Dreifacher Raubmord

Der Raubmord von Wimm.

Im November 1918 ging es drunter und drüber, die Bevölkerung war kriegsmüde. In den Schützengräben hatten 200.000 bayerische Soldaten ihr Leben gelassen. Die Heim Kamen waren traumatisiert und einige starben in den Nachkriegsjahren noch an den zugezogenen Kriegsleiden. Das Bezirksamt München schreibt am 16.11.1918 an das SPD – geführte Innenministerium – nach einer Besprechung mit dem Polizeipräsidium sollen die Gendarmeriestationen durch Sicherheitssoldaten verstärkt werden. Die Gemeinden sollen Unterkunft und Verpflegung bezahlen. Wer soll aus leeren Gemeindekassen das bezahlen?

Das Generalkommando schreibt an die Distriktverwaltungsbehörden: Hilfsgendarmen erhalten Löhnung, Beköstigungsgeld und eine Zulage von drei Mark am Tag. Unterhalt für Unteroffiziere, Mannschaften und Pferde müssen auf dem im Kriegsleistungsgesetz vorgeschriebenen Wege vergütet werden. Scheinbar klaffte eine Lücke zwischen Ist- und Sollzustand. In München fuhren Soldaten mit einem Auto in einem Kaffee in der Sonnenstraße vor und raubten mit vorgehaltener Pistole die Gäste aus. Vielleicht wurde einer der Soldaten erkannt, jedenfalls gaben sie ihre Beute wieder heraus und verschwanden.

Am Freitag, dem 29.11.1918 berichteten die Zeitungen über einen Doppelmord im Mühlviertel, mir fiel gleich der Bäcker Bärtl ein, obwohl er in der Zeit in einer Sanitätskompanie diente. Auf der bayerischen Seite in der Nähe von Simbach (Anm. es dürfte sich um Wimm bei Bad Birnbach handeln) ereignete sich ein dreifacher Raubmord. Der Landwirt Mühlberger, seine Schwester und sein Bruder, der noch flüchten wollte, wurden von zwei Tätern erschossen.

Bei den damaligen Verhältnissen glaube ich nicht, dass dieser Raubmord jemals aufgeklärt wurde.

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