Jahr: 2021

  • Hinterkaifeck, Wie es wirklich war

    Alte Aufzeichnungen lassen einem unter Umständen den Atem stocken. Zu erkennen, dass die eigenen Vorfahren fähig zu Raub, Mord und Totschlag waren, erschreckt im ersten Moment. Aber dann obsiegte die Neugier und mein eigenes Schreibtalent und deswegen wird es hier innerhalb des nächsten Jahres die wahre Geschichte als Fortsetzungsroman geben. Und so werden alle zum 100. Todestag der Hinterkaifecker die wahre Geschichte kennen. 
     

     

     

    Ende März des Jahres 1922 irgendwo südlich des Donaumooses

    Es war zwanzig Minuten vor sieben Uhr morgens, draußen war alles ruhig. Die müde Wintersonne war noch nicht zu sehen, aber der Himmel im Osten verkündete schon ihren baldigen Auftritt. Ganz langsam musste die Dunkelheit weichen, sie musste Platz machen für einen Silberstreif am Horizont, der die Landschaft langsam aus den Schatten der Nacht holte. Der Winter war noch nicht zu Ende gegangen. In der Nacht hatte sich wieder eine dünne Schneedecke über die Felder gelegt. Jetzt aber war die Luft klar und klirrend kalt. Der helle Schnee machte das normalerweise im Morgengrauen Unsichtbare sichtbar, Rotwild lief über die Äcker in Richtung Hexenholz, dessen dunkle Silhouette sich deutlich gegen den Schnee abzeichnete und am oberen Rand sanft in Zwielicht des Himmels verschwamm. Schade, dass gerade Schonfrist war, sonst hätte sich dieser Morgen gut zur Jagd geeignet.
    Andreas Gruber stand an der Stalltüre und starrte regungslos in eben diese Nacht. Hinter ihm hörte er das gleichmäßige malmen der Kühe, die genüsslich ihr Heu verschlangen. Sie waren gemistet und gemolken, leise klirrten die Ketten, an denen sie im Stall fixiert waren, hin und wieder hörte man ein lautes Schnauben. Alles schien friedlich. Aber im Kopf von Andreas Gruber arbeitete es fieberhaft. Wie sollte er aus dieser Situation herauskommen? Auf dem Heuboden oben warteten zwei Menschen auf eine Lösung, aber es gab keine schnelle Lösung. Es musste ihm etwas einfallen, er muss seine Familie informieren. Das würde wieder ein Gezeter mit der Tochter geben. Dabei war sie an der Situation schuld, sie hatte die Geldübergabe vermasselt und ihn dadurch erpressbar gemacht. Dabei hatte er sich so sicher gefühlt, alles schien wunderbar zu laufen und dann lässt sich seine Tochter, das dumme Weibstück, das Geld vom Pfarrer abnehmen und es erreichte die eigentlichen Empfänger nicht. Viktoria, seine Tochter, nahm das Goldgeld und versteckte es in der Kirche im Beichtstuhl. Sie war die erste Sopranistin im Kirchenchor und wurde daher einmal in der Woche alleine ohne die anderen Sängerinnen und Sänger von dem Organisten unterrichtet. Das waren ideale Voraussetzungen, sie war immer ein paar Minuten vor ihm da und hatte dann Zeit, das Geld unbemerkt im Beichtstuhl zu verstecken. Der Geldbote kam dann und holten es in einem ebenso unbemerkten Moment ab und brachte es den eigentlichen Empfängern. Natürlich blieb da ein nicht erklecklicher Batzen Geld beim Gruber hängen, Geschäfte vorbei an Gesetzen und der Justiz waren nun mal nicht ganz ungefährlich und auch nicht