    Anmerkung: Zur Aussage vom ehemaligen Waidhofner Gemeinde-Schreiber Dersch. Es dürfte sich um Josef Katzlmeier aus Wangen handeln, er war wie Xaver Gabriel an den Kämpfen am Stochod beteiligt. Xaver Gabriel wird seit dem 21. Juni 1916 vermisst, oder geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Außer Xaver Gabriel ist noch Bartholomäus Grosshauser seit dem 21.06.1916 vermisst. Nach dem Zusammenbruch des Zarenreiches und der Februarrevolution könnte er sich für eine demokratische Diktatur der Arbeiter und Bauern und ab August 1917 für eine Diktatur des Proletariats auf Basis von Arbeiterräten, in Russland Sowjets genannt, begeistert haben. Ob er in der Nachkriegszeit noch einmal Bayern besucht hat und einen Abstecher nach Hinterkaifeck unternommen hat, werden wir nie herausfinden.

    Auszug Kriegsstammrolle Katzlmeier

    Josef Katzlmeir war auch Mitglied der Einwohnerwehr Wangen.

    Katzlmeir

    Quelle; Aussage Xaver Dersch vom 11.12.1951

     

    Was nach der Oktoberrevolution im November 1917 alles möglich war, sollte die unteren Geschichten durchlesen.

    WBA; 1922

    Kriegsheimkehrer aus Sibirien

    München. Am Sonntag sind in München wieder 49 Personen, darunter 37 Kriegsgefangene, aus Russland eingetroffen. Die meisten Heimkehrer kamen aus Sibirien. Die aus Sibirien Kommenden haben in der Mehrzahl es nicht gerade schlecht getroffen. Nach der Revolution, so erzählten sie, waren sie auf sich selbst angewiesen. Wer arbeiten wollte und konnte, wer es verstand, zu handeln, der konnte Geld verdienen. Namentlich an dem an die Mandschurei stoßendem Gebiet entwickelten sich lebhafte Geschäfte mit den Chinesen, die Waren und Arbeitserzeugnisse mit ihrem Geld bezahlten. Einer der Heimkehrer, der in Tsingtau mitgekämpft hatte, war in japanischer Gefangenschaft: Er lobte das entgegenkommende Verhalten der Japaner. Ein anderer erzählte, dass er gelegentlich eines 14 tägigen Aufenthalts in Singapur die Wahrnehmung machte, dass die Inder sehr deutsch-freundlich waren. Kaufleute äußerten ihre lebhafte Freude, als sie deutsche sahen; wenn aber ein Engländer in den Laden kam, verstummte das Gespräch oder es wurde auf nichtige Dinge gebracht. Über die jetzigen Verhältnisse waren die Heimkehrer wenig unterrichtet. Sie meinten Deutschland und Russland stünden noch im Krieg und äußerten, dass Russland, Deutschland und Indien zusammenstehen müssten. Die Bolschewisten haben, so berichten die Heimkehrer, ihre Herrschaft auf Sibirien ausgedehnt. Wo sie kommen, wird es knapper. In den Städten haben sie Organisationen, die unter dem Befehl von Moskau stehen; auf dem Lande vermögen sie dagegen weniger Fuß zu fassen.

    (WBA 1922)

    42 Jahre in Sibirien gefangen

    Österreichischer Kriegsgefangener des Weltkrieges 1914/18 kehrte heim. Graz. Der 62 jährige Franz Napokoj kehrte nach 42 Jahren Gefangenschaft in Russland in sein Kärntner Heimatdorf Fürnitz zurück. Napokoj war 1915 während des ersten Weltkrieges, nachdem er bei Krakau verwundet worden war, in russische Gefangenschaft geraten. Er verbrachte den größten Teil seiner Gefangenschaft in verschiedenen sibirischen Lagern. Seine erste russische Frau und drei Kinder aus erster Ehe starben in Nowosibirsk. Der Kärntner Holzfäller heiratete zum zweiten Male eine Wolgadeutsche, die er mit seinen beiden Töchtern nach Österreich mitnahm. Napokoj erzählte, dass in Sibirien noch immer Kriegsgefangene aus dem ersten Weltkrieg leben. In Karaganda habe er zwei Österreicher aus dem Sudetengebiet getroffen, die bisher vergeblich um ihre Entlassung kämpften, da sie weder österreichische, deutsche oder slowakische Staatsbürger sind. Die Erlebnisse des Kärntners klingen wie ein Roman. Flucht aus dem Gefangenenlager, neuerliche Festnahme, Ausbruch der Revolution 1917, Schützengrabenbau für die rote Armee. Gründung einer Existenz in Nowosibirsk.

