Anfang des 20. Jahrhunderts herrscht in Europa Aufbruchstimmung. Die technische Entwicklung schreitet voran, in der Kunst erregen ganz neue Strömungen wie der Expressionismus oder die Neue Musik Aufsehen. Doch dann macht der Erste Weltkrieg alles zunichte. Von 1914 bis 1918 kostet er rund 17 Millionen Menschen das Leben. Neben zehn Millionen Soldaten aus ganz Europa und Übersee sterben auch etwa sieben Millionen Zivilisten. Von den mehr als 13 Millionen deutschen Soldaten kommen zwei Millionen ums Leben, Millionen andere erleiden teils schwerste Verletzungen. Eine Revolution, die in Norddeutschland beginnt, setzt dem mörderischen Treiben schließlich ein Ende. Der Krieg endet am 11. November 1918. Kaiser Wilhelm II. muss abdanken, Deutschland wird zur Republik.
Die Teuerung für die notwendigen Lebensmittel, für die wahnsinnige Preise gefordert werden, nimmt schrecklich zu. Mit ihr werden aber auch die Verbrechen zunehmen, das mögen sich alle jene zu Herzen nehmen, die dazu beitragen.
An einem Dienstag traf in der Stadt Rosenheim die Nachricht ein, dass ein schreckliches Verbrechen in Zaisering passiert sein musste. Man wusste durch Mund zu Mund Propaganda, noch nichts genaueres, aber es soll ein Landwirt einem Raubmord zum Opfer gefallen sein. Seit Sonntag wurde der 67 jährige Josef Hochstetter vermisst, man fand die Leiche des vermissten Mannes am Dienstagabend im Inn-Altwasser mit fünf Messerstichen in der Brust und im Rücken, vier waren tödlich. Man fand auch kein Bargeld, so bestand die Möglichkeit eines Raubmordes. Scheinbar wurde der Mann Sonntag Vormittag auf dem Weg zur Kirche nach Rosenheim Opfer eines Raubmordes. Danach wurde er vom Tatort geschleift und ins Altwasser geworfen. Mord am helllichten Tage, die eingeschaltete Gendarmerie konnte so etwas nicht auf sich sitzen lassen. Bei den Erhebungen und Zeugenhinweisen kristallisierte sich ein in der Hofleiten wohnhafter 17 jähriger als dringend Tatverdächtig heraus. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand man blutbefleckte Kleidung und dem ermordeten geraubten Zwicker.
Es stellte sich heraus, dass es noch einen Mittäter gab, beide waren flüchtig. Ein Zeuge gab an P. und B. am Tatort gesehen zu haben. Die Täter haben mit dem erbeutetem Geld in Raubling ausgiebig gezecht, danach verliert sich ihre Spur. Es stellte sich nach ausgiebigen Recherchen heraus, dass es die Täter bis nach Nürnberg geschafft hatten um bei Verwandten zu übernachten. Sie wurden noch aus dem Bett heraus verhaftet. Die Gendarmerie vermutete, dass noch mehrere ungeklärte Einbrüche und Diebstähle auf das Konto des Duos gehen. Das ganze passierte um den 1. August 1914, dem Tag als das Deutsche Reich dem russischem Zarenreich den Krieg erklärte.
In der Sonderausstellung „Mythos Hinterkaifeck“ war unter anderem auch die Tafel der gefallenen und vermissten Soldaten aus dem ersten und zweiten Weltkrieg des Krieger- und Soldatenvereins Waidhofen ausgestellt.
Bereits am 5. Dezember 2012 war ich mit dem damaligen Vorsitzenden des Krieger- und Soldatenvereins in Waidhofen verabredet und habe die Kriegertafel, die im Dachboden der neugebauten Schulgebäudes (bin mir nicht mehr sicher, ob es wirklich eine Schule war) gelagert war, abgelichtet.
Ob Andreas Gruber in Straubing im angegliederten landwirtschaftlichen Betrieb gearbeitet hat, ist nicht überliefert. Anfang der 1920er Jahre wurden im Zuchthaus Straubing alte Heeresbestände zu Schuhzeug, Hosenträgern und Lederwaren verarbeitet. Laut der Aussage von Alois Langer, geb. 11. Juni 1897, von Beruf Metzger soll Andreas Gruber im Februar 1920 graues und grünes Militärtuch gekauft haben, zum Meterpreis zwischen 23 oder 26 Mark. Beim dritten Besuch soll er Flanellstoff und etwa 600 Meter Stuhltuch gekauft haben.