billig. Jetzt aber, vor zwei Wochen, ist etwas schiefgelaufen. Viktoria hatte 700 Goldmark im Beichtstuhl zum vereinbarten Zeitpunkt deponiert. Aber wie es der Teufel so will, – oder war es gar Gottes Wille, der Beichtstuhl steht schließlich in einem Gotteshaus – fiel das Geld dem Pfarrer in die Hände. Wahrscheinlich hat es die vorwitzige Mesnerin gefunden und gleich dem Pfarrer gebracht. Sie wird es auch gewesen sein, die dem Pfarrer gesteckt hat, dass Viktoria eben vorher in der Kirche gewesen sein musste, denn sie sperrte ja immer die Kirche auf und zu. Und der Herr Pfarrer hatte nichts Besseres zu tun, als Cilli, seine, Andreas Grubers Enkeltochter, darauf anzusprechen, dass die Mama mal mit ihm reden müsste. Also musste sich Viktoria auf den Weg zum Pfarrer machen. Sie hat es hinterher daheim genau erzählt, daher konnte sich Andreas Gruber sehr gut vorstellen, wie es war. Erst bat sie der Pfarrer in sein Büro. Es war karg eingerichtet, die Wände waren gekalkt, auf den blanken Holzdielen des Fußbodens konnte man genau sehen, wo viel gelaufen wurde und wo die Sitzmöglichkeiten waren. Der Boden war an diesen Stellen durch die Schuhsolen so fein geschliffen worden, dass er glänzte und glatt wie ein Kinderpopo war. Viktoria setzte sich auf einen der beiden Stühlen vor den Holzschreibtisch, hinter den sich Pfarrer Haas setzte. Auf dem Schreibtisch stand nur ein Tintenfass, ein Tintenlöscher und in einer Schale aus grünem Onyx lag eine Schreibfeder und ein Brieföffner. Davor lag eine lederne Schreibunterlage in dunkelgrün, die schon deutliche Abnutzungsspuren aufwies. Man sah, dass ein Rechtshänder hier schon viel geschrieben hatte Pfarrer Haas legte seine gefaltete Hände auf die Schreibunterlage und blickte Viktoria durch seine Nickelbrille stumm und eindringlich an. Viktoria erwiderte seinen Blick, hatte aber nicht vor, als erste zu sprechen. Als Pfarrer Haas sie weiter nur schweigend ansah, schaute sie sich im Büro um. Sie wollte partout ihren Blick nicht vor ihm senken. Sie war eine schöne, großgewachsene Frau. Die beiden Schwangerschaften hatten kaum Spuren an ihrem Körper hinterlassen, im Gegenteil, ihre Formen sind weiblicher geworden. Wegen der schweren Arbeit war sie gut durchtrainiert. Ihre blauen Augen waren ein positiver Kontrast zu ihren brünetten Haaren, die sie sich als Zopf geflochten um den Kopf gelegt hat. Darauf war noch eine Haube mit Haarklammern befestigt. Sie trug zwar ihr Werktags Gewand, aber den guten wollenen Umhang und die warmen Stiefel, die sie sonst Sonntags in die Kirche anzog. Hinter Pfarrer Haas hing ein Ölgemälde, eine Mariendarstellung. Maria, in ein weißes Kleid und einen blauen Umhang gehüllt, stand auf einer blauen Kugel, zu ihren Füßen kringelte sich eine Schlange und in ihrer linken Hand hielt sie einen Lilienzweig. Marias Kopf war umhüllt von einer silbern glänzenden Aura und von links oben brach eine weiße Taube durch die Wolkendecke. Es war die Darstellung der jungfräulichen Empfängnis von Maria, aber das wusste Viktoria nicht. Rechts und links davon waren hohe Bücherschränke, vollgestopft mit Büchern und Papieren. Das Durcheinander