Die Schwierigkeit ein geeignetes Schlagmittel zu finden.
Der 25-jährige landwirtschaftliche Arbeiter Holger Fischer gestand, bei einem Einbruch in einen Bauernhof in Weyhern im Kreis Dachau mit einem Beil den 50-jährigen Bauern Georg Loderer und dessen Frau verletzt zu haben. Fischer, der in der Nacht zum Montag den Einbruch verübt und lediglich zwei Sparbüchsen mit vier Mark Inhalt erbeutet hatte, wurde bereits am Dienstagnachmittag in Augsburg mit dem 16-jährigen Hanno Bedau festgenommen.
Vor dem Vernehmungsbeamten der Landpolizei sagte Fischer aus, er habe ursprünglich den Bauern und die Bäuerin mit einem Knüppel niederschlagen wollen, um in den Besitz des Tresorschlüssels zu kommen. Da er jedoch in dem Bauernhof kein für seinen Zweck geeignetes Schlagwerkzeug gefunden habe, sei es sein Plan gewesen, eine Eisenstange zu verwenden. Zuletzt entschloss er sich, für den Überfall ein Beil zu nehmen.
Der Arbeiter, der das landwirtschaftliche Anwesen, auf dem er drei Monate gearbeitet hatte, gut kannte, durchsuchte zunächst mit seinem 16-jährigen Komplicen alle Räume.
Als er dann die Schlafzimmertür öffnete, um die Bauersleute niederzuschlagen, quietschte die Tür so laut, dass Loderer und seine Frau wach wurden und sich im letzten Augenblick dem Einbrecher entgegenstellen konnten.
In einem Handgemenge gelang es den Bauern, dem Einbrecher, der kein Wort sprach, das Beil zu entreißen. Da die Diebe vor der Tat alle Sicherungen herausgedreht hatten, gelang ihnen die Flucht. Der 16-jährige Bedau, der nicht tätlich wurde, war von den Überfallenen in der Dunkelheit überhaupt nicht bemerkt worden.
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen konnte die Landpolizei vier Diebstähle aufklären, an denen zum Teil, auch Fischer beteiligt war.
26.02.1960
Der namenlose Knecht von Hinterkaifeck
Laut einer Aussage des Bernhard Gruber hat er seinen Bruder Andreas Gruber in Begleitung dieses Knechtes etwa 6 Wochen vor dem Mord in Schrobenhausen getroffen. Im Gespräch erfuhr er, dass sein Bruder einen neuen Knecht einstellen wolle, sich aber nicht sicher sei, ob er ihn auf dem Hinterkaifeckerhof halten könne. Der Knecht sei zuvor in Bergenau (Anm. wahrscheinlich Berg im Gau) oder Umgebung in Anstellung gewesen. Der ehemalige Dienstherr des Knechtes weigerte sich aber, dessen Koffer raus zu geben. Vierzehn Tage vor dem Mord traf er seinen Bruder erneut. Er sagte ihm, dass er den Knecht nicht habe halten können.
Die Gendarmeriestation Berg im Gau soll 1922 nach dem vermeintlichen Knecht gesucht haben.Er wäre ein wichtiger Zeuge gewesen, warum hat er sich nie gemeldet?
Schrobenhausen. Ein Gefecht zwischen Jagdpächtern und Wilderern hat im Jagdbezirk Berg im Gau/Edelshausen stattgefunden.Die Wilderer, von denen anscheinend einer verletzt wurde, sind unerkannt entkommen.
Das hat sich im Sommer 1923 abgespielt, Jagdleidenschaft trieb die einen durch den Forst, blanke Not die anderen. Darüber wird oft vergessen, dass das Handwerk des Wilderers auch mit Mord und Totschlag verbunden war. Nicht nur an Förstern und Waldaufsehern wie in dem unaufgeklärten Stuhler Mord, sondern auch durch Raubüberfälle und andere Verbrechen.
Nach zehn Jahren wurde der erschossene Waldaufseher Stuhler in
Mödingen in Anwesenheit einer Gerichtskommission exhumiert. Die Exhumierung hatte den Zweck, zu klären, ob Stuhler in den Schädel einen Schuss mit einer Pistole Kaliber 6.35 mm erhalten hatte, was sich nach der Ausgrabung bestätigte. Eine Auflösung des Falles war aber nicht möglich. Mödingen ist eine Gemeinde im Landkreis Dillingen an der Donau und gehört zu Bayerisch Schwaben. Wie im Fall Hinterkaifeck war auch das ehemalige Landgericht Neuburg unter Staatsanwalt Renner oder Hensold und ab 1930 durch Staatsanwalt Kestel für diesen Fall zuständig.