Gefängniszelle Straubing
Als Andreas Gruber im Februar 1916 nach Straubing kam, waren im Deutschen Reich die gesamten Lebensmittelvorräte rationiert. Die durchschnittliche wöchentliche Verbrauchsmenge für Butter und Fett beträgt zwischen 60 und 75 Gramm gegenüber 100 Gramm vor dem Krieg. Die Mindestzuteilung beträgt 50 Gramm, tatsächlich ist aber nicht mal diese Menge vorhanden.
Schwarzhandel, Verteilungsschwierigkeiten und der empfindliche Viehrückgang sind die hauptsächlichen Ursachen.
In Straubing wurden zur Deckung des Butterbedarfs seit Juni 1916 Butterkarten eingeführt. Im November 1916 beträgt die Wochenkopfmenge Butter bloß mehr 20 Gramm, damit steht Straubing am untersten Ende der bayerischen Fettversorgungstabelle, nur Landshut ist mit 14 Gramm noch schlechter dran. Im Januar 1917 wird zwar die Verteilung besser geregelt als in den Vormonaten, aber Schleichhandel und Hamsterei greifen immer weiter um sich. Andreas Gruber bekam eine höhere Zuteilung von 55 Gramm Fett wöchentlich, weil die Landesfettstelle das Zuchthaus Straubing direkt belieferte, was in der Bevölkerung zu einem großen Unmut führte.
Hinterkaifeck 1919
„Im Jahre 1919, es wird im August gewesen sein, ging ich mit meiner Schwägerin Regina Bund, wohnt Göggingen, Waldstr .2, nach Hohenwart zum Hamstern. Wir kamen auch nach Hinterkaifeck in den Hof, wo die schwere Bluttat verübt wurde. Mit der Tochter, die damals hochschwanger war, habe ich längere Zeit gesprochen. Sie erzählte, dass ihr Mann gefallen und sie von einem Bauer in Gröbern in der Hoffnung sei. Sie gab mir ein Pfund Schweineschmalz, welches aber nicht gut war, für 15 Mark. Etwa 14 Tage später kam ich wieder nach Hohenwart und traf dort mit dem Bauern zusammen, der die Bäuerin geschwängert haben soll. Ich sagte zu ihm: „Du darfst Deine Alte anders erziehen, die hat mir verdorbenes Fett gegeben.“
So gingen Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, ja sogar Jahr für Jahr ins Land.
Eines Tages aber, es war schon im Jahr 1922, musste auch Xaver „seinen“ Bauernhof verlassen. Er hatte sich inzwischen gut eingelebt, er sprach fließend Russisch und er war der verwitweten Tochter des Bauern sehr zugetan und sie ihm. Aber es half nichts, die Kriegsgefangenen wurden alle aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. An seinem letzten Abend auf dem Hof gab es ein emotionales und tränenreiches Abschiedsfest und ihm wurde mehrfach versichert, dass er jederzeit gern wieder kommen könne, wenn es ihm vielleicht in Deutschland doch nicht gefallen würde. Hier würde ihm immer ein warmes Bett und eine warme Suppe gereicht, und er können jederzeit wieder seinen Platz als Beinahe-Sohn einnehmen.
Im März 1922 betrat er also wieder bayerischen Boden. Es war ein bedrückendes Gefühl, dort zu sein. Die Menschen waren verhärmt und verbittert, es war nichts von dem Enthusiasmus übrig geblieben, der zu Beginn des Krieges herrschte. Die Menschen hungerten, Verwundete des Krieges mussten bettelten, schrecklich entstellte Männer waren auf den Straßen zu sehen, manchen fehlte ein Bein oder beide, oder Arme, einige hatten auch Kopfverletzungen, die deren Gesicherter furchtbar entstellt hatten. Xaver betrachtete das mit einer Mischung aus Mitleid und Dankbarkeit dafür, dass er einerseits ohne Verwundung aus dem Krieg gekommen war und auch dafür, dass er es während seiner Zeit als Kriegsgefangener gar nicht so schlecht getroffen hatte.