in den Schränken war ein erschreckender Kontrast zu dem asketisch wirkendem Schreibtisch. Rechts von Viktoria war in der Ecke der Herrgottswinkel und darunter ein kleiner Altar. Rechts davon wiederum stand noch ein riesiger Bücherschrank an der Wand. Diesem Bücherschrank gegenüber waren zwei quadratische weiß lackierte Sprossenfenster in der Wand. Was hinter ihr war, konnte sie jetzt nicht genau sehen, aber sie meinte, auch dort einen Bücherschrank beim Hereinkommen ausgemacht zu haben. Es roch hier muffig nach Staub und Schweiß, sie war sich aber nicht sicher, ob der Schweißgeruch von ihr oder vom Pfarrer stammte. Nun endlich wendete sie den Blick wieder Pfarrer Haas zu, der nun zu sprechen begann. Er konfrontierte sie damit, dass er 700 Goldmark im Beichtstuhl gefunden habe und er wäre sich sicher, dass das Geld nur von ihr stammen könne, sie sei ja schließlich die Bäuerin auf Hinterkaifeck. Er setzte ihr zu, sie solle sofort sagen, für wen das Geld wäre und warum sie so viel Geld da versteckt hätte. Und sie müsse beichten, wenn sie unrechte Sachen machen würde. Er würde alles der Polizei melden, wenn sie es nicht schlüssig erklären konnte. Sie könnte aber natürlich auch das viele Geld der Mission spenden, dann käme es einem guten Zweck zu Gute und das würde der Herrgott ihr sicherlich anrechnen. Nun ja, es kam, wie es abzusehen war, Viktoria überließ dem Pfarrer das Geld und sagte, es wäre für die Mission. Andreas Gruber ist fast froh, dass die Sache so glimpflich ausging, denn hätte der Pfarrer tatsächlich die Polizei informiert, hätten die sicherlich nur unangenehme Fragen gestellt und in Dingen herumgestochert, in denen die Polizei nach Andreas Grubers Meinung besser nicht herumstocherte. Wie auch immer, das Geld hatte die Empfänger nicht erreicht und die sind jetzt ungehalten und sauer, mit Recht sauer und sie vertrauen ihm nicht mehr uneingeschränkt. Das ist das aller schlimmste, denn wenn das Vertrauen weg ist, wird er bald nicht mehr an den lukrativen Geschäften partizipieren können. Also musste er sich jetzt unbedingt bewähren. Er seufzte, blickte noch einmal in Richtung Hexenholz und wollte sich gerade wieder zum Stall wenden, als er plötzlich inne hielt und mit schreckgeweiteten Augen auf den Acker vor sich sah. Sein Herz begann wild zu klopfen, es klopfte bis zum Hals, er dachte, es müsste gleich zerspringen. Ein Herzinfarkt, so dachte er, wäre auch eine Lösung, dann müsste er sich nicht mehr mit den an allen Enden und Ecken zusammenfallenden Karten des von ihm mühsam errichteten Kartenhauses herumschlagen. Jetzt, in der zunehmenden Helligkeit des Morgengrauens, sah er, was der Schnee letzte Nacht angerichtet hatte. Im Schnee war deutlich sichtbar, dass sich zwei Menschen vom Hexenholz zum Hof bewegt hatten. Es sah nicht so aus, als würde der Himmel eine weitere Schicht Schnee als Mäntelchen des Versteckens darüber bereiten, aber auch die Sonne hatte mit Sicherheit nicht genug Kraft, um den Schnee schnell genug zu schmelzen, so dass seine neugierigen Nachbarn diese Spur nachher nicht deutlich sehen würden.
  • Ein Frauenmörder treibt in München sein Unwesen

