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Monat: Februar 2023

  • Mord an einem gehörlosen Knecht

    Heimatverein organisiert Dokumentation

    Am Montag, 13. März 2023 um 19:30 Uhr wird im Wasserburger Gimplkeller, Marienplatz 25, in einem Vortrag über frühere Zeiten berichtet. Dazu lädt der Heimatverein ein.

    Dr. Ulrike Claudia Hofmann sowie Ludwig Waldinger aus München klären in einer Dokumentation über ein früheres Verbrechen auf. Es handelt sich um die Ermittlungsakte Cäzilie Bauer. Ein unentdeckter Mord in Bachmehring steht am Anfang der Ermittlungen. Hat die Dienstmagd 1942 den gehörlosen Knecht „Stummerl“ in seinem Bett ermordet? Die Tat stellt keine Fiktion her, sondern ist ein wahres Verbrechen: Aus den Originalakten hat die Historikerin Dr. Ulrike Claudia Hofmann den Fall so nachkonstruiert, dass sich die Ermittlungen und Aufklärung der Tat ungefiltert nachvollziehen lassen. Zudem wird besprochen, ob es auch heute einen unentdeckten Mord geben könnte? Wie sehr unterscheidet sich die moderne Polizeiarbeit zu der in den 1940er Jahren? Kriminalhauptkommissar Ludwig Waldinger bewertet das recherchierte Verbrechen und vergleicht die Ermittlungsmethoden mit den neuesten Erkenntnissen der Kriminalistik und Wissenschaft.

    Historisches Foto v. Stemmerhof in Bachmehring. Stadtarchiv Wasserburg
  • Erst kam er mit einem Mord davon

    Nach zehn Jahren holte ihn die Gerechtigkeit ein

    Das Schwurgericht Landshut verurteilte den 32 Jahre alten Hilfsarbeiter Willy Allaut aus Lüchow-Dannenberg wegen Mordes zu lebenslänglichen Zuchthaus. Allaut hatte vor zehn Jahren am 13. November 1945 in Niederlindhart im Landkreis Rottenburg (Ndb) die 66 Jahre alte Bäuerin Maria Rogl mit einem Knüppel erschlagen. Die alte Bäuerin war ihm im Wege, als er den Bauernhof ausrauben wollte. Die Polizei hatte zwar damals eine genaue Personenbeschreibung von Allaut, aber nur eine vage Angabe über seinen Familiennamen. Erst im Mai 1955 stieß die Kriminalpolizei Landshut, die den Fall jahrelang verfolgt hatte, auf einen Namen, der zutreffen konnte. Diesmal war die Vermutung richtig, wenn auch der im Fahndungsbuch gefundene Alfred Allaut, ein Bruder des Mörders war. Von Alfred zu Willy war aber kein weiter Weg mehr. Allaut wurde festgenommen, nachdem er gerade einen schweren Raub verübt hatte, für den er in Hannover eineinhalb Jahre Zuchthaus erhielt. Allaut hatte seit 1946 insgesamt zwölf Vorstrafen zusammengebracht. Während des Prozesses versuchte er sich der Anklagte darauf hinauszureden, dass er Frau Rogl nur betäuben wollte. Er fand damit jedoch bei den Geschworenen keinen Glauben. Der Vorsitzende hielt ihm die Stärke der Mordwaffe vor, mit der Allaut Frau Rogl die ganze Schädeldecke zertrümmert hatte.

    09.12.1955