Endlich, nach vielen Tagen, kam er am elterlichen Hof an. Dort wurde er nicht, wie Erwartet, voller Freude empfangen, sondern er fand eine mürrische und verbitterte Mutter und einen desillusionierten Vater vor. Sein Bruder Stephan fiel am 21. Juli 1916 und er galt seit Juni 1916 als vermisst. Somit haben sich seine Eltern in den letzten vier Jahren damit abfinden müssen, dass sie drei von fünf wehrfähigen Söhnen an diesen Krieg verloren hatten. Sein Bruder Jakob war auch vermisst, kam aber nach 13 Monaten im Oktober 1918 aus Gefangenschaft wieder nach Hause. Es hatte also niemand mehr Hoffnung, dass Xaver Gabriel mehr als drei Jahre nach Kriegsende noch am Leben sein könnte. Sein Auftauchen riss bei seinen Eltern die Wunden der Trauer um ihre verstorbenen Söhne erneut wieder auf. Erschwerend kam auch noch hinzu, dass er bei seinen Berichten über den Verlauf seiner Gefangenschaft nicht verheimlichen konnte, wie sehr es ihm im Grund in Russland gefallen hatte und wie sehr ihm auch die Tochter des Bauern zusagen würde. Er wollte seine Erfahrungen im landwirtschaftlichen Bereich auch in den Hof seiner Eltern einfließen lassen, das stieß aber bei seinem Vater auf gar keine Gegenliebe, wo käme man denn hin, wenn er, der lange nicht da war, jetzt auf einmal sagen wollte, wo es lang ging.
Von seinen Eltern und Geschwistern erfuhr er auch die neuesten Entwicklungen auf dem Hof Hinterkaifeck. Die Verurteilung und Bestrafung von Andreas Gruber und Viktoria Gabriel scheint keine tiefgreifende Änderung auf die beiden herbeigeführt zu haben. Nach wie vor war Viktoria die erste Spranistin im Chor und nach wie vor war Andreas Gruber in der Gemeinschaft der Gröberner und Waidhofer aufgenommen und angesehen, was auch seine Aufnahme in die Bürgerwehr bezeugte. Xaverl Gabriel war entsetzt darüber, er hatte sich das anders vorgestellt. Er wollte, dass die beiden leiden, weil sie seinem Bruder Karl soviel Unrecht angetan hatten.
Er wollte auch sehen, wie es Viktoria heute geht und dazu wartete er auf sie nach der Chorprobe am Ausgang des Friedhofs. Sie wollte mit den anderen Frauen mitgehen, er hielt sie aber auf und sagte, er wolle sie begleiten und mit ihr reden. Sie wies ihn aber ab. Darauf wurde er so wütend, dass er sie als Flittchen beschimpfte. Das quittierte sie mit einer Backpfeife, wendete sich entschlossen ab und ging unbehirrt und erhobenen Hauptes ihres Weges. Xaver war so verdutzt, dass er sich erst mal sammeln musste. Ihr nachlaufen wollte er nun aber ganz gewiss nicht, das hätte einerseits zu weiteren Eskalationen führen können und wäre ihm auch gegen die Ehre gegangen.
Nach dieser Begegnung dachte Xaver über sein weiteres Verhalten nach. Er war voller ambivalenten Gefühle gegenüber Viktoria. Er begehrte sie noch immer, sie war als gereifte Frau noch viel interessanter für ihn als als junges Mädchen. Andererseits entsetzte es ihn, dass sie einen illegitimen Sohn hatte – mit wem hatte sie es getrieben? Sie, die Witwe SEINES Bruders. Das machte man doch nicht – sie zog ja den Namen Gabriel mit in den Dreck. Seine Gedanken kreisten herum. Sie war so schön und so eine stolze Person. Schnell kam Xaver gedanklich auf die Ursache allen Übels – es war Viktorias Vater. Durch den Inzest hatte er sie gefügig gemacht. Ihr die Augen verschlossen für das, was richtig und falsch ist. Sie konnte nichts dafür, sie war ein Opfer. Sie musste gerettet werden. Und von da an war es nur noch ein klitzekleiner gedanklicher Schritt für Xaver, bis ihm klar wurde – natürlich, ER würde sie retten! Er würde sie heiraten, den Hof mit seinen neuen Ideen in eine rosige Zukunft führen (nicht, dass der Hof schlecht da stand, aber besser kann es ja immer werden), er würde seiner Nichte einen guten Mann suchen und auch den Bastard Josef weiter auf dem Hof dulden, er würde später einen guten Knecht geben. Auf dem elterlichen Hof hatte er nichts, er würde den Hof nicht überschrieben bekommen, das hat sein Vater ihm klipp und klar gesagt. Er würde also durch eine Heirat mit Viktoria ähnlich wie der Vater der immer noch angebeteten Viktoria, eine Bäuerin heiraten.
