Eine Tatbestandsaufnahme
Wie sah Polizeiarbeit an einem Tatort während des ersten Weltkriegs aus? Zustand und Verhältnisse am und um den Ort eines polizeilich relevanten Sachverhaltes fotografisch festhalten, in Ergänzung zum Tat-/Ereignisortbericht (TOB) und zur Tat-/Ereignisort-Skizze. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen der Ereignisortdokumentation und der fotografischen Spurensicherung. Beide Dinge haben eine völlig andere Bedeutung sowie Verfahrensweise und von daher sollten auch die Begriffe nicht durcheinander gebracht werden.
- Dokumentation erklärt sich von allein.
- Spurensicherung beinhaltet zwei kriminaltechnische Begriffe Spuren und Sicherung.
Spuren sind relativ beständige materiale Erscheinungen, die im Zusammenhang mit einem kriminalistisch relevanten Ereignis entstanden sind und zur Aufklärung beitragen können – ist eine einfache Erklärung.
Sicherung bedeutet u. a., dass diese Spur einer Auswertung zugeführt werden soll/muss.
Grundsätzlich unterscheiden wir vier Spurenarten, wie Situationsspuren, Gegenstandsspuren, Materialspuren und Formspuren. Abgesehen davon, dass alle Spuren in ihrer Lage, Form und Beschaffenheit zu dokumentieren sind, können lediglich Formspuren fotografisch gesichert werden, weil nur bei dieser Spurenart die Möglichkeit besteht sie anhand des Fotos auszuwerten.
Bedeutung der polizeilichen Fotografie
Schaffung von Beweismitteln für das weitere Bußgeld-, Straf- bzw. Gerichtsverfahren.
„Die objektive Aussageform von Lichtbildern ist bei sachgemäßer Fertigung kaum noch zu übertreffen.“
Handbuch für Kriminalisten | 2. überarbeitete Auflage Berlin 1987
Es muss sich also die Frage gestellt werden, ob Lichtbilder in jedem Falle objektiv sind?
Wir gehen davon aus, dass niemand, der sich mit der offiziellen Strafverfolgung beschäftigt, einen Tat-/Ereignisort absichtlich manipulieren wird, aber die „Kunst der Manipulation“ liegt im Weglassen.
Hier ist also eine hohe Objektivität der Fotografen vor Ort von Nöten, um einen Ereignisort vollumfänglich fotodokumentarisch zu erfassen.
Um das erreichen zu können, unterscheiden wir in der polizeilichen Fotografie fünf Aufnahmearten.
- Orientierungsaufnahmen
- Übersichtsaufnahmen
- Teilübersichtsaufnahmen
- Detailaufnahmen
- Spurenaufnahmen
In der heutigen Zeit ist handwerkliche Fotografie nicht mehr gefragt, man benutzt am Tatort einen 3D Laserscanner zum Beispiel von Zoller & Fröhlich den Imager 5010X. Mit einer maximalen Messrate von 1.016.027 Pixel/Sek. zählt der terrestrische 3D Scanner zu den schnellsten der Welt.