Landwirt verhaftet

Bauernhof unter Zwangswirtschaft

Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten verfügte für ein Anwesen in Milbertshofen, die sofortige Einsetzung eines Zwangspächters. Gleichzeitig wurde die zwangsweise Entfernung der zahlreichen Familienmitglieder des inhaftierten Landwirts in Angriff genommen, scheinbar eine frühe Form von Clankriminalität. Der Landwirt G. hat das ihm auferlegte Liefersoll nicht erfüllt. Falsche Angaben über Anbau und Schafhaltung gemacht und sich durch zahlreiche Diebstähle und Tauschgeschäfte ein großes Warenlager angelegt. Landwirt G’s. Ehefrau hatte 50 m Stoffe, 3 Koffer Wolle und zwei Reisekörbe mit gesponnener Wolle. Der Landwirt hatte 24 Hühner, aber nur 5 gemeldet, auch zwei Kühe und ein Kalb wurde schwarz gehalten. Weiter fand man Rohwolle, einen Wehrmachtsfunkwagen, einen Posten Autoreifen, 25 Tonnen Rohöl in Fässern, 23 Kanister Benzin, 12.000 Stück Dachziegel, 1500 Biberschwänze, 30 Tonnen Eisenträger, Zeltplanen und 20 Polizeihosen. Wie viele andere auch, hat die Familie G. ca. 100 Zentner Kohle vom Milbertshofner Bahnhof gestohlen. Die Nachkriegswinter waren saukalt, besonders der Winter 1946/47, wie ich aus verschiedenen Erzählungen gehört habe. Die Stoffmengen verringerte sich während der Untersuchung um einige Meter. Man wollte an Landwirt G. ein Exempel statuieren, weil sonst wäre es mit der Ablieferungsfreudigkeit unter den Landwirten vorbei gewesen. Ob sie im Mai /Juni 1947 einen Präzedenzfall geschaffen haben?

2025 will die EU von hunderten von Millionen Bürgern, ein Vermögensregister anlegen und unsere Vorzeigeregierung ein unausgegorenes Vermögensverschleierungsgesetz auf den Weg bringen. Die Schlupflöcher für die Superreichen bleiben dank Schonungsbedarfsprüfung, Firmenübergreifender Parteispenden und Lobbyverbänden unangetastet.

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