Das musste er mit ihr besprechen. In seiner Gedankenwelt stellte er sich vor, wie sie sich freuen würde, wenn er ihr diese wunderbaren Zukunftsperspektiven unterbreiten würde. Klar war aber, er musste sie sprechen, ohne dass ihr Vater dabei war. Und er musste sie überraschen, denn nach der letzten Begnung am Friedhof wird sie sich kaum freiwillig mit ihm treffen. Freitag Abend also schlich er sich von Laag nach Hinterkaifeck, im Hexenholz konnte man gut in Deckung bleiben. Er verschaffte sich Zugang in den Stadel und wartete dort geduldig, bis er im Stall Viktoria hören würde. Bestimmt versorgte sie die Kühe alleine, Andreas Gruber sah das immer schon als eine seiner unwürdige Arbeit und Viktorias Mutter war bestimmt inzwischen zu alt dafür.
Endlich hörte er sie. Er öffnete die Tür vom Stadel zum Stall und rief sie zu sich. Sie sah in wütend an, er flehte sie inständig an, er müsse mit ihr reden. Letztlich gab sie nach und folgte ihm in den Stadel. Dort bereitete er seine Ideen vor ihr aus und hielt nach der letzten Silbe gespannt den Atem an, wie sie reagieren würde. Würde sie ihn schüchtern anlächeln? Oder würde sie ihm voller Elan gleich um den Hals fallen? Ihn küssen?
Ihre Reaktion überraschte ihn, denn sie lachte. Sie lachte und lachte und lachte, bis sie wirklich Tränen lachen musste. Es dauerte einen Moment, bis er realisierte, was da ablief. Und dann grollte tief aus seinem Inneren eine unfassbare Wut heraus, eine Wut auf sie, auf ihre Familie, eine Wut auf alles und jeden. Die haben seinen Bruder unglücklich gemacht, die haben mit ihrem Verhalten seinen Bruder in den Krieg und damit in den Tod getrieben, die haben seine Mutter unglücklich gemacht, die haben seinem Vater übel mitgespielt, weil sie mit der Cilli eine potentielle Erbin auf den Hof seiner Eltern plaziert haben, die haben alles kaputt gemacht, was ihm jemals wichtig war. Und an erster Stelle der Schuldigen war dieses Flittchen Viktoria. Diese undankbare, verschlagene, notgeile Person. Er wurde so wütend, wie er noch nie in seinem Leben wütend war. Er wollte, dass sie mit dieser alberenen Lacherei aufhörte. Sofort sollte sie damit aufhören. Er ging auf sie zu und hielt ihr erst den Mund zu, aber sie lachte weiter und dann nahm er ihren schlanken, wohlgeformten Hals in seine starken Hände und drückte langsam zu. Schlagartig wurde ihr Lachen beendet, sie blickte ihn mit weit geöffneten erschreckten Augen an, bis letztlich ihr Blick brach und sie zu Boden sank. Währenddessen wurde die Tür zum Stall erneut geöffnet und die alte Frau Gruber stand in der Tür, überblickte kurz die Situation und begann zu zetern. Xaver griff nach dem nächstbesten Werkzeug, das an der Wand lehnte und schlug auf sie ein. Sofort sank sie tot zu Boden. Viktoria – inzwischen wieder langsam bei Bewusstsein, war gerade dabei, sich wieder aufzurappeln und so schlug er auch auf sie mit dem Werkzeug ein. Es war die Reuthaue des alten Grubers.
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Um seinen Mord zu verdecken, tötete er nach und nach alle Bewohner von Hinterkaifeck. Kurz überrascht war er, als er sah, dass es eine Magd auf dem Hof gab, aber auch diese schlug er mit einem gezielten Schlag aus diesem Leben in die Ewigkeit.
