Der Tod des Hermenegild Steinberger
Wieder einmal war die Gegend um Wasserburg wegen eines Raubmordes in heller Aufregung. Die Gerüchteküche brodelte und die Einwohner gaben die kargen Informationen zum besten und Dichtung und Wahrheit verschmolzen miteinander. Im Dezember 1899 wurde im Kitzberger Holz etwa 150 Meter von einer Straße entfernt der Dienstknecht Steinberger von Hörgen Tod im Schnee aufgefunden. Die Leiche hatte mehrere Wunden am Kopf und die Kehle war mit einem Stilett durchschnitten. Der Geldbetrag der geraubt wurde betrug 4,50 Mark. Der Täter kehrte zwei Tage später noch mal an den Tatort zurück, weil er die Uhr des Opfers vergessen hatte. Das Opfer war seit 04. Dezember 1899 abgängig, Steinberger war ein braver und ruhiger Mann und wurde als schwächlich geschildert. Gefunden wurde die Leiche tiefgefroren von einem Jäger aus Soyen. Der Tode wurde zur Sektion in das Anwesen des Landwirts Weber in Kitzberg verbracht. Am Samstag Vormittag besuchte die Gerichtskommission aus Wasserburg den Tatort.
Zuletzt wurde Steinberger im Wirtshaus in Kitzberg gesehen, abends um 19:00 Uhr verließ er die Gaststätte und kurz darauf verlies auch der mutmaßliche Täter die Gaststätte ohne zu bezahlen. Der Wirtssohn Holzmann erinnerte sich, das dieser eine Dreiviertelstunde später zurück kam, seine Zeche bezahlte und einen etwas verstörten Eindruck machte. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um den Schuhmacher und Tagelöhner De(ä)schinger welcher den Raubmord leugnete. De(ä)schinger beteuerte seine Unschuld, mit Kreuz Fragen in die Enge getrieben gestand er die Tat, der Uhrhacken der Kette des Ermordeten wurde ihm nun zum Verhängnis.