    Der Kärntner buk in Sibirien auf österreichische Art Brot und hatte in wenigen Jahren eine kleine Brotfabrik errichtet. Der Betrieb wurde 1925 enteignet.

    Kurz darauf wurde er als „kapitalistischer Ausbeuter“ zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Wieder flüchtete er und begann in Irkutsk unter falschem Namen ein neues Leben, nachdem seine erste Frau und deren Kinder in Nowosibirsk gestorben waren. Vergeblich versuchte er um Erlaubnis, nach Österreich zurückzukehren. Als der zweite Weltkrieg ausbrach, wurde er in einem Lager in der Nähe Karagandas interniert und in diesem Lager lernte er seine zweite Frau, eine Wolgadeutsche, kennen. 1947 wurde er aus dem Lager entlassen und heiratete. Sein neuerliches Ausreisegesuch wurde mit dem Bemerken abgelehnt, dass er ja durch seinen langen Aufenthalt in der Sowjetunion schon Russe geworden sei. Nach Abschluss des Staatsvertrages schrieb er an die österreichische Botschaft, die schließlich seine Heimkehr erwirkte.

    31.12.56

     
     
     
     
  • Doppel-Raubmord in Feichten

    Zum Doppelraubmord bei Feichten erfahren wir noch


    Die furchtbare Tat wurde mit einem Armeerevolver ausgeführt. Der oder die Mörder haben die beiden Mädchen, von denen eines noch schwache Lebenszeichen gab, auf
    dem Küchen Boden gebettet.(!) Sämtliche Schränke und Kästen waren durchwühlt, doch fanden die Mordbuben das in einem Geheimfach versteckte Geld nicht. AIs einer der Täter kommt ein ca. 30 Jahre alter Bursche mit hellem Stroh Hut und Rucksack in Betracht. 

    Wie wir weiter erfahren, war der mutmaßliche Mörder der beiden Bauerstöchter von Geberting bereits dingfest gemacht, aber es gelang ihm, in der Nähe von Nußdorf wieder zu entkommen.
     
    Nußdorf, den 20.Juni 1919
     
     Viehmarkt in Feichten an der Alz
    Mit den Morden in Geberting hat sich die frühere Kreisheimatpflegerin Maria Perreiter in den Bänden „Oettinger Land“, Ausgabe 4/1984 Seite 169 beschäftigt.
  • An Allerheiligen 1922 klingelte die Kasse

    Einen schweren Raubüberfall haben am Allerheiligen-Tag, dem 01.11.1922 zwei mit Revolvern bewaffnete Burschen in der von Wald eingeschlossenen Einöde Buchenau bei Fürstenfeldbruck verübt. Sie überfielen den allein anwesenden 17-jährigen Sohn des Bauern, schleppten ihn unter Androhung des Erschießens in den Keller, wo sie ihn einsperrten, erbrachen dann Kleiderkästen und entwendeten hieraus 100 Mark Silbergeld, goldene und silberne Uhren mit Ketten und vieles andere im Werte von über 100 000 Mark.

     
    Rosenheimer Anzeiger Bd. 1922 = Jg. 68

    Die Kagerbauer Brüder

    In einer ähnlichen Weise gingen auch Otto und Karl Kagerbauer vor, meistens ging es für ihre Opfer nicht so glimpflich aus. Die Raubüberfälle, die auf das Konto der Brüder Kagerbauer gingen, dürften nicht alle lückenlos aufgeklärt worden sein. Dass die Kagerbauers allein operierten, halte ich für ausgeschlossen. Es kam zu der Verurteilung des Schlossers Hans Hagl aus Moosburg, der vor dem Landgericht München II zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Er hat in der Karwoche im März 1921 nachts mit fünf anderen Bandenmitgliedern bei einem Bauern in Kirchberg bei Erding eingebrochen. Kirchberg befindet sich etwa 14 km südlich von Moosburg.
     
    Bericht der Staatsanwaltschaft Neuburg a.D.