Danach nahm er sich das Geld, das er auf die Schnelle fand. Er wusste, was er jetzt zu tun hatte – er musste verschwinden. Würden sie ihn fangen, würde er gehängt werden. So jung wollte er nicht sterben. Er verließ also klammheimlich Hinterkaifeck, packte heimlich seine Sachen in Laag ein und entschwand auch da ohne einen weiteren Gruß und machte sich auf den langen und beschwerlichen Weg zurück nach Russland.
Als der zweite Weltkrieg ausbracht, war er schon lange ein angesehener Bürger Russlands, er hat die Tochter des Bauern geheiratet und ein glückliches Leben geführt. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges diente er wieder in der Armee, diesmal natürlich auf russischer Seite. Und ein einziges Mal überkam ihn ein kurzer Moment der Melancholie, nämlich als ihn jemand aus der Gegend seiner alten Heimat auf Essen und Trinken ansprach. Diesem Menschen gegenüber bezeichnete er sich als „der Hinterkaifecker“ – obwohl er ja gerade das niemals war.
Jessas Maria und Josef! Bei allen Heiligen, die Teller und Tassen tanzen auf dem Tisch, bemerkte die alte Pfarrer Babette. Beruhige dich, meinte Pfarrer Bendert, so schnell geht die Welt nicht unter. Da hat der Herrgott auch noch was zum mitreden. Es stellte sich heraus, dass nach Kriegsende im November 1918 in der Nähe von Günzlhofen etwa 90 Artillerie-Granaten vergraben wurden. Diese Munition wurde von einem Kommando der bayerischen Landespolizei ausgegraben und gesprengt. Der Platz wurde weiträumig abgesperrt, aber lange wusste die Bevölkerung nicht warum? Warum ausgerechnet in Günzlhofen Artillerie-Granaten vergraben wurden und erst 1930 ausgegraben wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Gut möglich, dass Günzlhofen während der Revolutions-Zeit wie Hinterkaifeck in einem Aufmarsch- oder Versorgungsgebiet lagen.
Wie „Reuter“ aus sicherer Quelle erfährt, sollen die Munitionsvorräte in Deutschland so groß sein, dass in jedem größeren Geschäft Lagerräume dafür errichtet sind.
Der Ort Günzlhofen wird erstmals 793/811 als „Cundinchofa“ und 829 al „Cundinchofun“ erwähnt. Der Name bedeutet „Höfe des Gunzil“. Bereits im 13. Jahrhundert dürfte hier eine kleine Burg gestanden haben. Von den „Günzlhovern“ über die „Saldorfer“ kam der Besitz durch Heirat 1480 an den Pfleger von Schlanders (Südtirol) Jeromin Perwanger. 1485 erhielt er die Hofmarksgerechtigkeit, er baute ein beeindruckendes Renaissance-Schloss und errichtete eine Schule mit einem ausgebildeten Lehrer. Es war die erste Schule im heutigen Landkreis, außerhalb der Klosterschule Fürstenfeld. Seine Söhne Augustin und Christof Perwanger wurden 1527 als Wiedertäufer in München enthauptet. Von 1595 bis 1825 gehörte die Hofmark der Familie Imhoff. Das Schloss wurde um 1800 abgebrochen. Die Pfarrkirche St. Margareth, ein spätgotischer Bau, wurde im 17. Jh. barockisiert und 1921 verlängert. In ihr befindet sich ein qualitätvoller Stuckmarmor-Hochaltar, der wahrscheinlich aus der ehem. Klosterkirche von Wessobrunn stammt. Bemerkenswert sind die zahlreichen Marmor-Epitaphien der früheren Hofmarksherren und deren Ehefrauen. Besonders hervorzuheben sind zwei Renaissance-Epitaphien für Anna Perwanger (+ 1488) und Jeromin Perwanger (+ 1517). Neben der Kirche befindet sich der schön restaurierte, ehemalige Pfarrhof, dessen Anfänge in das 16. Jh. reichen. Er wird heute als Pfarrheim genutzt. Günzlhofen ist der Heimatort der Musiker- und Lehrerfamilie Well. Die Mitglieder der Musik- und Kabarettgruppen Biermösl-Blosn und Wellküren wuchsen hier auf.
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