    Der Münchner Landru

    Wir schreiben heute den 30. März 1955, es ist 09:15 Uhr, ein kalter, regnerischer Tag. In der Löwengrube endete das obligatorische Weißwurstfrühstück. Amtmann Schmid geht in seinem Büro auf und ab, hinter seinem Rücken tuscheln seine Untergebenen:

    „Da Chef hod heid wieder a Laune.“

    Aber Amtmann Schmid kreisen viele Gedanken im Kopf herum.

    „Mein Gott, die Wirscht wan a scho a moi besser, de liegn einem direkt im Magen.“ 

    Er geht zum Schrank, öffnet sein Geheimfach und holt eine Flasche Obstler heraus, schenkt sich ein Stamperl ein und auf Ex runter. Mei tut des gut, i g’lab de Wirscht hat da Kollege Zeilinger vom Metzger Strasser mit bracht, a so a Hallodri, aber in einem anderen Mordfall (Hinterkaifeck). Er geht zu seinem Schreibtisch, setzt sich auf seinen mit Leder bezogenen Stuhl für gehobene Beamte und wählt die Nummer 32168, am anderen Ende der Leitung meldet sich H.Schmitt. 

    „Du kim a moi eina, i hob mit dir wos zu besprechen?“ 

    Nach fünf Minuten klopft es an die Tür. Herein, ruft Amtmann Schmid, jetzt steht Oberkommissar Schmitt vor seinem Chef und schlägt die Hacken zusammen. Härn’s auf Schmitt de Zeiten San scho lang vorbei, wos, woid i ena glei no sog’n.

    „Ach ja, Hinterkaifeck ist nicht der einzige unaufgeklärte Mehrfachmord, Schmitt.“

    Wir haben schon noch andere Leichen im Keller, und macht die Schublade auf und holt eine graue Aktenmappe hervor. Das ist die Akte „Spitzbart“ Schmitt, wie Reingruber werde ich nichts in meinem Tagebuch schreiben.

    „Das i den Kruzifix nia dawischt hob, Kreizsakra“.

    Amtmann Schmid ist erregt, bekommt kaum noch Luft, ja 33 Dienstjahre bei der Kriminalpolizei fordern ihren Tribut. Schmitt nehmen sie die Akte, so wie ich sie damals vom Kriminal Schneidhuber bekommen habe. Servus. 

     

    Was stand in der Akte „Spitzbart“?

     

    Das Geheimnis des Spitzbarts

     
    Vier Frauen verschwanden – Eine ungewöhnliche Kriminalgeschichte.
     
    „Passen Sie mir auf den Spitzbärtigen auf“, sagte Amtmann Johann Schmid, bislang Chef der Münchner Mordkommission, zu seinem Amtsnachfolger Hermann Schmitt, als er jetzt nach 33 Dienstjahren bei der Kriminalpolizei in Pension ging. 400 Mörder hat der heute 65-jährige Kripobeamte zur Strecke gebracht. Aber den Fall des Spitzbärtigen, an dem sich schon seine Vorgänger die Zähne aus gebissen hatten, konnte auch er nicht klären. Und dabei ist er felsenfest überzeugt, dass dieser unheimliche Greis, der immer noch wie ein Gespenst durch München geistert, ein vierfacher Mörder ist. Die Akten dieses höchst merkwürdigen Kriminalfalles, die Amtmann Schmid jetzt an seinen Nachfolger weiterreichte, gehen bis ins Jahr 1917 zurück.
    Damals war in München eine 42-jährige Frau spurlos verschwunden. Ihr Mann wurde unter Mordverdacht verhaftet. Man stellte fest, dass er seine Frau öfters schwer misshandelt hatte und dass er kurz vor ihrem Verschwinden mit einem zugedeckten Handkarren in seinem Heimgarten gefahren war. Das ganze Grundstück wurde fünf Meter tief umgegraben. Aber man fand keine Leiche. Der Mann wurde freigelassen. Es war der Spitzbärtige.
     
    Im Jahre 1932 verschwand in München wieder eine Frau, die 41-jährige Schuhmachers Witwe Maria Moser. „Ich habe einen einflussreichen Herrn kennengelernt“, hatte sie noch ihrer Nachbarin mitgeteilt, „der will mir eine Stellung verschaffen.“ Im Münchner Ausstellungspark wurde sie zum letzten Male in Begleitung eines kleinen, hinkenden Mannes gesehen. Es war wieder der Spitzbärtige. Aber auch diesmal konnte ihm die Polizei nichts nachweisen.
     
    Im Jahre 1943 hatte zum ersten Male der Kriminalbeamte Johann Schmid, der damals schon Chef der Mordkommission war, mit dem Unheimlichen zu tun. Wieder war eine Frau, die Hilfsarbeiterin Julie Wenrich, vermisst gemeldet. Der kleine Mann mit dem Hinkefuß und dem grauen Spitzbart, der damals beim NS-, Volksbildungswerk arbeitete, war bei der Frau gut bekannt und hatte ihr öfters Karten für Lichtbildvorträge besorgt. Aber wieder musste er nach tagelangem Verhör freigelassen werden. Ein Jahr später verschwand die Kellnerin Margarete Schreier, Schmid stellte fest, dass in der Wirtschaft, in der die Vermisste gearbeitet hatte, der graue Spitzbart Stammgast war. Einmal hatte man beobachtet, wie er der Kellnerin am Abend heimlich folgte. Er hatte dabei sein Gesicht durch einen Wollschal vermummt und sich unter den Mantel einen künstlichen Höcker geschoben. Aber zu einem Mord gehört eben auch eine Leiche. Der Spitzbart blieb wiederum ungeschoren.
     
