Hinterkaifeck – Dampfdreschen

Hilfst du mir, so helf ich dir.

Früher mussten die Menschen zusammenhalten, dass mag in der heutigen Zeit veraltet klingen, war aber in der Landwirtschaft Voraussetzung für gute Nachbarschaft. Jeder auf dem Hof musste dazu beisteuern, ob er ein Kleinbauer, Ochsenbauer oder Pferdebauer war. Die Kinder mussten schon vor der Schule mit anpacken, was dazu führte, dass sie in der Schule einschliefen, dazu kam noch die Sonntagsschule. Je nach Lehrer und Pfarrer fielen die Strafen oft drakonisch aus. Im Zeugnis hieß es dann:

„Aus dir wird später mal eine Zuchthauspflanze.“

Schauen sie sich die alten Dienstboten-Akten in den Staatsarchiven an dort lagern oft wahre Schätze aus den Bezirksämtern.

Auf Hinterkaifeck arbeitete zeitweilig als Hilfskraft der Josef Schrittenlocher etwa als Hilfe beim Dampfdreschen. Es wurde schon spekuliert, dass der Andreas Gruber einen eigenen Dreschwagen nutzte, ich weiß nicht ob der Dreschwagen im Pielmayer Vermögensverzeichnis aufgelistet ist und er sich deshalb einen 4 PS Stationär Motor Fabrikat Sendling angeschafft hat. Dazu brauchts einen betonierten Sockel und eine Kühlwasserversorgung.

Bei meinen Recherchen bin ich auf einen Zeitungsartikel gestoßen.

Schrobenhausen, 29.Aug. Auf grässliche Weise ums Leben gekommen ist im benachbarten Waidhofen der Maschinist Anton Müller. Als er beim Maschinendreschen die Lager ölen wollte, glitt er aus und stürzte zwischen den Kamin und das Schwungrad, wobei ihm von diesem der Kopf zerschmettert und der rechte Arm abgeschlagen wurde. Müller war augenblicklich eine Leiche.

Rosenheimer Anzeiger; 31.08.1911

Die „Maschinisten“ waren früher fest der Dampfdreschgarnitur zugeordnet und zogen mit dieser von Hof zu Hof.
In der Regel waren es zwei Maschinisten. Einer, der sich um den Dampf kümmerte und der andere um den Dreschwagen.

Martin Hofbauer

Ob der Unfall ausschlaggebend war, für die Anschaffung eines stationär Motors?

Mein herzlicher Dank, für die wunderschönen alten Fotos, dass ich diese auf unserem Blog veröffentlichten durfte, geht an Martin Hofbauer von http://dampfdreschen.de

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