Eine Kaffeebohne kommt selten allein

Der Kaffee ist fertig.

Kaffee war noch nie so gut wie heute, dass liegt wahrscheinlich an den Erzeugern und deren wissen über den Anbau. Wir können auf so viele Sorten zurückgreifen, dass man direkt den Überblick verliert. Kaffee genießt einen überaus hohen Stellenwert und sogar Spitzensportler nutzen ihn als Dopingmittel. 125 Millionen Menschen in aller Welt verdienen heute ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung von Kaffee. Mehr als 120 Arten der Kaffeepflanze sind bis heute bekannt.Nur zwei Sorten sind für die internationale Kaffeeproduktion von Bedeutung. Aus der Art Coffea arabica werden Arabica-Sorten gewonnen. Sie wachsen vorrangig in höheren Lagen ab 800 Metern und machen annähernd 70 Prozent der Weltproduktion aus. Die Art Coffea canephora bringt Robusta-Sorten hervor. Wie der Name verrät, sind diese Kaffeepflanzen deutlich robuster. Sie wachsen auch im Tiefland, vertragen höhere Temperaturen und sind weniger anfällig für Krankheiten. Von der Pflanze bis in die Tasse durchläuft der Kaffee viele Stationen. Allein die beteiligten Exporteure und Importeure sorgen für den Transport der Ware per Schiffscontainer, früher auf Paletten in Kaffeesäcken was für hohen Schwund sorgte, bevor er die Röstereien erreichte. Heute muss der Mahlgrad zur Zubereitungsmethode passen, auch das Verhältnis Wasser – Kaffee. Der Kaffee sollte in luftdichter Verpackung an einem dunklen und kühlen Ort gelagert werden.

Immer noch ein gutes Buch ist der Kaffee Atlas von James Hoffmann.

Aussage der Gebrüder Schirovsky

Kaffeehändler

Hinterkaifeck, 5.4.22.

Erscheinen die Gebrüder Hans und Eduard Schirovsky, ledig, Reisende, 25 und 18 Jahre alt, ständige Adresse Straubing, Hindenburgstraße. Weiters zu erreichen noch bei Schreie,
Brauerei Öfele in Schrobenhausen und erklären zur Sache wie folgt:

Gelegentlich einer gemeinsamen Geschäftsreise am 1.4.22 wollten wir um die Mittagszeit zwischen 12 und 2 Uhr die Familie Gabriel in Kaifeck zwecks Bestellung auf Kaffee aufsuchen. Wir klopften wiederholt an die Fenster des Hauses und gaben auch Laut, es hörte aber niemand. Wir gingen dann ums Haus herum und schauten durch die Fenster in die Küche und Stallung, konnten aber keine Person wahrnehmen. Nur der Hund und das Vieh gab Laut. Alle Türen waren verschlossen, mit Ausnahme des Tores am Maschinenhaus, welches offen stand. Wir entfernten uns dann und machten im Dorfe über unsere Wahrnehmung den dortigen Bewohnern, so dem Herrn Siegl, der Familie Schlittenbauer hierüber Mitteilung. Irgendwelchen Verdacht gegen eine Person als Täter können wir nicht aussprechen.

Nur sind uns am Tag bevor wir an das Haus Gabriel kamen, gegen 11 Uhr vormittags 2 Frauen die mit Kirmen beladen waren auf der Straße Einöd-Schachen nach Edelshausen begegnet. Beide
Frauen waren 50-60 Jahre alt und hatten zigeunerartiges Aussehen. Eine Mannsperson befand sich in ihrer Begleitung nicht. Sonstige Angaben vermögen wir in dieser Richtung nicht
anzugeben.

V.g.u.

vorgelesen, genehmigt, unterschrieben

Hans Schirovsky Eduard Schirovsky

Im April 1922 tauchen zwei Kaffeehändler in Hinterkaifeck auf, bei Leuten die als geizig verschrien waren. Der nächste Kunde ist die Brauerei Öfele in Schrobenhausen, seit 1920 befand sich die Brauerei Öfele im Besitz von Babette Märtl. Hier hatten die Brüder Schirovsky Anfang April 1922 ihr Quartier aufgeschlagen.

Das Pfund Kaffee 120 -130 Mark

Die Kaffeegroßhändler Deutschlands erklären, dass bei einem Grundzoll von 160 Mark pro Doppelzentner und dem am 1.März 1922 in Kraft tretenden Grundzollaufgeld von 4.400 v.H. Rohkaffee mit insgesamt 36 Mark und Röstkaffee mit 45 Mark Zoll das Pfund belastet würde. Ein Pfund Kaffee durchschnittlicher Güte, zu diesem Satz verzollt, würde dann unter Berücksichtigung des infolge der Geldentwertung hohen Wertes der Ware, der gleichfalls erhöhten Umsatzsteuer und sonstiger Spesen etwa 120-130 Mark kosten. Angesichts der beträchtlich gestiegenen Kaffeepreise und der schon jetzt bestehenden ungeheuren Zollasten seien übrigens selbst die kapitalkräftigen Einfuhrfirmen in Geldnot.

22.03.1922

Münchner Vertreter

Der Münchner Vertreter einer Hamburger Kaffeefirma rühmte sich am Biertisch seines großen Verdienstes; so viel Geld gebe es gar nicht, meinte er, als er verdienen könne. So habe er z.B. Kaffee zum Preise von 20 Mark das Pfund in Händen, den er mit 100 Mark das Pfund verkaufe. Die Biertischgenossen setzten einigen Zweifel in die Richtigkeit seiner großsprecherischen Angaben. Darauf zog der Mann, um zu zeigen, wie leicht er das Geld verdiene, und wie wenig Wert es für ihn habe, zwei Tausendmarkscheine aus der Tasche, riss sie in Fetzen und warf diese auf den Boden.

27.04.1922

Kaffee war damals Luxusgut, ob Andreas Gruber Kaffee als Potenzsteigerndes Hausmittel benutzte oder es in dunkleren Kanälen fliesen sollte, wie immer Hinterkaifeck.

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