    Im Mai 1945, wenige Tage nach dem Einmarsch der Amerikaner, hörten die Gäste in einer Münchner Wirtschaft gellende Schreie vom oberen Stockwerk. Als sie in das Zimmer eindrangen, überraschten sie einen kleinen Mann, der gerade auf eine junge Frau eindrang. Es war der Spitzbärtige. Die Überfallene, die Zeitungsträgerin Maria Wiedmann, sagte aus: „Er hatte mich gebeten, ihm bei einem Experiment mit ultravioletten Strahlen zu helfen. Ich musste mich mit einem kleinen Metallspiegel in der Hand auf einen Stuhl setzen. Er nahm einige Drähte auseinander, deckte mir ein Tuch über den Kopf und löschte das Licht. Plötzlich erhielt ich einen Schlag auf den Hinterkopf.“
    Im Jahre 1946 wurde der Spitzbart vom Landgericht München wegen versuchten Mordes zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, aber schon nach fünf Jahren wegen guter Führung wieder entlassen. Vergeblich hoffte Amtmann Schmid, ihm endlich die Larve vom Gesicht reißen zu können. Vor einigen Monaten versuchte er es noch einmal mit einer Fahndungsmeldung:
     
    Von 1932 bis 1944 verschwanden in München drei Frauen auf rätselhafte Weise.
     
    Niemals mehr wurde von ihnen eine Spur entdeckt. Es darf angenommen werden, dass sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Sachdienliche Mitteilungen erwünscht. 
    Aber der kleine Mann mit dem grauen Spitzbart geistert weiter unbehelligt durch München. Er ist heute 77 Jahre alt. Wird er sein Geheimnis mit ins Grab nehmen, das Geheimnis, ein „perfekter Mörder“ gewesen zu sein? Immer wenn ihn der jetzt pensionierte Amtmann Schmid irgendwo in den Straßen trifft, höhnt der unheimliche Greis mit seiner meckrigen Stimme.
     

    „Weisen sie es mir doch nach.“

     
     

    Henri Désiré Landru

    der französische Spitzbart hatte nicht so viel Glück, er landete am 25. Februar 1922 unter dem Fallbeil.

    Landrus Opfer waren vor allem Frauen, die er über Heiratsanzeigen kennengelernt hatte. Mit diesen traf er sich und gab dabei vor, ein gut situierter Herr zu sein.

  • Doppel-Raubmord in Feichten

    Zum Doppelraubmord bei Feichten erfahren wir noch


    Die furchtbare Tat wurde mit einem Armeerevolver ausgeführt. Der oder die Mörder haben die beiden Mädchen, von denen eines noch schwache Lebenszeichen gab, auf
    dem Küchen Boden gebettet.(!) Sämtliche Schränke und Kästen waren durchwühlt, doch fanden die Mordbuben das in einem Geheimfach versteckte Geld nicht. AIs einer der Täter kommt ein ca. 30 Jahre alter Bursche mit hellem Stroh Hut und Rucksack in Betracht. 

    Wie wir weiter erfahren, war der mutmaßliche Mörder der beiden Bauerstöchter von Geberting bereits dingfest gemacht, aber es gelang ihm, in der Nähe von Nußdorf wieder zu entkommen.
     
    Nußdorf, den 20.Juni 1919
     
     Viehmarkt in Feichten an der Alz
    Mit den Morden in Geberting hat sich die frühere Kreisheimatpflegerin Maria Perreiter in den Bänden „Oettinger Land“, Ausgabe 4/1984 Seite 169 beschäftigt.