Raubmord – Zimmermann

Ein ungeklärter Raubmord im Dachauer-Land.

Hören wir dazu den Amper-Boten Mitte März 1922.Ein Raubüberfall wurde in der Freitagnacht, auf dem Wege dem Bahndamm entlang, zwischen Etzenhausen und Prittlbach verübt. Der verheiratete Gütler und Fabrikarbeiter Georg Zimmermann (zum Seppenmarx) in Arzbach ist am Freitag abends zwischen 22:00 Uhr und 23:00 Uhr das Opfer eines gemeinen Raubmörders geworden. Zimmermann, welcher Vater von 10 Kindern ist, trieb am Freitag abends 18:00 Uhr von seiner Behausung in Arzbach weg einen Ochsen zum Zwecke eines Tauschgeschäftes zu dem Viehhändler Mannhardt (Mannert) nach Dachau. Er ist dort etwa abends um 20:00 Uhr angekommen. Bis gegen 22:00 Uhr blieb er dort, um das Geschäft abzuschließen, sich auszuruhen und sich mit der Familie Mannhardt (Mannert) zu unterhalten, um dann seinen Rückweg anzutreten. Zimmermann sollte aber sein Behausung nicht mehr erreichen. Er wurde auf dem Heimwege von einem Straßenräuber überfallen und niedergeschlagen. Am Samstag früh 4:00 Uhr fand ihn sein Stiefsohn, der ihn suchen gegangen war, halbwegs zwischen Etzenhausen und Prittlbach an der sogenannten Leiten bei der Weg Abzweigung nach Prittlbach, bewusstlos auf der Straße liegend auf, Zimmermann hatte schwere Verletzungen am Hinterkopf und lagen Teile des Gehirns am Boden. Der so schwerverletzte Vater wurde von dem Sohne mittels Fuhrwerk in das Bezirkskrankenhaus Dachau gebracht, wo stündlich sein ableben erwartet wird. Das Bewusstsein hat Zimmermann weder am Samstag noch am Sonntag wieder erlangt. Dem gemeinen und niederträchtigen Straßenräuber fielen im ganzen fünf Mark in die Hände, da der Überfallene sonstige Wertgegenstände nicht bei sich hatte. Ohne Zweifel wurde Zimmermann bei seinem Viehtrieb von dem Täter beobachtet, der sich wohl erhoffte, dass Zimmermann auf dem Rückwege eine größere Geldsumme bei sich haben werde. Der Verbrecher hat sich zu seiner Tat eines Naturprügels bedient, der blutbefleckt unweit des Tatortes gefunden wurde. Der Prügel war mittels eines Messers frisch vom Stamme abgeschnitten und als Mordwerkzeug zugerichtet worden. Die Polizei ist eifrigst mit Nachforschungen beschäftigt, doch fehlt bis jetzt noch jede Spur von dem Täter. Es wäre sehr zu wünschen, dass die Bevölkerung der Gendarmerie bei der Suche nach dem gemeinen Verbrecher beisteht und alle Beobachtungen und Wahrnehmungen, die auf die Spur des Verbrechers führen könnten, unverzüglich der Gendarmerie-Hauptstation Dachau mitteilen würde. Es braucht wohl nicht eigens erwähnt zu werden, dass die Bevölkerung offen und in nicht zu verstehender Weise ihren Abscheu über das begangene Verbrechen zum Ausdruck bringt, das wieder so recht zeigt, dass ein Menschenleben so manchen dunklen Elementen eben nichts mehr gilt.

Georg Zimmermann dürfte ein schlachtreifes Tier nach Dachau getrieben haben, sein Gewinn bestand zwischen dem Gewichtsunterschied eines Jungtieres und eines schlachtreifen Tieres, ähnlich dürfte auch der Hinterkaifecker Landwirt Andreas Gruber auf dem Viehmarkt in Schrobenhausen gehandelt haben.

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