    Neuburg a.D., den 10. April 1924

    Verdacht im Fall Hinterkaifeck

    Betreff: Sechsfacher Raubmord in Hinterkaifeck

    Nach Verhaftung des mehrfachen Raubmordes verdächtigen Brüdern Otto und Karl Kagerbauer in Landshut wurden sofort Erhebungen in der Richtung gegen diese eingeleitet. Diese erbrachten nichts Sachdienliches; es konnte vielmehr festgestellt werden, dass beide zur Zeit der Mordtat in Kaifeck (Hinterkaifeck) im Moosburger Tonwerk der Firma Osterrieder (Ostenrieder) gearbeitet und bei ihren Eltern gewohnt haben.

    Tonwerk Ostenrieder Moosburg

    Ob die zwei Kagerbauer Brüder wirklich zur Tatzeit im Tonwerk gearbeitet haben, ist nicht mehr überprüfbar. Vielleicht wurde Josef Schreck als Mitwisser beseitigt, jedenfalls dürften die Kagerbauer Brüder ihre Taten nicht allein begangen haben.

    Kellerversteck in der Wohnstube

    Zum Raubmord bei Moosburg ist bis jetzt festgestellt worden, dass der 25-jährige Zimmermann Josef Schreck von Moosburg auf der Straße München – Dalbach durch 4 Schüsse getötet wurde. Die Patronenhülsen konnten am Tatort aufgefunden werden, ebenso der Revolver des Ermordeten. Die mit dem Polizeihund der hiesigen Landespolizei aufgenommene Spur führte zur Festnahme des 26-jährigen Korbmachers Schrott von Moosburg, der bis jetzt die Tat leugnet. Schreck hatte etwa 2.000 – 2.600 Mark bei sich, die ihm geraubt wurden.

    (WB 27.09.1922)

    Der Mord an Josef Schreck

    Der Massenmörder von Moosburg

    Im Gefängnis Stadelheim befindet sich der berüchtigte Massenmörder Otto Kagerbauer von Moosburg, der auf seinen Geisteszustand untersucht wird. Er wurde bekanntlich nach München gebracht wegen Verdachts des Raubmordes an der „Ökonomen Frau Ullmann“ im Mai vorigen Jahres. Kagerbauer macht den Eindruck eines geistig völlig zerrütteten Menschen.

     
    (Rosenheimer Anzeiger Bd. 1924 = Jg. 70)
     
     

    Paul Faltermeier wurde am 14. April 1884 in Sünzhausen bei Freising geboren. Die Bestattung erfolgte am 28. Juni 1922 in Katharinazell bei Gammelsdorf. Seine Eltern waren Kastulus Faltermayer und Maria Hörl. Maria Hörls Eltern stammten aus Grannertshausen bei Kranzberg (Freising), die Mutter war eine geborene Stampfl.

    Der Name Stampfl (Stampfel) fällt mir im Zusammenhang mit dem Mordfall Hinterkaifeck ein.

    In Begleitung des Gump befand sich eine etwa 40 Jahre alte, hochschwangere Frauensperson, die sich bei der Kontrolle als die Ehefrau des Schmidt(Eisenmann)ausgegeben hat. Sie nannte sich Magdalena Schmidt und später Maria Eisenmann, geborene Stockmair. Die Festnahme dieser Frauensperson konnte nicht durchgeführt werden, da sie hochschwanger war und noch während der Kontrolle angeblich von Geburtswehen befallen wurde. Sie wurde daher dem Bürgermeister in Affaltern bis zur Untersuchung durch die Hebamme in Emersacker übergeben. Die Frauensperon ist jedoch vor Eintreffen der Hebamme aus der Wohnung des Bürgermeisters in der Nacht flüchtig gegangen. Die Frauensperson ist ohne Zweifel personengleich mit der led. Taglöhnerin Magdalena Stampfl,geb.am 10.4.84 in Thalhausen, BA. Freising, die ebenfalls in den bayr.Pol.Blättern Nr. 83/1924,181/1925,11/26 und 13/26 von verschiedenen Behörden gesucht wird. Die Stampfl zieht mit Gump schon seit Jahren in Bayern umher. Einen Nachweis darüber, dass Gump in den letzten 2 ½ Jahren irgendwelche Arbeiten verrichtet hat, konnte er nicht erbringen. Es ist daher anzunehmen, dass Beide nur von den Erträgnissen strafbarer Handlungen gelebt haben.
    Gemdarmerie-Station Emersacker, den 14.August 1926